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1752 - Als Rebell geboren

Titel: 1752 - Als Rebell geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tormonen bat um Ruhe.
    „Die Laderäume sind mit High-Tech vollgestopft, und allein was in den Containern im Hangardeck lagert, wird ausreichen, die Hamamesch in Entzücken zu versetzen. Der Syntronverbund hat den Ausgangsort der Dokumentation eingepeül. Wir können in ein paar Minuten das betreffende System erreichen."
    Der Jubel war unbeschreiblich. Dreitausend Galaktiker, die das Schicksal zusammengeführt hatte, triumphierten nun.
    Vergessen waren die Strapazen der letzten beiden Jahre. Menschen, die einander trotz der langen Zeit immer noch fremd waren, lagen sich plötzlich in den Armen und weinten.
     
    *
     
    Über den Syntronverbund gesteuert, wurde das nächste Überlichtmanöver der drei Kugelraumer trotz mangelnder Erfahrung der Besatzungen zu einem Vorzeigestück. Lediglich dreieinhalb Lichtsekunden über Mommen verließen die Schiffe den Hyperraum.
    Die PANDORA bildete die Spitze einer Dreiecksformation. Mit jeweils 50.000 Kilometern Abstand folgten der epsalische Kreuzer RIMDAN II, dessen Unterschiff einen geringeren Durchmesser aufwies als die obere Kugelschale, und die SANSSOUCI.
    Beim Anblick der ersten „dicken Hamamesch-Pötte" brandete erneut Jubel auf. Einheiten dieses Typs hatten die galaktischen Basare mit Waren versorgt, mit Containern voller unvorstellbarerer Herrlichkeiten. Trotzdem wehrte Iona Tormonen spontan ab.
    „Nicht die Frachter anfliegen, Tamiel! Warum sollen wir uns mit einigen Schiffsladungen begnügen, wenn es auf dem Planeten ein Vielfaches davon zu holen gibt?"
    Das Wechselbad der Gefühle ließ Androsch erschaudern. Zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt schwankte sein Stimmungsbarometer. Eben noch sah er sich in Gedanken durch endlose Basare bummeln, im nächsten Moment öffneten sich in den Wänden verborgene Container und die in ihnen gestapelten Produkte prasselten auf ihn herab. Die Flut der Waren schlug wie eine Woge über Tamiel zusammen und preßte ihm die Luft aus den Lungen. Dem Ersticken nahe, begann er um sich zu schlagen, doch die Hanteln, Kugeln und all die undefinierbaren Gegenstände hatten sich zu einer unüberwindbaren Mauer verkeilt. Verzweiflung und Panik. Danach Glückseligkeit.
    Tamiel Androsch erstickte in einem Meer herrlicher Waren. Nie war ein Mensch vor ihm einen schöneren Tod gestorben. Er nahm das Glücksgefühl mit hinüber in die Welt jenseits allen Vorstellungsvermögens.
    Ein kurzer, kaum wahrnehmbarer stechender Schmerz, begleitet von leisem Zischen ... Neue Empfindungen brachen über ihn herein. Eine quälende Enge im Brustkorb. Er keuchte, rang nach Atem, war nahe daran, sich zu übergeben.
    Wie aus weiter Ferne hörte Tamiel jemanden seinen Namen rufen. „Seine Psyche ist angegriffen", sagte die Stimme. „Jede Aufregung ist in diesem Zustand Gift für ihn. Der Herzstillstand war eine ernste Warnung."
    Tamiel Androsch öffnete die Augen. Über sich sah er das Gesicht eines Medoroboters. Abrupt setzte er sich auf. Die Liege aus Formenergie paßte sich seiner neuen Haltung an.
    „Keine Hektik", warnte der Roboter. „Ich werde dir ein Sedativum ..."
    „Laß die Finger weg!" brüllte Androsch. „Keine zweite Injektion!"
    Besänftigend redete der Medorobot auf ihn ein. Doch Tamiel wollte sich nicht beruhigen, er riß seinen Strahler hoch und feuerte aus nächster Nähe auf den Roboter, der sein Schirmfeld nicht aktivierte, weil er unweigerlich die Menschen neben ihm gefährdet hätte. Androsch lachte schrill, als das Bioplastgesicht sich auflöste.
    „Syntron, Landung auf Mommen einleiten! Wir haben es verdammt eilig."
    Im Holo waren längst Ausschnitte der Planetenoberfläche zu erkennen: eine graubraune Wüste aus nacktem Gestein und unfruchtbarer Erde. Es gab keine Meere, Seen oder gar Wälder, nur ausgedehnte Lagerplätze, Landefelder und miteinander verwachsene Kuppelbauten.
    Ein Hamamesch meldete sich über Funk. „Sicherheitskontrolle. Erbitte Identifizierung."
    „Wir sind Galaktiker!" brüllte Androsch in das entstehende Akustikfeld. „Wir wollen von euch Imprint-Waren kaufen, nichts sonst. Hörst du schlecht, Fischgesicht? Gib uns Landekoordinaten für einen Basar!"
    „Die Landung wird untersagt und ein Parkorbit zugewiesen. Ein Verstoß gegen diese Anordnung ..," Erst wurde der Terraner bleich, danach feuerrot im Gesicht. „Du aufgeblasener Riesenhering, glaubst du, wir lassen uns irgend etwas verbieten? Der weite Weg hat uns fast zwei Jahre unseres Lebens gekostet, du kannst uns nicht wie unmündige Kinder

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