Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1757 - Der Vampir-Garten

1757 - Der Vampir-Garten

Titel: 1757 - Der Vampir-Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Amanda!«
    Der Druck an seinem Unterkörper verstärkte sich wieder. Eddy wusste, dass es für ihn keinen Ausweg mehr aus dieser Falle gab. Er konnte seine Arme noch bewegen und dachte erst jetzt daran, sie als Waffen zu benutzen, als die Blutsaugerin ihren Kopf senkte. Das musste sie tun, um an den Hals des Mannes zu gelangen.
    Er schlug zu. Eddy hatte durch seine Lage nicht zu viel Kraft in seine Schläge legen können, er hoffte jedoch, dass es reichte, wenn er den Hals an zwei verschiedenen Seiten mit harten Schlägen traf. Er versuchte es, aber die Blutsaugerin konnte darüber nur lachen.
    Dann schlug sie selbst zu.
    Lavall sah die Faust kommen, wollte den Kopf zur Seite drehen, doch es war zu spät. Der Schlag traf nicht seine Gesichtsmitte, worüber er schon froh war, er erwischte ihn an der Stirn.
    Er sah, dass sich der Kopf mit dem Vampirmaul senkte. Es war weit geöffnet, die Zähne schienen zu blitzen, was auch eine Einbildung sein konnte, aber das hier war kein Traum, sondern eine grausame Realität.
    Zwei Hände ergriffen seinen Kopf. Sie drehten ihn brutal nach rechts, damit die linke Seite freilag.
    Wie im Film, dachte er, oder wie im Roman. Er dachte auch nicht mehr an Gegenwehr und glaubte, ein Frauenlachen wie aus weiter Ferne zu hören.
    Dann erfolgte der Biss!
    Er nahm den Schmerz hin, als die beiden Zähne in seinen Hals stachen.
    Und dann war alles klar.
    Er lebte noch. Er hörte das Schmatzen, das mit zufriedenen Lauten verbunden war, und konnte wieder mit sich und der Welt zufrieden sein.
    Es war seltsam, dass ihn dieses Gefühl überkam. Eines der Wärme, des Wohlbefindens. Da war das Schmatzen vergessen und die Schmerzen ebenfalls.
    Und so dämmerte Eddy Lavall einer neuen Existenz entgegen...
    ***
    Wir wussten nicht, ob wir uns richtig verhalten hatten. Aber irgendwie musste es weitergehen, und dabei sollte uns diese Alice helfen, die sich kooperativ zeigte, der wir allerdings nicht trauten, was wir natürlich nicht sagten.
    Wir sahen die dunklen Rosen nicht, aber wir wussten schon, in welche Richtung wir zu gehen hatten, da brauchten wir nur unsere Nasen zu fragen, die den fremden Geruch schon von Weitem aufnahmen. Einen leicht süßlichen Gestank. Ich dachte daran, dass er nicht anders roch als Menschenblut.
    Nichts geschah auf dem Weg. Das Licht unter dem Dach blieb ebenfalls leicht gedämpft. Wir schritten über einen festgestampften Boden, sahen Gänge, die verschieden breit waren.
    Ich warf Suko einen Blick zu. Mein Partner sagte nichts, aber er schaute auch nicht eben begeistert aus der Wäsche. Auf seiner Stirn hatte sich eine Furche gebildet.
    »Die führt uns in die Irre, John.«
    »Das Gefühl habe ich auch.«
    Alice, die vor uns herging, blieb stehen und drehte sich zu uns um.
    »Ich führe euch nicht in die Irre. Ihr wolltet doch die Rosen sehen. Oder nicht?«
    »Sind sie denn so versteckt?«, fragte Suko.
    »Ja, das sind sie. Es sind auch nicht viele Beete. Die Käufer müssen sich erst an sie gewöhnen. Wenn diese Phase vorbei ist, steigen wir voll ein.«
    Wir hielten beide unsere Augen offen, um nach irgendwelchen Verfolgern oder Gegnern Ausschau zu halten. Da konnten wir beruhigt sein. Verfolger sahen wir nicht. Sie konnten sich aber auch in Deckung halten, rechnen taten wir mit allem.
    Jedenfalls hatten wir die Beete hinter uns gelassen, in denen große Pflanzen wuchsen.
    »Gleich sind wir da!«
    Alice blieb dort stehen, wo die Beete kleiner wurden.
    Wir nahmen als Erstes den Geruch wahr. Ja, den kannten wir aus Eddy Lavalls Wohnung. Dann riskierten wir einen ersten Blick, und was wir da zu sehen bekamen, war unglaublich.
    Sie waren da.
    Sie schauten aus den Hochbeeten hervor. Sie alle waren dunkel, und von der Decke fiel etwas künstliches Licht auf sie, das sie noch mehr wie Fremdkörper erscheinen ließ.
    Er war seltsam, aber die Rosen, die mit ihren Stielen und Blüten aus der Erde schauten, bewegten sich langsam hin und her. Es war nur ein leichtes Schwanken, als würde ein Luftstrom sie in Bewegung versetzen.
    Eddy Lavall war nicht da. Komisch, dass er mir jetzt einfiel. Ich machte mir schon meine Gedanken über ihn und hoffte, dass er den Absprung geschafft hatte.
    Ich zog die Nase hoch. Der Blutgeruch war da. Daran gab es nichts zu rütteln. Suko hatte offenbar ähnliche Gedanken. Er ging an eines der Hochbeete heran und zupfte eine Rose aus der Erde. Es war ganz leicht. Er hielt sie in der Hand und senkte die Blüte seiner Nase entgegen, roch und

Weitere Kostenlose Bücher