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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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war hier, um in gewisser Weise eine Schuld einzufordern.
    Ich betrat das Haus und stieg über eine schmutzige Treppe zum dritten Stock hinauf. Der verlockende Geruch von ungarischem Gulasch empfing mich, aber er kam nicht aus Vince Philbins Wohnung, sondern von nebenan. Schade.
    Es gab keinen Klingelknopf, dessen ich mich bedienen konnte, deshalb klopfte ich.
    Philbin schlurfte heran und öffnete mit grimmiger Miene die Tür. Mit seinem Gesicht konnte er den mutigsten Hund erschrecken. Das fette schwarze Haar hing ihm wirr in die gefurchte Stirn, und sein abweisender Blick machte mir unmißverständlich klar, daß ich nicht willkommen war.
    Er war groß und kräftig, hatte hohe Wangenknochen und eine weit vorspringende Adlernase.
    »Mr. Vince Philbin?« fragte ich ihn so, wie er mich anschaute.
    »Was wollen Sie, Mann?«
    »Ich habe mit Ihnen zu reden«, antwortete ich.
    Er gab widerwillig die Tür frei, und ich trat ein. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, daß er sich auf mich stürzen würde, aber, verdammt, er tat es.
    Er schloß die Tür mit einem Fußtritt, und fast im selben Moment traf mich seine Faust. Ich knallte gegen die Seitenfront eines schäbigen Schranks, dessen Tür sich daraufhin öffnete, und Philbins Hand stieß in meine Jacke und riß den Revolver aus der Schulterhalfter.
    So perfekt hatte mich noch kaum jemand überrumpelt.
    Wütend zog ich geistig den Hut vor Vince Philbin.
    »Verdammt, Philbin, haben Sie nicht alle Nadeln an der Tanne? Was soll das?« blaffte ich mißmutig.
    Er mußte Dreck am Stecken haben, gehörte wahrscheinlich zu den Leuten, denen er einen Teil seines Kellers zur Verfügung gestellt hatte.
    Sie hatten Harry Gleason eiskalt umgebracht, und nun würde ich ihm mit geringer Verspätung folgen. Philbin brauchte nur noch den Finger zu krümmen, dann krachte mein Colt Diamondback.
    Erschossen von der eigenen Waffe – das durfte nur einem Anfänger passieren.
    »Da staunst du, was?« höhnte der Kerl. »Hast nicht gedacht, daß Vince Philbin so fix ist. Hat dich dein Boß nicht gewarnt?«
    Ich hob die Hände und hoffte, daß es ihm widerstrebte, auf einen Mann, der sich ergeben hatte, zu schießen. Aber gebaut hätte ich nicht drauf.
    »Ich hoffe, Sie haben eine Erklärung für Ihr sonderbares Verhalten«, knurrte ich.
    »Brauche ich die denn? Mein Lieber, wenn einer den Finger am Abzug hat, kann er sich lange Erklärungen sparen, das solltest du doch eigentlich wissen. Du trabst jetzt zu deinem Boß zurück und berichtest ihm, daß du nichts erreicht hast, verstanden?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Philbin«, sagte ich ungehalten.
    »Spiel mir nicht den dummen August vor!« herrschte er mich an.
    »Kann es sein, daß hier eine Verwechslung vorliegt? Von welchem Boß reden Sie?«
    »Von Ian Whittmaker!« schrie mich der Barbesitzer an.
    »Denkst du, ich lasse mich von dir verscheißern?«
    »Tun Sie, was Sie wollen. Ich kenne keinen Ian Whittmaker«, sagte ich achselzuckend.
    Irgend etwas an mir oder meiner Stimme ließ ihn plötzlich unsicher werden. Argwöhnisch kniff er die Augen zusammen.
    Er musterte mich von Kopf bis Fuß.
    »Du… Sie sind nicht Whittmakers Geldeintreiber?«
    »Nein, bin ich nicht. Beruhigt?« gab ich zurück.
    Jetzt war ihm die Angelegenheit plötzlich peinlich. »Aber Sie sagten doch, Sie hätten mit mir zu reden.«
    »Das ist richtig. Jedoch nicht über Geld«, gab ich zurück.
    »Worüber denn?«
    »Muß ich weiter in die Mündung meines Revolvers sehen?«
    »Wer sind Sie? Wieso tragen Sie eine Waffe?« fragte Vince Philbin. Er konnte sein Mißtrauen nicht so schnell ablegen.
    Wahrscheinlich waren die Gläubiger ständig hinter ihm her.
    »Mein Name ist Tony Ballard. Ich bin Privatdetektiv«, erklärte ich ihm und wollte meinen Ausweis herausholen, doch Philbin riet mir, die Hände lieber oben zu lassen. Vielleicht hatte er zu viele Filme gesehen, in denen die Detektive mit allen erdenklichen Tricks arbeiteten.
    »So, so, Privatdetektiv sind Sie«, sagte Vince Philbin so, als wüßte er nicht, ob er mir das glauben solle. »Und was wollen Sie von mir, wenn ich bescheiden anfragen darf, Mr. Tanner?«
    »Ballard«, korrigierte ich ihn.
    »Ich habe ein schlechtes Namensgedächtnis.«
    »Ich kann Ihnen meine Karte geben, wenn Ihnen das hilft.«
    »Worüber wollen Sie mit mir reden?« fragte Philbin. »Wer ist Ihr Auftraggeber? Oder geben Sie Namen Ihrer Klienten nicht preis?«
    »Es geht um Ihre Bar…«
    Er winkte ab. »Um die kümmere ich mich

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