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1751 - Die GrenzlÀnderstation

Titel: 1751 - Die GrenzlÀnderstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planetenoberfläche symmetrisch auf und schufen auf diese Art und Weise Kontore mit ungeheurer Aufnahmekapazität. Aber die Roboter frönten nicht nur dem Ausbau der Stationen. Auch ihre eigene Population war von ursprünglich zwanzig auf über fünfhundert angewachsen, und die Ur-Androgynen veranstalteten regelrechte Zeremonien, um den Nachgeborenen ihres Stammes den Vater aller Väter vorzustellen.
    Robert Gruener durfte erst wieder hinauf in den Orbit fliegen, nachdem er mit allen ein paar freundliche Worte gewechselt hatte. Als er in die Hauptleitzentrale zurückkehrte, weinte er - wie jedesmal, wenn er von seinen „Kindern" Abschied nehmen mußte.
    Nicht nur aus diesem Grund dauerte der Abflug von Coma-7 länger als erwartet. In weit größerem Maß als bisher nahmen wir Rohstoffe an Bord und führten sie der Verwertung durch noch intakte Anlagenkomplexe zu. Die Androgynen lieferten uns Energiesysteme, detailgenaue Kopien der Anlagen, mit denen wir sie ausgestattet hatten. Dafür überließen wir ihnen einen Teil der ausgefallenen Systeme, die sie reparieren und an Stelle der an uns gelieferten einsetzen wollten.
    Eineinhalb Wochen hielten wir uns im Orbit über Coma-7 auf, und die Besatzung nutzte die Zeit zu Besuchen auf der Oberfläche. Bully verdonnerte besonders in sich gekehrte Mannschaftsangehörige zu Abenteuerreisen und möbelte sie auf diese Weise psychisch auf.
    Endlich nahm die BASIS die nächste Etappe in Angriff. Im Vergleich mit früher schlich sie regelrecht aus dem Sonnensystem hinaus und ließ sich fast einen ganzen Tag Zeit, bis sie die erforderliche Geschwindigkeit erreichte und in den Hyperraum wechselte. Der Metagrav arbeitete derzeit zuverlässig.
    Vier Etappen planten wir, jede etwas über einen Monat lang. Wenn alles gutging, dann erreichten wir nach dieser Zeit Coma-6. Bis dahin aber war es noch ein weiter und beschwerlicher Weg.
     
    *
     
    Coma-6 lag hundertachtzehn Millionen Lichtjahre von der Milchstraße und hundertsieben Millionen von der Großen Leere entfernt. Ende Mai des Jahres 1204 hatte die erste Expedition zur Großen Leere den Androgynen-Stamm auf einem fünfhundert mal dreihundert Meter großen Felsbrocken des Asteroidengürtels zwischen dem vierten und fünften Planeten des Zwölf-Planeten-Systems der Riesensonne Guinnekh abgesetzt. Seit diesem Zeitpunkt hatten die Roboter am Ausbau des Stützpunktes gearbeitet. Ein Überfall der Crypers auf Händlerschiffe der Hamamesch hatte den Stützpunkt in Mitleidenschaft gezogen, aber diese Wunden waren mit Sicherheit längst verheilt.
    Mit Hilfe der Androgynen von Coma-6 erhoffte sich die Besatzung der BASIS eine weitere Konsolidierung des Trägerschiffes in technischer Hinsicht. Inzwischen lag die Zahl der stillgelegten Segmente bei über zweitausend, und die Reparaturanfälligkeit der Antriebssysteme war erneut gestiegen. Hochgerechnet auf die gesamte noch zu bewältigende Flugstrecke, könnte das Aus irgendwo zwischen Coma-4 und Coma-3 kommen, siebzig Millionen Lichtjahre oder rund vierhundert Flugtage von der Milchstraße entfernt. Unter dem Gesichtspunkt, daß die BASIS derzeit lediglich einen Überlichtfaktor von fünfzig Millionen schaffte gegenüber dem Normalwert von siebzig Millionen, und bei der Wahrscheinlichkeit, daß dieser Faktor im Lauf der Reise weiter sinken würde, sah die Zukunft nicht besonders rosig aus. Grund genug, Coma-6 zu einem längeren Aufenthalt und einer gründlichen Überholung der BASIS zu benutzen.
    Das Trägerschiff erreichte die Nähe des Stützpunktes am 5. Juni 1220.
    Seit dem Start über Noman am 15. April 1218 waren somit über zwei Jahre vergangen.
    Sekundenbruchteile nach dem Austritt aus dem Hyperraum lieferte die Ortung die ersten Werte.
    Ronald Tekener sog die Luft durch die Zähne.
    „So gut wie keine energetische Aktivität; das kann ja heiter werden."
    Er wandte den Kopf. Durchdringend schaute er Dao-Lin-H'ay an. Stumm hielten die beiden ungleichen Wesen Zwiesprache. Die Kartanin fuhr ihre Krallen ein wenig aus und zeigte damit ihre Einsatzbereitschaft.
    „Was ist mit dem Funk?" schnaufte Bully. „Erhalten wir keine Antwort?"
    „Bisher nicht", zirpte Talyz Tyraz. „Ich versuche es weiter."
    Die BASIS überquerte den Rand des Guinnekh-Systems und hielt auf den Asteroidengürtel zu.
    Minuten dauerte es; in dieser Zeit sendete das Trägerschiff ununterbrochen seinen Kode und den der Kosmischen Hanse.
    Schließlich verlor der Blue die Geduld.
    „Da ist etwas nicht in Ordnung!"

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