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1759 - Engelslicht

1759 - Engelslicht

Titel: 1759 - Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist.«
    Das sah alles so aus. Ich hatte auch kein Gegenargument zur Hand.
    Es würde darauf hinauslaufen, dass ich bei Lisa Nelson warten würde, bis ihr Mann erschien.
    Und wenn er nicht kam?
    Dann hatte ich ein Problem, dann musste ich mir andere Gedanken machen.
    Es war still in der Wohnung geworden. Jeder hing seinen Gedanken nach. Hin und wieder bedachte mich Lisa mit einem scheuen Blick, als könnte sie noch immer nicht glauben, was mit mir passiert war. Ich sah ihr nur an, dass sie etwas auf dem Herzen hatte, und bat sie, es mir zu sagen.
    »Bitte, fragen Sie alles.«
    »Ja, ja, das will ich auch, obwohl ich es grauenhaft finde. Das muss ich auch mal sagen. Aber ich frage mich, wie Sie ebenfalls zu dem geworden ist, was Sie jetzt darstellen.«
    »Mir ist wohl das Gleiche widerfahren wie Ihrem Mann und seinem Kollegen.«
    »Bitte, sprechen Sie. Ich möchte es wissen. Ich kann Ihnen auch sagen, dass mein Mann nie ein Gesetz übertreten hat, das schwerwiegend gewesen wäre. Was hat er getan?«
    »Nichts.«
    Nach dieser lapidaren Antwort schlug die Frau die Hände zusammen. »Nichts, sagen Sie. Das kann ich fast nicht glauben. Wirklich nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich kenne das. Ich bin nie mit einbezogen worden. Über seinen Job hat Craig wenig gesprochen. Nur wenn er vor seinem Computer hockte, hat er hin und wieder mal geredet. Aber mit dem Bildschirm.«
    »Okay«, sagte ich, »wenn Ihnen nichts mehr einfällt, dann müssen wir eben warten, bis er sich hier sehen lässt.«
    »Glauben Sie denn daran, Mister?«
    »Ja, wo soll er sonst hin?«
    »Stimmt, wo soll er hin.« Sie wechselte das Thema. »Haben Sie mir nicht sagen wollen, wie es zu dieser Verwandlung kam?«
    »Ja, natürlich, das wollte ich. Entschuldigen Sie.« Dann stellte ich die erste Frage. »Sagt Ihnen der Buchstabe U etwas?«
    Sie schaute mich an, ohne etwas zu sagen. Allerdings wusste ich, dass sie mit diesem Buchstaben nichts zu tun hatte, ich wurde auch gefragt, wie ich darauf gekommen bin.
    »Der Buchstabe U spielte wirklich eine Rolle. Und zwar als ein lebensgroßes Symbol.«
    »Wieso das?«
    »Ich habe es gesehen.«
    »Und wo?«
    »Auf der Halbinsel.«
    Sie nickte jetzt. »Ja, da sind auch die beiden verschwunden. Man fand ihren Hubschrauber dort. Von ihnen selbst war nichts zu sehen. Und jetzt kommen Sie und sprechen von einem U. Das ist wirklich komisch.«
    »Ich spreche sogar von zwei U’s.«
    »Was?«, schnappte sie.
    »Zwei Buchstaben. Menschengroß. Und sie standen sich gegenüber. Zwischen ihnen gab es dann eine Lücke, die mit Licht gefüllt war, und in die ich hineingelockt wurde...«
    Ich legte eine Sprechpause ein, um der Frau Zeit zum Nachdenken zu geben, was sie gar nicht wollte, denn sie forderte mich auf, weiterzureden.
    »Weiter. Was passierte danach?«
    »Das Licht hat mich verändert und mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Ein fast Unsichtbarer, was sich wohl alle Menschen erträumen, aber ich kann da nur abraten.«
    Lisa brauchte jetzt die Pause. Sie musste nachdenken und sagte mit leiser Stimme: »Kann es an dieser Halbinsel liegen? Ist der Grund und Boden dort verflucht?«
    »Ich weiß es nicht, Mrs Nelson, denn ich bin fremd hier. Das müssen Sie schon Menschen fragen, die sich gut auskennen.«
    Sie schaute eine Weile auf ihre Hände. »Da kennen wir uns eigentlich alle aus. Aber von irgendwelchen Buchstaben habe ich nichts gesehen, und ich bin mir sicher, dass es den anderen Menschen hier im Ort ähnlich ergeht.« Sie strich über ihren Bauch, der schon gerundet aussah. »Das hätte ich gewusst. Das hätte sich auch herumgesprochen. Da bin ich mir sicher.« Sie nickte. »Das kann ich nur wiederholen.«
    »Gut. Aber etwas muss oder wird geschehen. Das ist einfach so. Ich kenne die Regeln. Nichts geschieht ohne Grund. Es wundert mich allerdings, dass es auch mich erwischt hat.«
    »Wieso?«
    »Ach, lassen Sie mal, das ist mehr eine private Sache. Warten wir darauf, dass Ihr Mann und sein Kollege erscheinen.«
    »Und das würde Ihnen weiterhelfen?«
    »Keine Ahnung, ich will es hoffen. Ich bin mir sogar sicher, dass wir gemeinsam etwas erledigen können.«
    Sie schaute mich an. Nein, das war schon eher ein Starren, wenn auch mit einer gewissen Skepsis verbunden. Sie krauste die Stirn und sagte mit leiser Stimme: »Es ist mir alles noch unverständlich. Wenn ich Sie anschaue, dann sehe ich keinen Menschen. Nur eine Vorlage, wenn Sie verstehen.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Und mit menschengroßen

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