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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Daumen«, bat sie.
    »Du schaffst das leicht, Baby«, sagte er überzeugt.
    »Brauchst überhaupt nicht verkrampft zu sein. Nimm es ganz locker, bleib cool. Heute nacht unterhalten wir uns noch ausführlich über deine Karriere. Ich habe mich entschlossen, einen hübschen Batzen Geld lockerzumachen, so in der Größenordnung von 300.000 Pfund.«
    Sie lachte. »Woher willst du denn soviel Geld nehmen? Hast du eine Bank überfallen?«
    »Das war nicht nötig. Ich habe einen größeren Betrag gewonnen.«
    »Wünsch mir Glück.«
    »Alles Gute, Darling. Geh da hinein und zeig allen, daß du bereits ein Star bist.«
    Jacky verschwand im Gebäude, und James Bagetta fuhr nach Hause, wo ihn eine unerfreuliche Überraschung erwartete.
    Als er sein Penthouse betrat, saß sein Bruder Barry mitten im Wohnzimmer.
    ***
    Ich parkte meinen Rover in der Southwark Street, nicht weit vom
    ›London Dungeon‹
    entfernt, dem einzigen mittelalterlichen Gruselmuseum der Welt.
    Jud Chaney hatte Vince Philbins Bar also vor einem Jahr gepachtet. Das bedeutete für mich, daß dieser Mann mit der schwarzen Macht in Verbindung stand. Er bot ihr im Keller der Bar Unterschlupf, arbeitete wahrscheinlich für sie, gehörte ihr unter Umständen sogar an.
    Während ich zu ihm unterwegs war, rief ich mir in Erinnerung, was mir Harry Gleason erzählt hatte. Er hatte das Gespräch von zwei Männern belauscht, als er versuchte, einen Geheimweg in die Bar zu finden, den er in entgegengesetzter Richtung einschlagen wollte, wenn er seine Zeche mal nicht bezahlen konnte. Er war bis zu einem Vorführraum vorgedrungen. Auf einer Projektionswand waren etliche Schauergestalten zu sehen gewesen – Killer, die man sich aussuchen konnte.
    Mit einem Mindesteinsatz von 50.000 Pfund konnte man wetten, daß die Leute, mit denen Jud Chaney in Verbindung stand, es nicht schafften, diese oder jene Person mit Hilfe des ausgewählten Monsters innerhalb von 48 Stunden zu beseitigen.
    Daß es die Horrorgestalten nicht nur auf der Projektionswand gab, hatte ich inzwischen erfahren, und ich war gespannt, mit welcher Überraschung Jud Chaney aufwarten würde.
    Er war ein mittelgroßer Mann, der offensichtlich Probleme mit Drogen hatte. Als er mir die Tür aufmachte, war er so high, daß ihm alles egal war. Mit mattem Schritt schleppte er sich ins Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel fallen. Ob ich die Tür schloß und ihm nachkam, kümmerte ihn nicht die Bohne.
    Zufrieden mit sich und der Welt glotzte er vor sich hin und genoß das ›irre Feeling‹, das alljährlich vielen Menschen auf der Welt zum Verhängnis wird.
    Ich sah ein Whiskyglas in seiner Reichweite und ein paar LSD-Kapseln. Jud Chaney befand sich auf dem Trip. In dieser Phase glaubten viele, fliegen zu können, stiegen aufs Fensterbrett und stießen sich mit ausgebreiteten ›Flügeln‹ ab.
    Ich begab mich in die Küche. Angst, daß Chaney sich aus dem Staub machte, brauchte ich nicht zu haben. Ich kochte Kaffee für ihn, der so stark war, daß der Löffel steckenblieb, und den flößte ich ihm dann Schluck für Schluck ein.
    Es dauerte länger als eine halbe Stunde, bis Jud Chaney von seiner Reise zurückkam. Ich sprach über die Bar in Soho, die er gepachtet hatte.
    »Die ist vorübergehend geschlossen«, sagte Chaney schläfrig.
    »Können Sie es sich leisten, auf die Einnahmen zu verzichten?« fragte ich.
    »Kein Problem«, antwortete Jud Chaney. »Sehen Sie sich um, ich lebe in Luxus, kann jeden Tag mit einer anderen Mieze ausgehen und eine Menge Geld unters Volk bringen.«
    Soviel warf die Bar mit Sicherheit nicht ab, sonst hätte Vince Philbin sie nicht verpachtet. Das Geld kam von den geheimen Wetten, mit denen Jud Chaney direkt oder indirekt zu tun hatte. Er wäre wohl nicht so gesprächig gewesen, wenn er ›clean‹ gewesen wäre.
    So besehen hatte ich Glück, ihn in dieser Verfassung anzutreffen.
    Ich testete den Mann kurz, indem ich seinen Handrücken wie unabsichtlich mit meinem magischen Ring berührte. Nichts passierte, also konnte ich mit Gewißheit davon ausgehen, daß er kein Dämonenblut in seinen Adern hatte. Er hätte die Berührung sonst nicht so lethargisch weggesteckt.
    »Wunderbar«, sagte ich. »Da geht es Ihnen ja so richtig gut.«
    »So ist es«, bestätigte Jud Chaney.
    »Fast könnte man Sie beneiden, Chaney. Von wem bekommen Sie denn das viele Geld?«
    »Ich verdiene es.«
    »Womit?« schoß ich sofort die nächste Frage ab.
    »Mit der Bar natürlich«, antwortete

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