Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
175 - Ich - Coco Zamis

175 - Ich - Coco Zamis

Titel: 175 - Ich - Coco Zamis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
mehr um Mitläufer, wie Matthias erkannte.
    Der Betrunkene unterm Tisch war ohnehin nicht zu rechnen. Es roch nach Mord und Gewalttat in der Schenke. Matthias' hellblaue Augen blitzten. Wenn sowieso abgeklärt werden mußte, wer hier den Ton angab, dann konnte es auch gleich geschehen.
    Der Kugelfeste Berthold lachte.
    „Immer mit der Ruhe, Freund. Junge Pferde sind oftmals stürmisch und gehen leicht durch. Ihr braucht nicht gleich aus der Haut zu fahren, nur weil ehrliche Landsknechte, die zur Zeit ohne Dienst sind, sich hier ein wenig verlustieren und ich Euch derb anredete. Ihr seid doch kein Spielverderber, oder?"
    „Das hängt von dem Spiel ab. Wolltet ihr nicht bald abreiten? Ich sah eure Gäule."
    „Die anderen können das Nonnenkloster auch ohne uns überfallen", maulte einer der Mitläufer. „Wozu hinaus in die Kälte und den langen Ritt machen? Wir haben auch hier unser Vergnügen und finden Beute."
    „Willst du wohl das ungewaschene Maul halten?" brüllte ihn Berthold an. Schmeichlerisch wandte er sich an Matthias. „Wollt Ihr Euch vielleicht zu uns setzen und mit uns eine Kanne Bier auf Euer Wohl trinken, junger Herr? Das sind meine guten Kameraden, der lange Spund und der dicke Schnappsack, wackere Landsknechte wie ich selbst."
    Berholt nannte auch die Namen der beiden andern. Matthias ließ die Pistolen sinken. Er wußte, worauf das hinauslaufen sollte. Die Marodeure wollten ihn entweder betrunken machen oder aber im Spiel betrügen und ihm alles abnehmen. Matthias hatte genügend Lehrgeld bezahlt, um auf solche Tricks hereinzufallen. Er hatte auch wohl gehört, was der Mitläufer wegen des Klosters gesagt hatte. Obwohl er nach all dem Blutvergießen um Glaubensfragen nicht mehr viel von Kirchen und Klöstern hielt, überlegte sich Matthias doch, daß es seine Pflicht sei, die Nonnen des Klosters zu warnen. Banden von Marodeuren hausten oft viehisch. Es war kaum zu glauben, in welche Bestien der Krieg Menschen zu verwandeln vermochte, und Matthias hatte den Verdacht, daß dabei die Mächte der Finsternis ein teuflisches Spiel trieben.
    „Ich mag nicht mit euch trinken", sagte er kurz angebunden zu dem Pack und ging zum Tisch in der Ecke.
    Berthold blinzelte seinen Kumpanen zu.
    „Ihr verweigert uns einen Zutrunk, Ihr Geck? Das ist für redliche Landsknechte eine Beleidigung, die nur mit Blut abgewaschen werden kann."
    Matthias sagte über die Schulter: „Nehmt es, wie ihr wollt, und wascht auch, womit ihr wollt. Ihr habt die Wahl. Seid gewarnt."
    Berthold sprang vor, ein langes Messer, das er aus der Scheide am Gürtel gerissen hatte, in der Faust. Der lange Spund und der dicke Schnappsack sprangen auf und warfen den Tisch um. Die Mädchen und die Wirtsfrau flohen kreischend, und dann war Mord und Totschlag im Gang. Nur der Betrunkene unterm Tisch wachte von alldem nicht auf.
    Matthias wirbelte herum. Bertholds Messerstich glitt an seinem Harnisch ab, und Matthias schoß mit der einen Radschloßpistole auf den Schnappsack, traf ihn, daß er fiel, stieß Berthold zurück und drückte auf ihn ab. Die vierzig Gramm schwere Kugel traf Berthold und stieß ihn über den Tisch. Matthias duckte sich unter den dröhnenden Pistolenschüssen des Spunds und eines Mitläufers weg. Er warf ihnen die leergeschossenen Pistolen ins Gesicht, packte die Kerle und schlug sie mit den Köpfen zusammen. Ihm blieb keine Zeit, den langen Degen zu ziehen.
    Der letzte Marodeur, ein blatternarbiger Kerl, stach mit dem Messer nach Matthias. Matthias wehrte den Stich mit dem geharnischten Arm ab und versetzte dem Kerl mit dem gepanzerten Ellbogen einen derartigen Stoß, daß er taumelte. Der nächste Schlag folgte gleich und warf den Marodeur zurück.
    Der konnte so schnell nicht mehr kämpfen. Der Spund und sein Genosse hielten sich die Köpfe. Matthias hatte ihnen den Schneid abgekauft. Sie waren zwar noch kampffähig, wagten aber nicht, gegen Matthias anzugehen.
    „Der Bursche hat eine Faust aus Eisen!" rief der Spund.
    Eisenfaust, dieser Name sollte in absehbarer Zeit an Matthias haften bleiben und sein Beiname werden. Matthias glaubte schon, den Kampf siegreich für sich entschieden zu haben, und wollte die Marodeure davonjagen, da ging es erst richtig los. Ein uriges Gebrüll, das aus keiner menschlichen Kehle stammte, ertönte hinter Matthias.
    Der Wirt bekreuzigte sich, die Weibsleute und der Spielmann flüchteten aus dem Schankraum. Als Matthias sich umdrehte, sah er den Kugelfesten Berthold vor sich stehen, mit

Weitere Kostenlose Bücher