1751 - Die GrenzlÀnderstation
der Laube, die Roboter gaben Entwarnung.
Nurmi befahl ihnen, weiterhin wachsam zu bleiben. Er legte die Lanze weg und näherte sich lautlos der Schleuse. Geduldig ließ er die Prozedur der Entkeimung über sich ergehen, dann schlüpfte er in das Halbdunkel der Laube. Gedämpftes Licht im langwelligen Bereich empfing ihn. Langsam bewegte er sich an den verschiedenen Buchten entlang. Erleichterung überkam ihn. Alles war in Ordnung.
Keiner in dem stark geräuschisolierten Bauwerk hatte etwas von der Auseinandersetzung draußen bemerkt. Alle anwesenden Vakuta befanden sich bereits in der Geburtsteilung, und bald würde es in SCHERMOTT dreißig neue, hoffnungsfrohe Grenzländer geben.
Nurmi schlich aus der Laube hinaus und begann draußen vor Freude zu tanzen. Er hielt erst inne, als er die zwei Pulks der Sourvants bemerkte, die sich näherten.
„Wir fordern Schadenersatz", verkündeten sie. „Wir sollten die Laube neu aufbauen. Aber daraus wird nichts. Die Laube ist unbeschädigt."
„Verschwindet!" Nurmi benutzte seine biegsamen Arme als Peitschen und schlug auf die Geringwertigen ein. „Unholde, Erbschleicher! Ich lasse euch ohne Raumanzug aus der Station werfen."
Die Drohung wirkte. Die Sourvants begriffen, daß sie von falschen Voraussetzungen ausgegangen waren. Unter zahlreichen Entschuldigungen hasteten die Pulks davon.
*
Der Funkspruch erreichte Nurmi eine Tix später. Der Vormarsch der Stuuhr war gestoppt, und die Waffen der Hamamesch ließen keinen Zweifel daran, wem ihre Sympathien gehörten.
Die Vakuta hätten es auch ohne die Schutzmacht geschafft, davon war der Lagermeister überzeugt. Phermi rief ihn; er ließ die Roboter zurück und machte sich auf den Weg zum Zentrum der Auseinandersetzung. Dort allerdings beeilte er sich, seine Einschätzung schleunigst zu revidieren. Überall drohten schußbereite Energiestrahler dir Hamamesch. Die Stuuhr steckten in der Falle. Aber die Insektoiden hatten Gefangene gemacht, die sie als Geiseln benutzten.
Es handelte sich um Phermi und seine Einsatztruppe. Der Oberste Lagerherr bewegte sich innerhalb des Pulks der Stuuhr relativ ungehindert. Er führte Gespräche mit der Koordination.
„Wenn es nur den geringsten Zwischenfall gibt, töten wir Phermi und seine Begleiter", drohte der Anführer der Stuuhr. Nurmi identifizierte ihn ohne Schwierigkeiten. Es handelte sich um Sgfdtssffrrklsss. „Wir fordern freien Abzug und die Auslieferung unserer gefangenen Artgenossen sowie aller Waren, die im fünften Ring gebunkert sind."
Nurmi überschlug hastig den Wert der Waren. Abgesehen davon, daß die meisten den Hamamesch aus dem Mereosch-Oktanten gehörten und darauf warteten, von den Hamamesch im Buragar-Oktanten abgeholt zu werden, hätte man mit dem Erlös einen neuen Ring an SCHERMOTT anbauen oder die Bevölkerung eines kleineren Planeten für mindestens drei Zehner ernähren können. Vorausgesetzt, daß sie ebenso genügsam im Umgang mit Rohstoffen war wie die Vakuta.
Hastig setzte er sich mit Phermi in Verbindung. „Diese Forderung ist nicht annehmbar", erklärte er seinem Obersten Lagerherrn.
„Wem sagst du das, Nurmi?" lautete die Antwort. „Wir werden verhandeln und diese Verhandlungen so lange wie möglich hinauszögern. Die Stuuhr haben bereits leise ihr Einverständnis signalisiert."
„Dann ist gut."
Den Stuuhr ging es also in der Hauptsache um einen ehrenvollen Abzug, bei dem sie ihr Gesicht wahren konnten. Alles andere war zweitrangig.
Nurmi vergewisserte sich in Rücksprache mit der Koordination, daß die Lage überall in der Grenzländerstation stabil blieb. In der Nähe der Lauben hielten sich keine Stuuhr mehr auf, und Roboter schützten alle Geburtsstätten der Vakuta.
„Ich ziehe mich zurück", pfiff er leise. „Ruft mich, sobald es nötig ist."
Er erhielt die Bestätigung und verließ den Schauplatz der Geiselnahme. Auf dem schnellsten Weg suchte er den siebenundvierzigsten Raumteiler im Suladi-Sektor auf. Mit hoher Geschwindigkeit durchquerte er die nachgiebigen, aber eng stehenden Trennwände. Es gehörte Geschick dazu, nicht oben anzustoßen und die beweglichen Häute aus ihren Verankerungen zu reißen.
Ein paarmal sausten Patruskee mit hoher Geschwindigkeit an ihm vorbei. Sie machten sich einen Spaß daraus, ihn zu erschrecken.
Endlich erreichte der Vakuta jenes filigrane Gebilde, das den Eingang zu einem der Lager bildete. Er gab einen leisen Pfiff von sich und wartete. Die Patruskee hinter dem Eingang reichten den
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