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1749 - Inseln des Lebens

Titel: 1749 - Inseln des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aktivatorträger sahen sich bestürzt an.
    „Soll das bedeuten", fragte Rhodan, „daß der Mars noch nicht entsorgt ist? Daß die Gefahr nach wie vor besteht?"
    „Ihr habt noch zwei Tage Zeit, vielleicht weniger", antwortete Ellert nur.
    Er versprach, sich wieder zu melden, dann entmaterialisierte er.
    „Das ist doch nicht wahr!" polterte Bully von der CADRION. „Das Mars-Problem hätte längst gelöst sein müssen!"
    Als sei Ellerts Verschwinden ein Zeichen gewesen, kam Bewegung in die geisterhaften Schemen, inzwischen mußten es schon Millionen und aber Millionen sein. Sie begannen langsam auszuschwärmen, schwebten in die Höhe oder versanken im Planetenboden. Sie glitten durch Quarztürme hindurch, ebenso durch die Aktivatorträger. Es fand keine wirkliche Berührung statt, kein geistiger Kontakt. Nur Gucky zeigte strahlend seinen Nagezahn, als Mike Rhodan ihm das Zeichen zur Rückkehr auf die Schiffe gab.
    „Es ist wie im Märchen", schwärmte der Ilt. „Die Gedanken der Bewußtseine sind noch sehr schwach, wie ein millionenfaches Raunen und Wispern. Aber es sind ganz bestimmt die schönsten und reinsten Gedanken im ganzen Arresum - eine Wohltat nach den Todesschreien der Abruse."
    Sie begaben sich auf die Rochenschiffe zurück und nahmen Abschied - von diesem Planeten, von den Nocturnen und von den Schemen, der Vorform einer ganz neuen Menschheit im Arresum. Der Kampf gegen die Abruse hatte die Sorge um Terra weit in den Schatten gestellt. Alle hatten sie vorausgesetzt, daß das Mars-Problem von den Ayindi inzwischen beseitigt worden wäre.
    Die CIRIAC, die CADRION und die CAJUN lösten sich von den Kraftwerkschiffen, die vorerst zurückblieben. Sie wollten die Galaxis Calldere erreichen, noch ehe dieser Tag zu Ende ging. Er war vielleicht der vorletzte Tag einer anderen Menschheit.
    Denn die Terraner konnte man evakuieren. Doch ohne die Ursprungswelt würde die Menschheit niemals mehr die gleiche sein.
     
    *
     
    Die Entfernung vom nun nicht mehr schlagenden Herzen der Abruse betrug rund drei Millionen Lichtjahre, von denen zwei Millionen durch die Lebensenklave der Ayindi führten. Calldere war die viertgrößte Spiralgalaxis in dieser Enklave, und von ihrem Rand aus hatten die Zellaktivatorträger noch knapp 40.000 Lichtjahre zu fliegen. Die Daten des Gurrain-Systems waren in den Computern ihrer Rochenschiffe verankert gewesen, sie mußten den Rechnern nur ihr Ziel nennen.
    Die Galaktiker hatten auf jeden Zwischenstopp verzichtet, um so schnell wie möglich am Ziel zu sein. Tatsächlich geschah erst dort, wenige Lichtstunden vor dem Rand des Gurrain-Systems, was sie insgeheim bereits früher erwartet hatten. Die Ayindi vermochten sie während des Überlichtfluges zu orten und konnten sie, wenn es ihnen zweckmäßig erschien, auch jederzeit aus dem Hyperraum holen.
    Als die CIRIAC, die CADRION und die CAJUN, auf denen das Eintauchmanöver bereits vorbereitet war, abrupt in den Normalraum gerissen wurden, sahen sich die Aktivatorträger inmitten einer gewaltigen Flotte von Rochenschiffen. Erste Fernortungen vor dem ersten Kontakt zeigten ihnen, daß es beim dritten und vierten Planeten nochmals Tausende von Rochen gab.
    Die Gestalt einer Ayindi erschien als Holo in den Rochenzentralen. Sie hatte die Fäuste in die Seiten gestemmt, hob dann eine Hand und richtete sie anklagend gegen die Galaktiker.
    „Wir haben die Abruse eliminiert", sagte Perry Rhodan sehr laut, bevor die Ayindi irgendwelche Vorwürfe gegen sie richten konnte. Fruchtlose Diskussionen und Beschimpfungen waren das letzte, was ihm jetzt ins Konzept paßte. „Wir wollen mit denjenigen reden, die für die Verzögerung des Planetenaustauschprojekts zuständig sind. Gehörst du zu ihnen?"
    Der Ayindi schien die Forschheit des Terraners glatt die Sprache verschlagen zu haben. Sie holte zweimal tief Luft, bevor sie antwortete: „Die Abruse soll tot sein? Das ist ja lächerlich! Etwas wie die Abruse stirbt nicht so schnell. - Ich bin übrigens die Kommandantin des Wachgeschwaders und verantwortlich für die Sicherheit dieses Sonnensystems. Wer mit den Koordinatorinnen reden will, muß zuerst mich überzeugen." Sie lachte laut auf. „Die Abruse eliminiert! Allein der Gedanke ist absurd! Wieso zeigen sich denn keine Auswirkungen?
    Calldere wird noch immer von einer Phalanx von Schneeflocken bedroht.
    Und außerhalb unserer Enklave existiert weiterhin die tödliche Strahlung.
    Warum also sollte..."
    „Weil es so ist!" herrschte Atlan sie an.

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