1751 - Flucht ins Verderben
Methoden der Kontrolle, aber in der Kürze der Zeit war es nicht möglich, es einzurichten.« Er griff in die Tasche und holte seine Karte hervor. »Ich überlasse sie Ihnen, denn ich werde sowieso im Haus bleiben.«
Harry nahm die Karte an sich. »Danke sehr. Ich verspreche Ihnen, dass Sie sie zurückbekommen.«
»Ach, tun Sie nur Ihren Job und finden Sie vor allen Dingen meinen Kollegen Schröder.«
»Versprochen.«
Nach dieser Antwort verließen wir das Haus...
***
Die beiden Aufpasser hatten sich wieder in die Dunkelheit zurückgezogen.
Sie verschmolzen mit der Nacht und standen dort, wo sie nicht gesehen wurden, sie selbst das Haus aber unter Kontrolle behalten konnten. Beide ärgerten sich darüber, wie man sie abserviert hatte, auch jetzt wollten sie sich nicht beruhigen.
»Wir hätten uns nicht darauf einlassen sollen«, sagte Paul, der Mann, dessen Nase durch einen Bruch etwas schief aus dem Gesicht hervorragte.
»Es war nicht anders zu machen«, antwortete Karel. »Wir müssen uns zurückhalten. Es wäre nicht gut, wenn wir auffallen. Das kann später geschehen.«
»Ich traue den beiden nicht.«
Karel nickte. »Da gebe ich dir recht. Das sind zwei, die Einfluss haben, sonst hätte man sie nicht ins Haus gelassen, denn so leicht ist Cordes nicht zu überzeugen.«
»Was machen wir?«
»Warten.«
»Und Schröder?«
Da wusste keiner von ihnen eine Antwort. Zunächst nicht. Aber sie erinnerten sich wieder an ihren Auftrag und kamen überein, den Vermissten zu suchen.
»Bist du sicher, dass er noch lebt?«, fragte Paul.
»Nein.«
»Wenn das stimmt, dann müssen wir damit rechnen, hier in der Nähe auf seinen Mörder zu treffen.«
Karel nickte nur. »Schröder wäre ja nicht der erste Tote.« Er deutete in Richtung Haus. »Die Typen scheinen sich dort wohl zu fühlen, sonst wären sie schon draußen. Komm, wir schauen uns mal um. Irgendwo muss Schröder ja stecken. Entweder tot oder lebendig.«
Paul gab keine Antwort. Wohl war ihm bei diesem Job nicht. Es war zwar noch nicht viel passiert, aber die gesamten Umstände gefielen ihm nicht. Sie sahen keine Gegner, und doch wussten sie, dass es welche gab. Das ging ihnen quer. Normalerweise waren sie es, die andere Menschen belauerten und bewachten. Hier war es umgekehrt, hier griffen sie ins Leere.
Wenn jemand das Haus verließ, um eine Zigarette zu rauchen, dann hatte er bestimmt nicht vor, einen langen Spaziergang zu machen. Und so gingen sie davon aus, dass sie den Wissenschaftler in der Nähe finden würden.
Die Lichtkegel ihrer kleinen Lampen glitten über den Boden auf der Suche nach einem Ziel.
Sie hatten sich abgesprochen, nur ein bestimmtes Areal zu durchsuchen, denn weit war der Vermisste ihrer Meinung nach nicht gegangen. So nahmen sie sich zuerst das Gelände gegenüber des Hauses vor.
Karel war es, der stehen blieb, weil ihm plötzlich etwas aufgefallen war.
Sofort hielt Paul neben ihm an. Er hörte seinen Kollegen schnaufen und fragte: »Was ist los?«
»Riechst du nichts?«
Jetzt schnupperte auch Paul. »Doch, da du es sagst, das riecht wie in einer alten Leichenhalle, wo die Toten nicht kühl liegen, meine ich.«
»Also nach Leiche?«
»Ja, nach Verwesung.«
Karel nickte. »Genau das habe ich auch gemeint, hier muss jemand liegen, der verwest.«
»Aber nicht Schröder. Sollte es ihn erwischt haben, wird er so schnell nicht verwesen.«
Die Männer suchten weiter. Allerdings blieben sie jetzt in der Nähe, sie leuchteten nur in verschiedene Richtungen, und erneut hatte Karel Glück.
»Hier ist er!«
Paul drehte sich schnell um. Er musste nur einige Schritte gehen, um seinen Kollegen zu erreichen. Neben ihm blieb er stehen und folgte dem Strahl der Lampe.
Der hatte ein Ziel gefunden. Es war ein Mann. Er lag auf dem Rücken, und beide wussten, dass es sich um den vermissten Walter Schröder handelte, auch wenn er nicht mehr so aussah wie sonst. Sein ganzer Körper war gezeichnet. Die Kleidung hing in Fetzen herab, als wäre sie zerrissen worden. Das war nicht alles. Als sie ihm genauer ins Gesicht leuchteten, stellten sie fest, dass es auch hier eine Veränderung gegeben hatte.
Die Haut sah nicht mehr so aus wie sonst. Sie war angebrannt, einfach schrecklich. Sie hatte auch nicht mehr die normale Festigkeit, und Karel wollte es genau wissen. Er bückte sich und fasste die Haut an einer Stelle auf der Stirn an. Er klemmte die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger, zog ein wenig daran und sah mit großen Augen zu, dass er
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