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1758 - Zombieland

1758 - Zombieland

Titel: 1758 - Zombieland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie sich das nicht vorstellen.
    Aber wo? Wo sollte sie anfangen zu suchen? Wo fand sie eine Spur, der sie nachgehen konnte?
    Ja, es gab eine. Sie war nur dünn, aber so etwas wie ein schwacher Hoffnungsstrahl. Sie musste mehr über den Toten herauskriegen. Vielleicht fand sie Hinweise, die sie auf die richtige Spur führten.
    Auf sie fiel von oben ein großer Schatten. Es war eine Wolke. Kaum dass sie den Kopf in den Nacken gelegt hatte, um nach oben zu schauen, fiel bereits der erste Schnee aus den Wolken. Und das nicht eben in dünnen Flocken, sondern sehr dick und matschig, sodass ihr die klare Sicht genommen wurde.
    Sie lief auf den Toten zu. Es war gut, dass es so stark schneite. So würde sie nicht beobachtet werden. Sie bückte sich, dann kniete sie und musste sich überwinden, in den Taschen der Kleidung nachzusuchen.
    Sie kam sich wie eine Leichenfledderin vor, aber was sein musste, das musste einfach sein, und sie fand tatsächlich eine alte Brieftasche aus brüchigem Leder und einen Ring mit zwei Schlüsseln. Mehr entdeckte sie nicht, aber es konnte durchaus sein, dass es reichte, um einen Schritt weiter zu kommen.
    Es schneite noch immer. Das war ihr recht. So hatte sie einen wunderbaren Schutz, durch den sie lief. Geduckt und mit langen Schritten überquerte sie den Friedhof und verließ ihn durch das Tor, das sie offen gelassen hatte.
    Sie blickte sich um und sah einen Unterstand einer Bushaltestelle. Sie ging hin und setzte sich auf die Bank.
    Jetzt hatte sie Zeit, sich die gefundene Brieftasche in aller Ruhe anzuschauen.
    Alt war sie, auch brüchig. Karina klappte sie auf und suchte in den Fächern nach Hinweisen. Ein Ausweis wäre viel wert gewesen. Sie fand etwas Geld, einige Euroscheine befanden sich auch darunter, und sie entdeckte einen Ausweis, der ebenfalls recht alt war, was sie nicht weiter störte. Wichtig waren die Daten, die der Ausweis lieferte.
    Da war auch eine Adresse angegeben. Hier in Riga. Allerdings kannte sich Karina nicht so gut in der Stadt aus, um zu wissen, wohin sie genau fahren musste.
    Ein Problem war es nicht. Sie würde es leicht herausfinden. Relativ zufrieden holte sie die Karte des Taxifahrers und ihr Handy hervor und rief an. Man sagte ihr, dass ein Fahrer innerhalb von zehn Minuten bei ihr sein würde.
    Karina sah, dass es aufgehört hatte zu schneien. Der Himmel über ihr zeigte sich so blank, als wäre er geputzt worden.
    Ihr ging es jetzt etwas besser. Sie hatte eine Spur, und der wollte sie nachgehen. Hin und wieder kam es vor, dass auch Tote einen Ermittler weiterbrachten. Und Basil war kein Mensch, der nur zufällig in diesen Kreislauf hineingeraten war. In früheren Zeiten hatte er bestimmt Zeichen gesetzt, sodass man sich wieder an ihn erinnert hatte.
    Das Taxi kam. Es war ein anderer Fahrer als der, der sie zum Friedhof gebracht hatte. Sie ließ sich von ihm zu einer Leihwagenfirma fahren, denn sie wollte nicht länger auf Taxis angewiesen sein.
    Eine halbe Stunde später hatte sie einen Wagen gemietet, einen Skoda. Ein Navi hatte der Wagen leider nicht. Dafür lag im Handschuhfach eine abgewetzte Straßenkarte, die sie in die Hand nahm und aufschlug. Sie suchte nach der Straße, in der Boris gewohnt hatte, fand sie auch, und stellte fest, dass sie nicht weit fahren musste, um das Ziel zu erreichen.
    Der frische Schnee war kein Hindernis. Die Straßen waren teilweise geräumt worden. Nur über die Eisflächen ärgerte sie sich. Davon hätte sie gern einige weniger gehabt.
    Es lief, und darüber freute sie sich.
    ***
    Einen Parkplatz für ihren Leihwagen hatte sie gefunden, aber nicht direkt am Ziel. Sie musste schon einige Schritte laufen und drückte sich in eine verschneite Gasse hinein, in der die rechts und links stehenden Häuser sehr alt, krumm und auch schief waren, aber trotzdem bewohnt wurden.
    Wer hier lebte, der wollte sich wohl verstecken. Wahrscheinlich gab es innerhalb der Häuser noch Verbindungsgänge. Ausgeschlossen war das nicht. Ein Teil der unteren Hälfte war mit Holz verkleidet. Es sah so grau aus wie der alte Schnee, der an ihm klebte.
    Karina Grischin hatte auch die Hausnummer gefunden. Ein Junge hatte sie ihr gesagt, und so ging sie durch die Gasse, bis sie eine Tür erreichte, die nicht in ein Haus führte, sondern in einen mit Schnee bedeckten Hinterhof.
    Von hier aus gingen drei Türen ab. Der Junge hatte ihr gesagt, dass sie die erste nehmen und in die erste Etage musste. Eine nicht eben Vertrauen erweckende Treppe lag vor ihr.

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