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1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein kräftiger Tritt, um es zusammenbrechen zu lassen.
    Entschlossen stieg der Terraner durch die entstandene Öffnung - und sah sich einem Dutzend bewaffneter Hamamesch gegenüber. Sie hielten Schußwaffen in den Händen, und sie feuerten sie ab.
    Lange Flammen schossen aus den Mündungen ihrer Waffen, und weitaus mehr als hundert Kugeln prallten gegen den Schutzschirm des SERUNS. Als die Hamamesch erkannten, daß sie auf diese Weise nichts erreichten, griffen sie an.
    „Nur keine Aufregung", sagte der „Cajun" spöttisch. Dann paralysierte er sie, bevor sie auch nur bis auf drei Meter an ihn herangekommen waren.
    Als die Novizen auf dem Boden lagen und sich nicht mehr rührten, trafen die anderen Beausoleils ein.
    Sie traten durch die Maueröffnung auf den Gang heraus.
    „Äußerste Vorsicht", warnte Broussard sie. „Die Schutzschirme geschlossen halten. Ihr müßt damit rechnen, mit Giftgas angegriffen zu werden. Die Novizen sind darauf trainiert, jede Angriffsmöglichkeit zu nutzen."
    Gucky materialisierte neben ihm.
    „Seht euch mal ein bißchen um", riet er den Beausoleils. „Und haut mal schön auf den Putz. Ich glaube, ich weiß, wo der Infothekar, dieser Herr des Bösen, ist. Ich werde mich ein wenig mit ihm beschäftigen!"
    Bevor der Beausoleil noch eine Frage stellen konnte, verschwand der Mausbiber.
     
    *
     
    Glentschim fühlte sich sicher.
    Er hielt sich in einem riesigen Gewölbe tief unter der Stadt Phylegas auf. Zahlreiche Regale boten Raum für Bücher, Ton- und Bildkassetten, Trophäen aus der Tier- und Pflanzenwelt des Planeten sowie Kunstwerke von antantotasischen Künstlern aus vielen Jahrhunderten.
    Es waren Schätze von unvorstellbarem Wert.
    Seinem Selbstverständnis nach gehörten sie ihm. Er war nicht bereit, sie irgendwann mit irgend jemandem zu teilen. Nicht einmal mit dem Fürsten.
    Von Geburt an hatte er im Labyrinth unter dem Palast gelebt, ebenso wie sein Vater und die anderen Vorfahren. Seit Jahrhunderten war das Labyrinth das Reich der Infothekare.
    Über dem Labyrinth waren im Verlauf der Jahrhunderte mehrere Paläste gebaut worden. Viele Herrscher hatten den Palast ihres Vorgängers einreißen lassen, um einen neuen Palast nach eigenen Vorstellungen zu errichten.
    Das Labyrinth aber war unverändert geblieben. Niemals hatte sich einer der Herrscher in das Gewirr der Gänge, in die verschachtelten Räume und das Geflecht der mit Spiegeln und Trugbildern ausgestatteten Treppen gewagt. Glentschim war sicher, daß es keiner wieder lebend verlassen hätte.
    Prinz Klerin hatte sich überschätzt. Er war ein moderner Mann gewesen, voller neuer und revolutionärer Ideen, und er hatte sich vorgenommen, die Macht des Infothekars zu brechen.
    Glentschim lachte leise bei dem Gedanken an Klerin.
    Er war zu jeder Zeit über jeden der Schritte des Prinzen informiert gewesen.
    Als Klerin beschlossen hatte, ins Labyrinth zu gehen, hatte er sein eigenes Todesurteil unterschrieben.
    Glentschim nahm ein Buch, in dem er gelesen hatte, und stellte es ins Regal zurück. Dann drehte er sich um und ging zu einem Schrank, um sich ein paar Früchte daraus zu holen. Plötzlich stieß ihn jemand von hinten an.
    Er blieb wie erstarrt stehen. Dabei fühlte er, wie es ihm kalt über den Rücken lief.
    Er war allein in diesem Raum. Niemand außer ihm durfte ihn betreten, nicht einmal die vertrauenswürdigsten unter den Novizen.
    Niemand konnte ihn angestoßen haben. Es war unmöglich!
    Es raschelte hinter ihm. Erschrocken fuhr er herum, sah ein Buch auf sich zufliegen. Er konnte nicht mehr ausweichen.
    Es öffnete sich, dann prallte es ihm gegen den Kopf. Glentschim war so überrascht, daß er das Gleichgewicht verlor, sich nicht mehr auf den Beinen, halten konnte und über ein Sitzgerüst stolperte.
    Aufschreiend breitete er die Arme aus, fiel rücklings zu Boden. Dort blieb er schwer atmend liegen.
    Er brauchte ein paar Sekunden, um sich von seinem Schrecken zu erholen. Dann blickte er wild um sich, konnte jedoch niemanden sehen, der das Buch nach ihm geworfen hatte.
    Langsam richtete er sich auf.
    „Wer wagt es, diesen Raum zu betreten?" fragte er mit leiser, jedoch durchdringender Stimme.
    „Zeig dich!"
    Auf einem Tisch lag ein großes Buch. Es richtete sich wie von Geisterhand bewegt auf, kippte wieder zur Seite und öffnete sich. Dann klappte es wie ein großes Maul rhythmisch auf und zu.
    „Hallo, alter Giftmischer", ertönte eine Stimme, die aus dem Inneren des Buches zu kommen schien.
    „Was

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