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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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peitschte herab, eine Sintflut, als hätte der Himmel alle Schleusen geöffnet, und aus dem dichten Wasservorhang tauchte endlich das Rund der AKONIA auf.
    Stomal Zystaan wußte, daß jetzt Hunderte brennender Augen auf die Bildschirme starrten, um wenigstens einen Blick auf die Container zu erhäschen, in denen die heißbegehrte Ware lag.
    Ein leerer Lagerraum mittschiffs ... Die Behälter, 13 mal 13 Meter messend und nur 1,30 Meter hoch, wirkten verloren in dem weitläufigen Areal. Erst als sich flirrende Schirmfelder kuppelförmig über ihnen aufbauten, gewannen sie ein wenig an Imposanz.
    Die Kampfroboter erstarrten zu stählernen Skulpturen. Nur die glimmenden Sehzellen verrieten, daß syntronisches Leben in ihnen war.
     
    5. 5. August, Bordzeit.
    Nachdem die Unither in mehreren vorsichtigen Überlichtetappen ihre Position näher an das Zentrum Hirdobaans verlegt hatten, war auf ihren Schiffen eine trügerische Ruhe eingekehrt. In dieser Region herrschte kaum Schiffsverkehr.
    Eine extreme Doppelsonne bot ausreichenden Ortungsschutz - ein blaugrüner Riese und ein roter Zwergstern, die beide mit beachtlicher Geschwindigkeit umeinander kreisten. Es gab kein Planetensystem, doch der Weltraum war bis hin zu mehreren Lichtstunden Distanz erfüllt von wirbelnden, blaugrünen Materieschleiern. Der Riese war längst über die Rochesche Grenze hinaus expandiert und verlor unaufhörlich große Mengen Materie.
    Die beiden Sonnen waren auffälliger als ein eigens entzündetes Leuchtfeuer, aber gerade deshalb hatte Lissner sie als Versteck ausgewählt. Weder Hamamesch noch Fermyyd, noch Akonen würden vermuten, daß die Flotte der Unither ausgerechnet hier Position bezog. Andererseits boten die beinahe chaotisch zu nennenden Verhältnisse in Sonnennähe den besten Schutz. Die hochentwickelte galaktische Technik machte sich bezahlt. Hamamesch-Frachter mit ihren im Vergleich veralteten Bordrechnern hätten ähnliche Manöver kaum riskieren dürfen.
    Nach anfänglichen eigenen Schwierigkeiten fühlte Lissner sich inzwischen so sicher wie in einer der transparenten Schwebegondeln, die auf Unith ein Hinabtauchen bis zum Grund der kochenden Geysire ermöglichten und eine der Hauptattraktionen des Planeten darstellten.
    Der synthetische Grats-Drink, der an Bord serviert wurde, schmeckte mit jedem Monat bitterer und war mit dem Original nicht zu vergleichen. Lissner prustete empört, als der zähflüssige Saft heiß durch seinen Rüssel rann und der ungewohnte Geschmack ihm Tränen in die Augen trieb. Oder reagierte er momentan nur empfindlicher?
    Zum viertenmal hatte er die Aufzeichnungen zweier Überlichttorpedos über den Hauptschirm wiedergegeben. Er war einigermaßen genau informiert, was auf der Containerwelt des Grencheck-Oktanten und im planetennahen Weltraum geschah.
    Geschehen war, verbesserte er sich in Gedanken. Immerhin lagen die letzten Aufnahmen eine Weile zurück.
    Er hatte recht behalten. Die Akonen unter der Admiralin Stomal Zystaan waren der Hyperfunk-Nachricht gefolgt; sie hatten Torresch nicht nur angeflogen, sondern waren mit allen Schiffen auf der Wasserwelt gelandet. Funk und Ortung hatten inzwischen genügend Details übermittelt, daß Lissner sich ein einigermaßen genaues Bild von den Verhältnissen auf der Containerwelt machen konnte.
    Im Schutz ihrer Schirmfelder warteten die Kugelraumer auf den riesigen schwimmenden Plattformen. Und jede der künstlichen Inseln trug ein trichterförmiges Bauwerk mit 1000 Metern Höhe. Der Kommandant hatte keine Ahnung, welchem Zweck die Gebäude dienten, er hatte nie zuvor so etwas gesehen. Möglicherweise wurden die trichterförmigen Anlagen für einen reibungslosen Warenumschlag benötigt. Doch weshalb drifteten sie scheinbar ziellos über den Ozean?
    „Containerwelt", murmelte Lissner gedankenverloren. Stoßweise atmend versuchte er, den Rüssel von den klebrigen Rückständen des synthetischen Getränks zu säubern. Gleich darauf wurde er von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt.
    Die Akonen hatten einige Trichteranlagen untersucht. Offenbar mit unbefriedigendem Ergebnis.
    Andernfalls hätte Stomal Zystaan wohl kaum ihr Ultimatum über Funk verbreitet: Entweder lieferten die Hamamesch die versprochenen Imprint-Waren sehr schnell, oder die Containerwelt würde in einem flammenden Inferno zu existieren aufhören.
    Wer immer im Hintergrund des Grencheck-Oktanten die Fäden zog, er hatte rasch reagiert und zugesagt, mehrere Container mit Imprint-Waren zu liefern.

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