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1758 - Zombieland

1758 - Zombieland

Titel: 1758 - Zombieland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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platzen zu müssen, sie hätte schreien können, und sie wusste genau, dass die Erben Rasputins wieder zu einem brutalen Schlag ausgeholt hatten.
    Sie war nicht vergessen. Der Kampf ging weiter. Oder fing wieder von Neuem an.
    Sie schaute auf die Reste des Mannes, der sich Boris genannt hatte. Stoßweise hörte sie sich atmen und schrak zusammen, als sie plötzlich das Gesicht des alten Mannes sah. Der Kopf lag in einer Lache aus Blut, die von Schnee umgeben war.
    Dem Gesicht war seltsamerweise nichts geschehen. Es sah aus wie vorher, aber Karina gefiel nicht, dass die Augen offen standen. Die wollte sie schließen.
    Mit langsamen und leicht zögernden Schritten ging sie auf den Kopf zu. Unter ihren Schuhen knirschte der Schnee. Sie empfand das Geräusch als eine Todesmelodie für einen Menschen, den man in ein Opfer verwandelt hatte.
    Karina blieb stehen und schluckte schwer. Sie konzentrierte sich nur auf das Gesicht, als sie sich bückte. Der starre Blick hinterließ bei ihr eine Gänsehaut.
    Sie schloss ihm die Augen. Dabei murmelte sie einige Worte und wusste nicht, ob es ein Gebet war. Eigentlich nicht, aber es konnte durchaus auch eines sein.
    Sie wunderte sich, dass sich bisher niemand gezeigt hatte. Die Explosion war nicht eben leise gewesen und hatte auch nicht in der Einsamkeit der Taiga stattgefunden, aber Menschen ließen sich nicht blicken, um nachzuschauen.
    Was war geblieben?
    Ein Toter und ein bestimmter Hinweis. Ein Wort, ein Begriff.
    Zombieland.
    Es war neu für sie. Noch nie gehört. Aber dieser Ausdruck war sehr wichtig, das wusste sie auch. Es konnte eine Spur zu den Erben Rasputins sein. Wenn sie richtig darüber nachdachte, passte so etwas zu ihnen, denn möglicherweise war Rasputin auch ein Zombie. Sie hatte es nie richtig herausgefunden, aber sie wehrte sich auch nicht dagegen.
    Hier hatte sie nichts mehr zu suchen. Sie würde der Polizei einen Tipp geben, denn der Tote konnte hier nicht liegen bleiben.
    Karina drehte sich um. Genau in diesem Moment war das kurze Pfeifen an ihrem linken Ohr zu hören. Im nächsten Moment klatschte nicht weit von ihr entfernt etwas in den Schnee. Sie vollführte eine scharfe Drehung, bewegte sich dabei etwas zur Seite und hatte Glück, dass sie es getan hatte.
    Erneut schlug etwas in den Schnee und ließ ihn an dieser Stelle aufspritzen. Karina hatte nicht genau gesehen, was es war, aber sie konnte sich einen Reim darauf machen, denn sie ging davon aus, dass es sich um Kugeln handelte.
    Ja, man hatte auf sie geschossen!
    Karina Grischin verfiel nicht in Panik. Dafür war sie zu abgebrüht. Sie bewegte sich blitzschnell im Zickzack über das Gelände und versuchte, die erste Deckung zu erreichen, die aus einem mit Schnee bedeckten Baum bestand.
    Der Killer ließ nicht locker. Noch zweimal schlug es in ihrer Umgebung ein, aber es erwischte sie nicht. Nur der Schnee schluckte die Kugeln.
    Karina hörte sich keuchen, als sie sich mit dem Rücken gegen die Rinde presste. Schnee löste sich dabei und landete am Boden. Für eine Sekunde blieb sie starr und sorgte dafür, dass sich ihr Atem wieder beruhigte. Dann drehte sie sich etwas zu Seite und schaute hinter dem Stamm hervor, in die Richtung, aus der die Schüsse gefallen waren. Sie hatte schon damit gerechnet, dass sie keinen Menschen sehen würde, und das war auch der Fall.
    Karina wusste, wo der Schütze gestanden haben musste. Und zwar dort, wo sie die Umrisse des Gebäudes sah. Aber da sah sie keine Bewegung. Es hielt sich auch niemand draußen auf, und an den Fenstern sah sie ebenfalls keine Bewegung. Wahrscheinlich war sie auch zu weit entfernt, als dass sie etwas hätte wahrnehmen können. Außerdem wusste sie nicht, wer oder was in diesem Haus untergebracht war.
    Sie war sich aber über eines sicher. Die andere Seite war mal wieder am Ball. Und sie ging davon aus, dass es sich um die Erben Rasputins handelte. Sie war dieser Bande ein Dorn im Auge.
    Seit den Schüssen war knapp eine Minute vergangen. Getan hatte sich nichts. Die Reste der Bank und des Toten lagen dort. Der Friedhof war leer, bei dieser Witterung gab es kaum Besucher, und so hatte es auch keine Zeugen gegeben.
    Karina Grischin hatte die Qual der Wahl. Es war nicht leicht für sie, einen Weg zu finden. Insgesamt aber stand die Richtung fest. Sie musste den Ort finden, der den Namen Zombieland bekommen hatte. Das hörte sich beinahe an wie ein Spielplatz, aber daran glaubte sie nicht. Es gab keinen Spielplatz für Untote. Jedenfalls konnte

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