1749 - Inseln des Lebens
Gefahr sein."
„Das wissen wir doch, Perry", stimmte Moira zu. „Die unbeugsame Haltung der Koordinatorinnen hat natürlich auch mit Voltago und der Lebensinsel zu tun. Vielleicht liegt dort das wirkliche Problem, und Trokan als angeblich unverzichtbare Archivwelt wird nur zum Schein ins Feld geführt."
„Bitte erkläre uns das", verlangte Mike Rhodan.
„Könnt ihr es denn wirklich nicht denken? Es gibt Millionen Planeten wie Sainor, er hat keine besondere Bedeutung für uns - noch nicht! Denn ich vermute, daß die Ablehnung der Koordinatorinnen in Wirklichkeit in der Angst begründet ist, die hier angesiedelten Menschen könnten, eines fernen Tages vielleicht, sich im Arresum auszubreiten und es so zu beherrschen beginnen, wie es den Menschen... sagen wir... nie sehr fremd war."
Perry Rhodan starrte ihr Holo an, fassungslos und erschüttert.
„Daran glaubst du doch wohl nicht im Ernst!" rief er aus.
„Ich nicht", versicherte Moira, „obwohl mir eure Geschichte bestens bekannt ist, wie du ja weißt, Perry. Aber nein. Ihr seid gereift und nicht mehr die Barbaren von einst. Ich freue mich eher auf die neuen Menschen hier im Arresum, sollte ich ihr Werden wie durch ein Wunder erleben."
Perry blickte auf die Zeitanzeige.
„Ich will mit den Koordinatorinnen sprechen", verlangte er. „Und zwar sofort, nachdem ich mit Voltago geredet habe. Sei ehrlich zu uns, Moira.
Kann der Austausch des Mars rechtzeitig vorgenommen werden?"
„Es wird knapp werden, Perry, aber noch sind wir in der Zeit. Sobald ich die Einwilligung der Koordinatorinnen habe, und auf die bin leider selbst ich angewiesen, wird alles sehr schnell gehen. Es ist zwar nicht ganz so einfach, wie ich es dargestellt habe, aber wir können es schaffen.
Wichtig ist vor allem, den Austausch zeitlich mit den Vorgängen im Solsystem abzustimmen. Das muß Philip übernehmen. Wir brauchen den Ennox unbedingt. Deshalb habe ich darauf bestanden, daß er auf der BASIS bleibt, jederzeit abrufbereit. Dir bleiben vierundzwanzig Stunden, Perry. Nicht mehr."
Die Aktivatorträger erschraken.
„Ja", sagte Moira, „der Planetenaustausch wird, falls er zustande kommt, um Mitternacht des achten April eurer Zeit stattfinden."
„Ich kann das alles nicht glauben", murmelte Bully erschüttert.
„Alles", seufzte Gucky, „geht viel zu schnell - und gleichzeitig viel zu langsam."
Die drei Rochenschiffe hatten inzwischen den Nocturnen-Pulk erreicht.
Voltago schickte ihnen zur Begrüßung sein Holo herüber.
„Es tut gut", versicherte er, „euch gesund wiederzusehen. Ihr habt eure Mission erledigt, doch bei mir gibt es leider noch Komplikationen." Er nickte den Vandemar-Schwestern zu, die sich mittlerweile einigermaßen erholt hatten und wieder am Geschehen teilnehmen konnten, wenn auch vorerst nur passiv. Es war eine erstaunlich menschlich wirkende Geste.
„Ihr habt eure Feuertaufe also bestanden. Es würde mich ehren, wenn ich etwas zur Erlangung eurer Reife beigetragen hätte."
„Wir verdanken dir alles, Voltago", sagte Nadja, und Mila fügte hinzu: „Dir und Alaska. Er war unser Lehrer für die... menschliche Komponente."
Voltago nickte nur und wandte sich dann den anderen zu.
„Ich weiß, was ihr fragen wollt", sagte er. „Warum ich ausgerechnet Sainor gewählt habe. Einen Teil der Antwort kennt ihr schon: weil der Planet ideale Voraussetzungen bietet. Der zweite Grund ist, daß die Milliarden Bewußtseine, die ES hierher entlassen wird, mit dem Anblick des Mars wenigstens einen Bezugspunkt zum Solsystem und ihrem früheren Leben haben könnten. Aber ganz davon abgesehen: Diese bornierten Ayindi hätten auch jeden anderen Planeten abgelehnt, aus Angst vor den Menschen."
Die Zellaktivatorträger sahen sich voller Verblüffung an, und Atlan wunderte sich am lautesten über Voltago. „Da sieh einer an", staunte er. „Unser Kyberklon zeigt plötzlich Einfühlsamkeit."
„Ganz im Gegensatz zu den hiesigen Koordinatorinnen", sagte Perry Rhodan düster. „Jetzt sollen die uns selbst erklären, was hinter ihren bornierten Stirnen vorgeht."
Vierundzwanzig Stunden! durchfuhr es ihn.
Es schien, als sollten sie für den Rest ihrer Zeit im Arresum von einem Alptraum in den nächsten geraten. Ihm war kalt. Es war Zeit für sie alle, endlich wieder nach Hause zu kommen.
Aber wo war das, wenn es keine Erde mehr gab? Die Todesstrahlung der Abruse würde sich im Parresum wohl nicht mehr ausweiten.
Aber die vom Mars kommende würde nicht zu schrumpfen
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