Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unterdrückte er einen gequälten Aufschrei. Noch war er stark genug und der Besatzung ein Vorbild, doch sobald sie herausfanden, daß er selbst kaum mehr in der Lage war...
    Verfluchte Ungewißheit! Wir sind Pioniere, 118 Millionen Lichtjahre von zu Hause, auf uns warten die Wunder einer fremden Galaxis. Und neue phantastische Waren! So wie der Schmuckreif, den er um den Rüsselansatz gewunden hatte. Er entsann sich der unbeschreiblichen Glückseligkeit, die seinen Geist in ungeahnte Gefilde emporgetragen ...
    Du zerbrichst an der Vergangenheit. Lebe für die Zukunft! Morgen oder übermorgen wirst du neue Waren finden, sie sind da, und du weißt es, du spürst sie mit jeder Faser deines Körpers.
    Konzentriere dich auf die Technik, nutze sie!
    Der Überlichttorpedo war in jeder Hinsicht autark. Eine leistungsfähige Computereinheit entschied situationsbezogen über Aufzeichnung und Weitergabe von Daten. Die Bandbreite reichte von laufender Übermittlung bis hin zur Speicherung mit einer Kapazität von sechs Normstunden und Sendung über Raffer und Kodierung. Jedoch genoß die Selbsterhaltung des Funk- und Ortungsrelais grundsätzlich Priorität.
    Auf dem Panoramaschirm wurde nach wie vor nur ein Standbild wiedergegeben.
    „Die Übermittlung brach nach den ersten Sequenzen ab", erklärte die Funkerin.
    „Das ist kein Grund, uns die vollständige Aufzeichnung vorzuenthalten!" schnaubte Lissner. „Ich will alles sehen!"
    Wenig veränderte sich, doch mitten in der Bewegung zerfiel das Bild in eine Vielzahl von Pixels.
    „Anhalten! Zeilenweise zurückfahren!"
    Die samtene Schwärze des interstellaren Weltraums schien plötzlich aus Hunderten Farbnuancen zu bestehen. Rechts im Bild erschien ein undefinierbarer Schatten. Abermals befahl Lissner, die Wiedergabe zu stoppen, anschließend verlangte er eine Ausschnittsvergrößerung. Die verwaschenen Konturen ließen ein annähernd rundes Etwas erkennen. Lediglich 40 Prozent der erforderlichen Bildinformation lagen vor, doch eine Animation vervollständigte die Punkte.
    Ein Kugelraumer entstand auf dem Schirm, die obere Hälfte größer als das untere Segment.
    Der Durchmesser betrug einhundert Meter, die Konstruktion entsprach keinem modernen Typ, sondern schien auf die Zeit vor Monos zurückzugehen, also zumindest ins fünfte Jahrhundert NGZ.
    „Das bringt uns nicht weiter!" protestierte jemand im Hintergrund der Zentrale. „Wir sind nicht in Hirdobaan, um galaktische Schiffe zu studieren."
    „Sehr richtig", pflichtete eine zweite Stimme bei. „Wir lassen uns nicht länger hinhalten. Wir wollen neue Imprint-Waren. Nur deshalb haben wir alle Strapazen auf uns genommen."
    Eine Mauer aus Unmut und Zorn schlug Lissner entgegen. Er stampfte wütend auf und krümmte den Rüssel zu einem heftigen Trompetenstoß. „Ich habe euch Imprint-Waren versprochen, und ich halte mein Versprechen. Wer daran zweifelt, soll seine eigenen Wege gehen - ich hindere ja keinen daran, die Flotte zu verlassen."
    Sie machten Front gegen ihn: die Astrogatorin Tarmile ebenso wie der Funker Fanggan und Zausoff, der fast noch ein Kind war. Wie auf ein geheimes Zeichen hin verließen sie ihre Plätze und formierten sich. Ihre Rüssel zuckten, die Hände hatten sie zu Fäusten geballt, und sie warfen sich glühende Blicke zu - einer allein hätte nie gewagt, gegen den Kommandanten aufzubegehren.
    „Geht zurück an eure Arbeit!" herrschte Lissner die Aufrührer an. „Ich befehle es!"
    „Deine Befehle bringen uns nicht mehr weiter." Verächtlich stieß Mornhag die Worte hervor.
    „Was haben wir erreicht? Doch nur, daß wir uns wie räudige Smuurd verstecken, während andere uns die Imprint-Waren vor dem Rüssel wegschnappen."
    „Niemand", keuchte Lissner, „niemand wird vor uns mit den Hamamesch handelseinig werden.
    Darauf gebe ich dir mein Wort."
    „Leere Versprechungen", protestierte Mornhag. Unter seiner bleichen Haut zeichneten sich die Adern ab, sein Gesicht und vor allem der Rüssel färbten sich blutig rot.
    Diered und Xomun erhoben sich ebenfalls in eindeutiger Absicht. Beide hatten schon vor Monaten einen ersten Nervenzusammenbruch erlitten und standen seither unter extrem starken Medikamenten.
    Terraner würden sagen, daß wir den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, schoß es dem Kommandanten durch den Sinn. Aber uns bleibt keine andere Möglichkeit.
    Der Flug über die nahezu unvorstellbare Distanz hatte zuviel Zeit in Anspruch genommen. Selbst diejenigen, die anfangs noch der

Weitere Kostenlose Bücher