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1758 - Zombieland

1758 - Zombieland

Titel: 1758 - Zombieland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorstellen, dass ich etwas dagegen habe?«
    »Ja, keiner stirbt gern freiwillig.«
    »Eben. Und deshalb...«
    Er unterbrach sie. »Es gibt kein deshalb, meine Liebe, es gibt nur noch den Tod.«
    »Und weiter?«
    Mit einem unendlich traurigen Ausdruck in den Augen schaute der alte Mann sie an. Dann schob er seinen linken Ärmel zurück und warf einen Blick auf die Uhr mit dem großen runden Zifferblatt.
    »Ja, es ist bald so weit.«
    »Aha. Und...?«
    Er schaute sie weiterhin an, dabei sagte er mit einer sehr leisen, aber durchaus zu hörenden Stimme: »Man hat mir eine Bombe eingepflanzt. Sie ist mit einem Zeitzünder versehen. Ab jetzt hast du noch sieben Sekunden, um dein Leben zu genießen...«
    ***
    Das war kein Bluff. Das war die brutale Wahrheit. Die andere Seite hatte sich etwas einfallen lassen müssen, um...
    Sieben Sekunden!
    Nein, jetzt weniger!
    Sie kam nicht mehr weg. Sie würde erwischt werden. Vielleicht noch drei Sekunden.
    Und plötzlich reagierte sie. Es gab kein großes Nachdenken mehr für sie. Ihr Handeln bestand nur noch aus Reflexen, die sich aneinanderreihten.
    Sie ließ sich von der Bank fallen, landete im weichen Schnee und blieb dort nicht liegen, sondern drehte sich und kroch unter die Bank, denn hier gab es die einzig mögliche Deckung.
    Sie kam nicht mehr dazu, über ihren Akt nachzudenken, denn der Mensch über ihr explodierte. Es war eine starke und laute Explosion. Sie wusste nicht, was über ihr genau geschah. Sie hielt den Kopf gesenkt und schützte ihn mit den Armen.
    Über ihr zersplitterte auch die Bank. Teile davon prallten auf ihren Rücken. Der Knall der Explosion hatte sie taub werden lassen, und sie dachte daran, dass sie tatsächlich das Richtige getan hatte, denn sie lebte noch.
    Es war verrückt und einfach nicht zu fassen, aber sie konnte sich weiterhin bewegen. Da gab es nichts, was sie daran gehindert hätte. Erst als das feststand, hob sie den Kopf an und nahm auch ihre schützenden Hände weg.
    Sie schaute nach links.
    Etwas Rotes breitete sich im Schnee aus. Es war eine Lache, und sie erhielt Nachschub, denn von oben her tropfte es.
    Blut!
    Es konnte nur das Blut des Mannes sein, in dessen Körper sich die Bombe befunden hatte und der jetzt zerfetzt sein musste. Etwas anderes konnte sie sich nicht vorstellen.
    Karina war eine Frau, die in ihrem Leben viel gesehen und auch erlebt hatte. Sie kannte die Schattenseiten besser als die sonnigen. Sie hatte sich an den finstersten Orten herumgetrieben und nicht nur gegen Menschen gekämpft, sondern auch gegen dämonische Kreaturen. Ihr konnte so leicht keiner etwas vormachen, und sie war auch jemand, die mit beiden Beinen in die Hölle sprang.
    Doch vor dem Anblick, der sie hier erwartete, fürchtete sie sich schon. Aber sie musste ihn ertragen, daran ging kein Weg vorbei.
    Es war nicht einfach, zur Seite zu kriechen. Etwas übte Druck auf ihren Rücken aus. Es waren die Teile der zerstörten Bank und wahrscheinlich auch die der Leiche.
    Trotz des Stresses schaute sie sich um. Sie suchte die glatte Fläche ab und wartete darauf, dass jemand zu ihr kam. Die Detonation war bestimmt gehört worden.
    Es kam niemand, und so bemühte sie sich weiter, sich aus dieser Lage zu befreien.
    Was sie von ihrem Rücken schob, sah sie nicht. Holz und Körperteile. Sie fasste in das Blut hinein, die Lache war noch größer, als sie es sich gedacht hatte. Noch in einiger Entfernung zeichneten rote Tropfen ein Muster im Schnee.
    Auf allen vieren kroch sie nach vorn. Der Schnee war wie Watte, die sie vor sich her schob. Erst als sie eine gewisse Distanz hinter sich gelassen hatte, fühlte sie sich in der Lage, sich aufzurichten und dann zu schauen, was die Bombe angerichtet hatte.
    Sie stand auf. Den leichten Schwindel ignorierte sie. Dann blieb sie breitbeinig stehen und hielt ihr Gleichgewicht einigermaßen. Nur langsam drehte sie den Kopf, denn sie wollte sich innerlich auf diesen Anblick vorbereiten.
    Es gab die Bank nicht mehr.
    Und es gab Basil auch nicht mehr als einen normalen Menschen. Die Bombe hatte ihn zerfetzt. Er war von innen zerrissen worden, und was sich da im Umkreis verteilte, das sorgte bei Karina für Magendrücken. Etwas stieg in ihre Kehle hoch und schnürte sie zu.
    Sie fühlte sich auf einmal so beschissen und irgendwie auch schuldig am Tod dieses Menschen, den sie nicht mal gekannt hatte. Und doch war er ihr fast wie ein Freund vorgekommen.
    Und sie spürte den Hass, der in ihr hochstieg. Sie hatte das Gefühl,

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