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175 - Ich - Coco Zamis

175 - Ich - Coco Zamis

Titel: 175 - Ich - Coco Zamis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hatte inzwischen einen kurzen Zusammenstoß mit Ignatia Urales, der achtundzwanzigjährigen Ehefrau des vier Jahre älteren Sprechers der Bauern von Basajaun. Sie war derzeit die einzige Frau im Lager, sie hatte es sich nicht nehmen lassen, ihren Mann zu begleiten.
    Die drei Kinder des Ehepaars blieben in dem Dorf Sindice bei ihren Großeltern väterlicherseits zurück. Die Arbeit auf dem kargen Bergbauernhof der Urales mußte großenteils liegenbleiben, was für die Urales wie auch für die andern Belagerer von Basajaun ein Problem darstellte. Aber die Bauern hatten sich entschlossen, die Pestbeule des Bösen, wie Arias Basajaun nannte, auszubrennen.
    Ignatia, eine derbe, jedoch nicht häßliche Frau, stellte sich Arias in den Weg. Er wollte schleunigst ins Zelt, um dem Sonnenlicht zu entkommen. Er konnte es zwar aushalten, aber es setzte ihm zu. „Was willst, Ignatia?"
    „Mit Verlaub, Vater Arias, mir kommt manches an Eurem Benehmen seltsam vor. Ich habe Euch noch nie eine Messe lesen hören. Ihr meidet alle christlichen Symbole. Wie kann das für einen geweihten Mönch angehen?"
    „Verschone mich mit deiner neugierigen, bohrenden Fragerei, Weibsbild, und kümmere dich gefälligst um deine Angelegenheiten. Misch dich nicht in Dinge ein, die du nicht verstehst."
    „Mit der Antwort gebe ich mich nicht zufrieden. Ich bin nicht blind. Mir kannst du keinen Sand in die Augen streuen wie den anderen."
    „Wie redest du mit mir?" fragte Arias wütend. Vor seinen zornfunkelnden Augen wich Ignatia zurück. Der dämonischen Wut, die sie ansprühte, konnte sie nicht widerstehen. „Ich befehle dir, heute noch das Lager zu verlassen! Jetzt geh mir aus dem Weg."
    „Ein Mönch sollte anders sprechen", meinte Ignatia noch, während sie sich zurückzog.
    Aber sie wollte auf jeden Fall bleiben, auch gegen Arias' Willen, denn so ohne weiteres fortjagen konnte er sie, die Frau des Anführers der Bauern, nicht.
    Aufatmend betrat Arias sein geräumiges Zelt. Er stieß Dorian derb mit dem Fuß an. Stöhnend schlug der Dämonenkiller die Augen auf. Dorian hatte am ganzen Körper Schmerzen, und sein Kopf drohte zu zerspringen. Er mußte ein paarmal blinzeln, bis er klar sehen konnte. Dann kniff er nochmals die Augen zu, aber der Eindruck blieb, als er sie wieder öffnete.
    Arias' Augen funkelten gelbgrün im Dämmerlicht des Zelts. Mit einem Ruck riß Arias dem Dämonenkiller die Gnostische Gemme vom Hals und warf sie in eine finstere Ecke.
    „Mit dem Spielzeug kannst du mich nicht beeindrucken. Weißt du, wer ich bin?"
    „Ein Werwolf, nehme ich an." Dorian ächzte. Er bemühte sich, des Schmerzes Herr zu werden und seine Sinne zu sammeln. „Oder ein Dämon."
    „Erraten. Ich bin Arias, der Herr der Wölfe. Ich kann mich jederzeit in einen Wolfsmenschen verwandeln, wenn ich es will. Auch mit einer Silberkugel kannst du mich so leicht nicht töten. Was diesen Stab und das andere Ding betrifft, so wird es Luguri erhalten."
    Arias hängte die Tasche über eine Stuhllehne. Sein Zelt war unordentlich und stank nach Schweiß, Blut und Tod. Dorian fragte sich, weshalb es die Bauern nicht merkten, aber der Dämon verblendete sie.
    „Also steckt Luguri dahinter, daß Basajaun abgeschnitten ist?" fragte Dorian, um möglichst viel zu erfahren. „Und Zakum, nehme ich an. Sind sie vor Ort?"
    „In Basajaun toben schon die Dämonen", erwiderte der Wolfsmönch hämisch. „Basajaun ist bald gewesen. Und du auch, Dorian Hunter. Lange genug hast du die Schwarze Familie geärgert und uns großen Schaden zugefügt."
    „Danke für das Kompliment", antwortete Dorian.
    Der Wolfsmönch wandte sich von ihm ab und verzog sich knurrend in eine Ecke.

    Vergangenheit, Matthias Troger, Anno 1629
    Bei einbrechender Dämmerung an einem eiskalten Februartag erreichte Matthias das Dorf Schnaittenbach in der Oberpfalz. Er war lange geritten und sehnte sich nach einem Obdach und Ruhe. Doch schon beim Einreiten in den Flecken, dessen Häuser sich unter dem Rothbühlberg im Hintergrund duckten, erkannte Matthias, daß es Schwierigkeiten geben könne. Matthias Troger von Mummelsee, wie er mit vollem Namen hieß, war vor wenigen Monaten bei seinem Truppenteil der Wallensteinschen Armee desertiert, von dem dämonischen Marchese Arras angewiesen und weil er endlich das Geheimnis seiner Abstammung vollends ergründen wollte.
    Doch zwei Seelen wohnten in Matthias' Brust. Die eine drängte ihn nach Schloß Mummelsee im Schwarzwald, die andere hemmte ihn. So hatte sich der

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