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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte es für uns auch keinen Grund gegeben, uns an das Haus heranzuschleichen. Jetzt mussten wir sehen, wie es weiterging.
    Unsere Arme blieben in der unnatürlichen Haltung, als wir den nächsten Befehl hörten.
    »Nicht von der Stelle rühren!«
    Das hätten wir sowieso nicht getan. Kurze Zeit später hörten wir Schritte. Jemand kam auf uns zu. Wir mussten keine großen Rater sein, um herauszufinden, dass es zwei Personen waren, die sich uns näherten.
    Dicht hinter uns hielten sie an. Sie sagten nichts, wir hörten nur, dass sie scharf atmeten. Dann erfolgte das, was ich schon befürchtet hatte. Man fing damit an, uns abzutasten, und so war es ein Leichtes für die Typen, unsere Waffen zu finden. Bei Harry entdeckten sie sofort zwei Pistolen.
    »Na, das ist aber eine Überraschung«, hörten wir einen der Aufpasser sagen.
    »Es ist nicht so, wie Sie denken«, erklärte Harry.
    »Ach? Tatsächlich? Wie ist es dann?«
    »Wir hätten hier ganz offiziell das Haus betreten. Wir hätten uns auch normal angemeldet. Das sollten Sie akzeptieren.«
    »Geklingelt?«
    »Ja, zum Teufel!«
    »Und Sie sind angemeldet, wie?«
    »Das nicht. Das haben wir auch nicht nötig. Wir sind in einer bestimmten Funktion hier bei Ihnen.«
    »Und wie sieht die aus?«
    »Das werden wir Ihnen nicht unter die Nase reiben, sondern den Menschen, die es angeht.«
    Harry hatte leicht provozierend gesprochen, was den Aufpassern nicht gefiel.
    Jetzt sprach der andere. »Ich denke, wir werden uns mit Ihnen mal näher unterhalten.«
    »Ja, das wäre gut.«
    Jetzt sprach ich. »Wo denn? Hier auf der Treppe? Oder gehen wir hinein?«
    »Weder noch. Ihr dreht euch um und kommt uns langsam entgegen. Das ist alles. Danach suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen, an dem wir unsere Fragen stellen und auch die entsprechenden Antworten hören wollen.«
    »Die können Sie bekommen.«
    »Das freut uns schon jetzt. Also, drehen Sie sich um.«
    Das mussten wir leider tun. Doch es kam nicht so weit. Noch bevor wie uns bewegten, passierte etwas anderes, womit Harry und ich nicht gerechnet hatten.
    Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Sogar recht lautlos und auch schwungvoll. Lichtschein flutete uns entgegen, und er traf nicht nur uns, sondern auch einen Mann, der locker gekleidet war. Mit einer Cordhose und einem Pullover.
    »Was ist denn hier los?« Der Mann hatte seinen Schrecken schnell überwunden.
    Die Antwort erfolgte prompt. »Doktor Cordes, wir haben zwei Männer überrascht, die einbrechen wollten. Wir haben vor, sie zu verhören.«
    Der Mann schaute uns an. Er war so groß wie ich. Sein Haar zeigte eine Mischfarbe. Ein wenig blond, ein wenig rot. Es wuchs lockig auf seinem Kopf.
    Selten hatte ich erlebt, dass ich so schnell gemustert wurde. Das war an den Bewegungen der Augen zu erkennen. Dann hatte der Mann seine Meinung gebildet.
    Seine Frage weckte bei uns eine gewisse Hoffnung. »Sind Sie sicher, dass dies auch zutrifft?«
    »Wir haben sie auf frischer Tat erwischt.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Harry mit ruhiger Stimme. »Wir wollten soeben schellen.«
    Der Wissenschaftler schaute uns an. »Stimmt das?«
    »Sie können sich darauf verlassen«, erwiderte Harry.
    »Gut. Und wer sind Sie wirklich?«
    »Darf ich Ihnen meine Legitimation zeigen?«
    »Bitte.«
    Es sah gut aus für uns. Wir konnten froh sein, einem Menschen wie diesem begegnet zu sein. Die Typen hinter uns taten nichts. Sie warteten ab. Dr. Cordes’ Wort schien Gewicht zu haben.
    Harry bewegte seine Hand langsam. Er hatte seinen Ausweis noch nicht hervorgeholt, als er bereits sagte, zu welchem Verein er gehörte. Er sprach vom BKA, und der Wissenschaftler hörte es, wobei er kurz seine Augenbrauen anhob.
    Danach kontrollierte er die Legitimation und nickte, bevor er sie Harry zurückgab.
    »Das ist in Ordnung.«
    »Danke.«
    Mich musste der Mann nicht fragen, ich hielt ihm meinen Ausweis entgegen und erklärte ihm dabei, welcher Organisation ich angehörte. Er war überrascht, von Scotland Yard zu hören, aber sein Gesicht hellte sich dabei auf.
    »Dann kann uns ja nichts mehr passieren. Nur habe ich gedacht, dass die Nachforschungen offiziell eingestellt wurden. Der Tote passte ja nicht ins Konzept.«
    Harry nickte und gab die Antwort. »Offiziell schon. Manchmal ist es jedoch besser, wenn gewisse Dinge inoffiziell laufen. Nur haben wir leider Pech gehabt. Wir hätten gern einen Kontakt mit Ihnen und Ihren Kollegen gehabt. Aber da hat man uns wohl einen Strich durch die Rechnung

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