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175 - Ich - Coco Zamis

175 - Ich - Coco Zamis

Titel: 175 - Ich - Coco Zamis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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beizubehalten. Mehrere Untote kämpften noch, als ich aus der Zeitsphäre glitt, die ich für mich errichtet hatte. Czersky und Ricco waren darunter.
    Der über und über mit Pestbeulen besetzte Hauptmann trieb mich vor sich her. Ricco folgte ihm mit der Fahne. Matthias und die übrigen von der Schloßbesatzung beseitigten die letzten Untoten. Ich war magisch erschöpft und hatte nur eine Fackel, um den untoten Hauptmann abzuwehren.
    Er trieb mich in die Ecke und entriß mir die Fackel. Ricco, der untote Fähnrich, stand ganz in seiner Nähe. Czersky streckte die Hände nach meinem Hals aus.
    „Küß mich, meine Schöne! Auch du sollst die Pest bekommen."
    Ich hätte keine Chance mehr gehabt. Doch Ricco rannte Czersky die Fahnenspitze quer durch den Körper. Obwohl untot und pestverseucht, glimmte noch immer ein Funke der Liebe zu mir in dem Knaben Ricco. Ich tauchte unter Czerskys Händen weg, riß ein Schwert von der Wand und führte einen raschen, kräftigen Hieb. Czersky fiel, von seinem Untotendasein erlöst. Sein Kopf blieb neben dem Rumpf liegen, und beides mumifizierte rasch.
    Ricco zog die Fahnenstange aus dem Mumienkörper. Er schwankte hin und her.
    „Töte mich, Coco Zamis, laß mich endgültig sterben", flehte er mit kaum verständlicher Stimme. „Ich will kein Sklave des Bösen und keine Kreatur der Finsternis bleiben. Ich werde mich in die Fahne wickeln, so wie ich es schwor, und einen ehrlichen Tod sterben."
    Wie ein Leichentuch wand er die Fahne um seinen Körper. Das Schwert in meinen Händen wog zentnerschwer. Ich konnte nicht zuschlagen. Da es sein mußte, erledigte jemand von der Schloßbesatzung, was notwendig war. Ich weinte um Ricco Breitenfeld, den Knaben und Fähnrich.
    Es wäre besser gewesen, ich hätte ihn in dem Landsknechtslager am Bodensee gelassen. Doch das hatte ich nicht wissen können. Das Schicksal hatte seinen Lauf genommen. Rübenhans, Mirko, Isidor Blagender und die anderen von Czerskys Trupp, der mit mir zum Mummelsee geritten war, hatten alle das gleiche Schicksal erlitten und waren beim Angriff aufs Schloß umgekommen.
    Ich gab mir eine Mitschuld an ihrem Los. Kaltblütig konnte ich nicht darüber hinweggehen. Auch bei der Schloßbesatzung hatte es Opfer gegeben. Matthias hatte lediglich eine Schramme erhalten und Genevieve war völlig unversehrt, auch der Magister Schnabel.
    Die pestverseuchten Mumien mußten verbrannt werden. Auch Riccos Mumie fiel, in seine geliebte Fahne gewickelt, den Flammen zum Opfer. Kurz darauf brach im Schloß Mummelsee die Pest aus. Gevatter Tod schritt unsichtbar mit seiner Sense durchs Schloß und hielt grausame Ernte. Ein Dutzend Menschen starben, darunter auch die Baronin Irmgard von Mummelsee.
    Ich blieb im Schloß, schützte mich mit Magie, während die übrigen, soweit nicht angesteckt, es für eine Weile verließen. Das sollte meine Sühne für den Tod Riccos und der übrigen Opfer sein. Der Gevatter Tod ließ sich nicht blicken. Ich pflegte die Kranken. Bald stand Genevieve mir bei, die ich wie mich zu schützen wußte und die mir nach einer Unterweisung dabei half.
    Baronin Irmgard von Mummelsee setzte Matthias kurz vor ihrem Ableben offiziell als Nachfolger und Erben ein. Damit war er der Reichsbaron einer Baronie, zu der mehrere Dörfer gehörten, eines Stücks des in unzählige kleine Fürstentümer und kirchlichen Besitz aufgesplitterten Kaiserreichs Ferdinands II., des Trägers der Gegenreformation und eines der Hauptverantwortlichen für den Großen Krieg. Eigentlich konnte man dieses chaotische, von Kriegswirren geschüttelte und von Machtkämpfen zerrüttete Gebilde überhaupt kein Reich nennen, sondern ein Schlachtfeld von Menschen und Dämonen.
    Die Apokalyptischen Reiter drohten. Einer von ihnen hatte uns mit der Seuche schon einen Vorgeschmack beschert. Man kehrte ins Schloß zurück, nachdem es gründlich ausgeschwefelt worden war und man noch andere Maßnahmen getroffen hatte, um ein Wiederaufflackern der Pest zu verhindern. Dazu trug auch ich bei, so gut ich konnte.
    Matthias sollte das Heft und die Herrschaft übernehmen.
    „Was soll nur aus uns werden?" fragte Matthias aus einer Vorahnung heraus bald nach seiner Rückkehr. „Dies ist eine Zeit, in der es besser wäre ein Stein zu sein als ein Mensch."
    Genevieve schaute ihn an, während ich, den treuen Magister Schnabel an meiner Seite, abseits beim Fenster stand. Unbewegt lag der tiefe Mummelsee, und über die Hornisgrinde zogen Schäfchenwolken heran. Doch dem

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