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1748 - Pakt mit dem Jenseits

1748 - Pakt mit dem Jenseits

Titel: 1748 - Pakt mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und nun auf sich allein gestellt waren.
    Auch unter Justine Cavallo wären sie auf Blutjagd gegangen, aber nicht so wie jetzt. Sie hätten sich einem Plan unterordnen müssen, denn die Cavallo tat nichts, ohne an die Folgen zu denken. Das war den Halbvampirinnen nicht möglich.
    Sie waren sogar so frustriert gewesen, dass sie ihre neue Existenz rückgängig hatten machen wollen, was nicht geklappt hatte. Selbst als sie sich Kreuze auf die Stirn gelegt hatten, war das einzige Ergebnis gewesen, dass sie jetzt ein Brandmal auf der Stirn trugen. Sie waren Halbvampire geblieben. Sie brauchten weiter Menschenblut, um existieren zu können.
    Das hatten Suko und ich vereitelt. Dabei hatten wir auch geglaubt, eine Spur zu Justine Cavallo zu finden, was uns leider nicht gelungen war. Die stark geschwächte Blutsaugerin blieb verschwunden, weil sie in ihrer Gier das Blut einer Heiligen und Zauberin getrunken hatte, die jetzt übergangsweise bei den Conollys lebte.
    Die Halbvampire waren zwar keine richtigen Vampire, aber dennoch gefährlich. Wenn man sie traf, musste man sie vernichten, denn sie jagten Menschen, um deren Blut zu trinken.
    Wie viele dieser Halbvampire noch unterwegs waren, das wussten wir nicht. Wir hofften nur, dass sich ihre Zahl in Grenzen hielt, denn sie waren noch ein Erbe des Supervampirs Dracula II, der auch Will Mallmann geheißen hatte.
    Dieser Fall war erledigt und wir befanden uns auf dem Weg zu einem neuen. Das jedenfalls mussten wir jetzt noch denken. Sicher war es nicht, ob uns dieses Phänomen überhaupt anging, aber Sir James hatte uns losgeschickt. Vor uns lag ein Ziel, an dem wir uns niemals freiwillig aufhalten würden.
    Es war ein Leichenschauhaus, verbunden mit einer Pathologie. Wir kannten diese Umgebung, denn oft genug hatten wir dort vor unbekannten Toten gestanden.
    »Der richtige Job für einen Morgen«, hatte uns Sir James Powell gesagt und danach genickt. »Schauen Sie sich die Toten an. Man hat sie mir als eiskalte Leichen beschrieben.«
    »Und was ist daran so besonders?«, hatte ich gefragt.
    »Das werden Sie herausfinden müssen.« Mehr hatte er uns nicht mitgeteilt.
    Wir befanden uns auf dem Weg zu einem eigentlich düsteren Ziel, das im krassen Gegensatz zu dem Wetter stand, das uns begleitete.
    Es war Oktober. Und es war ein goldener Oktober, der über die Stadt und den gesamten Südwesten der Insel gekommen war. Sonnenschein, ein hoher Himmel, der ein herrliches Blau zeigte, auf dem mächtige Wolken wie riesige Schiffe schwammen.
    Um den Tag allerdings genießen zu können, hätte man den Verkehr wegzaubern müssen, denn London war mal wieder dicht, und so quälten wir uns voran.
    Wir sprachen noch weiter über die Halbvampire und natürlich über die Cavallo. Beide waren wir davon überzeugt, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis wir wieder was von ihr hörten. Wir glaubten nicht daran, dass sie für immer schwach bleiben würde, und dann würde sie auf Rachetour gehen, ob mit oder ohne Halbvampire als Helfer.
    Zunächst mal hatten wir ein anderes Problem und waren gespannt auf die beiden Leichen, die auf uns warteten. Der Pathologe, mit dem wir zusammentreffen würden, war uns bekannt. Er hieß Miller und hatte den akademischen Grad eines Professors vor seinem Namen.
    Auch der dickste Verkehr gab uns mal frei, und so erreichten wir unser Ziel, dessen Räume in einem alten Backsteinbau untergebracht waren. Dazu gehörte ein Hof, auf dem wir den Rover abstellen konnten.
    Wir kannten auch den Seiteneingang, durch den man das Gebäude ebenfalls betreten konnte. Es gab eine Klingel, die ich drückte. Danach schwang die Tür auf, und wir sahen links von uns eine kleine Portierloge, in dem ein Mann saß und sein Sandwich aß, wobei er jetzt seinen Kopf drehte und nicht mehr auf den Monitor schaute.
    Er kannte uns.
    »Na, mal wieder hier, die Herren?«
    »Wie Sie sehen.«
    »Haha, ein kleiner Flirt mit den Leichen. Das ist es doch – oder?«
    »Klar. Wer keine feste Freundin hat, versucht es eben damit.«
    Er fing an zu kichern. »Aber das sind wohl Männer, wie ich gehört habe.«
    Ich zwinkerte ihm zu. »Man muss heutzutage eben flexibel sein.«
    »Da sagen Sie etwas.«
    Wir kannten den Weg und gingen weiter. Es konnte Einbildung sein, und sicherlich gab es Räumlichkeiten, die ebenso aussahen wie diese hier, aber hier hatte man stets den Eindruck, dass die Präsenz der Leichen überall zu spüren war, auch wenn sie nicht zu sehen waren und zumeist in den Kühlfächern

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