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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Genug für alle Akonen, wenn sie nur noch geraume Zeit stillhalten würden.
    „Umgerechnet der fünfte August!" erklang es hinter dem Kommandanten. „Also heute. Denkst du gerade darüber nach?"
    Lissner schwang mitsamt seinem Sessel herum. „Karlom", sagte er verblüfft. „Mir ist neu, daß du Gedanken lesen kannst."
    Der Biologe winkte ab. In seinem Gesicht spiegelte sich ein Hauch von Zufriedenheit. Ganz anders als in den letzten Tagen, in denen er sich im wahrsten Sinne des Wortes zum Nervenbündel entwickelt hatte.
    Lissner entsann sich, den Bericht eines Medorobots auf dem Schirm gehabt zu haben - eine Nachricht von vielen, in denen die fortschreitende Destabilisierung an Bord ihren Niederschlag fand.
    Ein Mann namens Andremon, Angehöriger der Schutztruppe, war von Robotern in einem Hangar aufgespürt worden, nachdem er infolge fortschreitender Wahnvorstellungen versucht hatte, sich selbst und einige hundert Unbeteiligte dem Vakuum auszusetzen.
    Offenbar im Fieberwahn hatte er Karloms Namen hervorgestoßen und behauptet, der Biologe hätte den Imprint neu belebt. Lissner hatte den Vorfall achselzuckend abgespeichert und waf anschließend zur Tagesordnung übergegangen. Immer mehr Imprint-Süchtige verwechselten Wahn und Realität. Karloms unerwartete Beherrschtheit erinnerte ihn aber schlagartig an die Notiz.
    „Du hast mit den alten Imprint-Waren experimentiert?" fragte er.
    Der Biologe stupste ihn leicht an. „Leise!" warnte er. „Ich habe nicht genug davon."
    „Wovon? - Und was ...?"
    Der Zischlaut, den Karlom produzierte, war unmißverständlich. Erneut stieß er den Kommandanten mit dem Rüssel an. Als er die Greiflappen öffnete, kam ein ovales Etwas zum Vorschein.
    „Eines von einer Handvoll Samenkörnern. Du kannst es essen. Keine Angst, ich habe nicht vor, dich zu vergiften. Wieso auch? Wenn du es nicht schaffst, uns mit neuen Imprint-Waren zu versorgen, dann schafft das keiner."
    Kurlog, der nur wenige Schritte entfernt an einem Terminal hantiert hatte, wandte sich abrupt um. „Was flüstert ihr von Imprint-Waren?" stieß er hörbar erregt hervor.
    „Auf Torresch ..."
    „... werden wir zweifellos fündig."
    „Hoffentlich bald." Kurlog verkrampfte die Arme vor der Brust. „Ich halte es nicht mehr lange aus.
    Wir alle ..."
    „Wir verlangen, daß du den Befehl zum Aufbruch gibst!" vollendete Mornhag.
    Der Reihe nach schaute Lissner sie an: die Astrogatorin Tarmile, deren Rüssel seit zwei Tagen die blutigen Spuren einer mißglückten Selbstverstümmelung trug; Zausoff, der inzwischen unaufhörlich zitterte und seine Nerven wohl nie wieder unter Kontrolle bringen würde; Fanggan ...
    Als der Kommandant antwortete, klang seine Stimme so schneidend wie schon lange nicht mehr: „Ihr verlangt, daß wir in den Tod fliegen? Absichtlich? Das ist verrückt." Er hatte noch so vieles hervorstoßen wollen, Vorwürfe und Hoffnungen, die sich in ihm angestaut hatten, doch ein stechender Schmerz in den Eingeweiden ließ ihn verstummen.
    „Fünf Tage", jammerte Fanggan. „Wir hätten die verrückte Frist nie akzeptieren dürfen."
    Vergeblich versuchte Lissner, den Schwächeanfall zu überwinden. Der Augenblick der Wahrheit, vor dem er sich instinktiv gefürchtet hatte, war gekommen. Und ausgerechnet jetzt fühlte er sich elender als je zuvor.
    „Keiner ist unter uns, der über genügend Erfahrung verfügt", trompetete Karlom. „Ich vertraue dem Kommandanten. Wir werden neue Imprint-Waren bekommen, aber nur, wenn wir nicht blind voranstürmen. Gegen 225.000 Akonen haben wir auf solche Weise keine Chance."
    „Warum fliegen wir nicht mit einem einzigen Schiff hin?" warf Kurlog ein. „Oder nur mit einem Beiboot? Wenn das Überraschungsmanöver glückt, schaffen wir es vielleicht, genügend Warenstücke an Bord zu nehmen ..."
    „... und den Akonen und dem Belagerungsring der Fermyyd zu entkommen?" Lissner wehrte schwach ab. „Das wäre Irrsinn."
    „Wir haben uns lange genug hinhalten lassen", konterte sein Stellvertreter erregt.
    „Ortung!" hallte es durch die Zentrale. „Eine beachtliche Streustrahlung im fünfdimensionalen Bereich."
    Ächzend stemmte Lissner sich hoch. Die seltsame Samenkapsel hielt er immer noch mit dem Rüsselende fest, und ehe er es sich versah, zwang Karlom ihn, das ovale Ding zu schlucken.
    „Die Emissionen werden heftiger. Als ... als würde das Gefüge des Hyperraums erschüttert."
    „Auswertung?"
    „Ich weiß nicht ..."
    „Computer! Ortungsdaten

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