1756 - Herr der Milchstraße
dem Buragar-Oktanten und war die äußerste Station in diesem Bereich Hirdobaans. Wie alle anderen Grenzländerstationen bestand sie aus sechs übereinandergestapelten, jeweils einen halben Kilometer dicken Scheiben, die einen Durchmesser von 3,4 Kilometer hatten. Der Abstand zwischen den Scheiben betrug ebenfalls jeweils einen halben Kilometer. Als sich das Beiboot dem Gebilde näherte, manövrierten kleinere Raumschiffe zwischen den Scheiben, die durch eine Reihe von Laderöhren miteinander verbunden waren. Das Beiboot von der BASIS dockte wie vereinbart unterhalb der obersten Scheibe an.
Als Rhodan das Beiboot verließ - zehn Bewaffnete waren ihm vorangegangen und bildeten ein Spalier -, trat ihm einer der führenden Hamamesch von SCHERMOTT entgegen, um ihn in angemessener Weise zu begrüßen.
„Dies ist ein historischer Moment", verkündete er, nachdem er sich als Olk Oreag vorgestellt hatte. Er war ein beinahe zwei Meter großer Mann mit einem breiten Gesicht, auffallend großen Augen und relativ schmalen Lippen. „Der Herr der Milchstraße hat erneut SCHERMOTT betreten und uns somit eine Ehre angedeihen lassen, von der wir noch langen zehren werden."
Das klang schwülstig und übertrieben, doch der Oberste Lagerherr schien es exakt so zu meinen.
„Der Kerl bricht vor Ehrfurcht beinahe zusammen", flüsterte Gucky Rhodan zu.
„SCHERMOTT hat eine historische Dimension gewonnen", bestätigte der Herr der Milchstraße und bedachte den Hamamesch ebenfalls mit einigen Höflichkeiten, wobei er allerdings nicht so übertrieb wie dieser.
Olk Oreag trat zur Seite und gab den Weg ins Innere der Grenzländerstation frei.
„Prinz Moscher erwartet dich", kündigte er an.
Ein bis an die Zähne bewaffneter Hamamesch kam aus dem Hintergrund, ging auf Rhodan zu, blieb vor ihm stehen, streckte sich, wobei er die Hände an die Oberschenkel legte, drehte sich um und schritt dann würdevoll vor ihm her.
„Es geht los", wisperte Gucky. „Die Marionette da vorn ist ungeheuer stolz, weil sie uns in den Konferenzraum führen darf, Herr der Milchstraße!"
Eine breite Tür öffnete sich vor ihnen, und sie betraten einen großen Raum, in dem Prinz Moscher und seine Delegation sie hinter einer prunkvoll verzierten Balustrade erwarteten. Die Galaktiker schritten an eine zweite, weniger prunkvolle Balustrade heran, die einige Meter von der anderen entfernt war, so daß sie durch einen etwa zwei Meter breiten Korridor voneinander getrennt waren.
Prinz Moscher trug eine mit allerlei militärischen Auszeichnungen versehene Kombination. An seinen Hüften hingen schwere Schußwaffen, und in den Händen hielt er ein Breitschwert. Die anderen Mitglieder der Delegation hatten sich mehrere Schritte hinter und neben ihm aufgestellt, so daß die Besucher auf den ersten Blick erkennen mußten, wer von ihnen der Sohn des Handelsfürsten Adrom Cereas von Mereosch war.
Reginald Bull übernahm die Begrüßungszeremonie, die er mühsam ausgehandelt hatte, und er versäumte dabei nicht, immer wieder auf die ungewöhnliche Bedeutung des Herrn der Milchstraße hinzuweisen. Dabei ging er außerordentlich geschickt vor und bezeichnete Perry nicht ein einziges Mal selbst als Herrn der Milchstraße, sondern erwähnte diesen Titel immer nur als eine von den Hamamesch gewählte Bezeichnung. Auf diese Weise vermied er es, Rang und Titel zu bestätigen.
Nach allen Vorbereitungen und der Art der überaus respektvollen Begrüßung durch den Obersten Lagerherrn erwarteten alle Mitglieder der galaktischen Delegation, daß die Begegnung unter diesem Vorzeichen weiterging.
Doch sie irrten sich.
Prinz Moscher war nicht gekommen, um Komplimente und Artigkeiten auszutauschen. Er trat nicht als Diplomat oder Händler auf, sondern erwies sich von seinem ersten Wort an als Krieger.
„Hör gut zu, Rhodan!" rief er und stemmte dabei seine zu Fäusten geballten Hände in die breiten Hüften. „Ich habe eine wichtige Nachricht meines Vaters, des Handelsfürsten Adrom Cereas von Mereosch, für dich."
„Aha, so ist das also!" piepste Gucky. Er nahm die Begegnung nach wie vor auf die leichte Schulter.
Perry Rhodan blieb gelassen.
„Ich höre!"
„Ein Raumschiff mit 4000 galaktischen Outlaws ist ins Malaya-System eingedrungen", eröffnete der Prinz seinem Gegenüber. „Die Besatzungen haben sich zahlloser Verbrechen schuldig gemacht.
Wir können diese Vergehen auf keinen Fall hinnehmen. Viele Outlaws wurden von uns festgenommen und inhaftiert."
„Über
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