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1760 - Verrat auf Ambraux

Titel: 1760 - Verrat auf Ambraux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klagte einer der Crypers. „Der Händler hat sie vergiftet. Er hat den Selama falsch zerlegt."
    Allmählich gewannen die regenerierenden Impulse des Aktivators die Oberhand, die Blicke des Arkoniden klärten sich wieder. Er konnte aufstehen.
    Staunend wichen die Crypers vor ihm zurück, und einige von ihnen stießen laute Rufe der Verwunderung aus, als auch Ronald Tekener sich erhob. Es schien sich ein Wunder vollzogen zu haben, und die beiden Galaktiker fingen Gesprächsfetzen auf, aus denen hervorging, daß noch niemals zuvor jemand überlebt hatte, wenn er die falschen Stücke des Selamas gegessen hatte.
    Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, daß die Galaktiker stärker als das Gift waren.
    „Teufel auch", murmelte der Galaktische Spieler, „für einen Moment dachte ich, es hätte uns erwischt."
    „Erno-Regor", sagte der Arkonide. „Den Namen werden wir uns merken. Der Mann wird noch bereuen, was er getan hat."
    Wenige Schritte von ihnen entfernt erhob sich ein großes Geschrei. Die Menge drängte zusammen, bildete jedoch eine Gasse, als Atlan und der Terraner hinzukamen.
    Halb unter Fischkisten verborgen lag die Leiche eines Crypers. Es war der Händler, dessen Stelle Erno-Regor eingenommen hatte. Der Kommandant hatte ihn ermordet.
    Tekener wandte sich an einen der Crypers und bat ihn, sie zu ihrem Haus zu bringen. Der Mann wußte, wo sie untergebracht worden waren, und er erfüllte ihnen den Wunsch.
    Sie hätten zwar mit Hilfe ihrer SERUNS fliegen können, aber sie wollten nicht noch mehr Aufsehen erregen, als sie ohnehin schon getan hatten.
     
    *
     
    Erno-Regor triumphierte. Er war sicher, daß es ihm gelungen war, die beiden Galaktiker zu töten und Coram-Till entscheidend zu schwächen. Hastig schob er sich durch die Menge, rannte über eine Brücke zu einem Boot und fuhr damit durch die Kanäle der Lagune bis zu einem schlichten Haus, in dem der alte Mann lebte.
    Als er das Boot verließ und sich dem Haus zu Fuß näherte, befand er sich in Hochstimmung.
    „Sie sind tot", berichtete er, als er das Haus betrat. „Das Gift des Selamas war zu stark für sie."
    Der alte Mann saß an einem Tisch. Vor ihm lag ein großer Selama, den er sorgfältig und mit ruhiger Hand zerteilte. Erno-Regor erkannte auf den ersten Blick, daß er dabei mit der ihm eigenen Meisterlichkeit vorging, sich bis an die Grenze des Möglichen vorwagte und dabei doch nur jene Teile herausschnitt, die man gefahrlos essen konnte.
    „Gut gemacht", lobte der Alte ihn. „Jetzt müssen wir den nächsten Schritt vorbereiten."
    „Und der wäre?"
    „Coram-Till!"
    Erno-Regor ließ sich auf ein Kissen sinken. Er spürte, wie es eiskalt in ihm aufstieg. Natürlich war er sich längst darüber klargeworden, daß er irgendwann gegen Coram-Till vorgehen mußte, doch hatte er den Gedanken an einen tödlichen Kampf mit ihm noch immer vor sich her geschoben, um zunächst einmal das erste Problem zu lösen, das der Galaktiker. Er sah ein, daß er nun das nächste Problem angehen mußte.
    „Überall auf Ambraux feiert man Coram-Till als Helden", gab er zu bedenken. „Glaubst du, daß dies ein günstiger Zeitpunkt ist, ihn zu beseitigen?"
    „Laß dich nicht beirren", riet ihm sein alter Freund. „Du bist ein Genie. Du darfst dich nicht aufhalten lassen, nur weil die Massen einem vermeintlichen Helden zujubeln. Sein Tod wird sie in tiefe Trauer stürzen und für lange Zeit handlungsunfähig machen, und genau das ist es, was du nutzen mußt."
    „Oder sie rennen in blindem Haß gegen mich an!"
    „Am Fuße des Leuchtturms herrscht Dunkelheit", sagte der Alte gewichtig.
    Erno-Regor verstand. Er fühlte sich geschmeichelt, und er beschloß, dem Rat zu folgen und energisch auch gegen Coram-Till vorzugehen.
    „Hast du einen Plan, wie ich ihn töten kann?" fragte er.
    Vor dem Haus legte ein Motorboot an, und ein jugendlicher Cryper eilte herbei. Er war ein Vertrauter, der auf dem Markt geblieben war und das weitere Geschehen beobachtet hatte.
    „Unser Freund kommt", sagte Erno-Regor.
    Der Junge stürzte atemlos ins Haus. Er lief so schnell, daß er beinahe auf dem Boden ausrutschte, als er den Raum erreichte und vor dem Stellvertreter Capras stehenblieb.
    „Die beiden Galaktiker leben", berichtete er hektisch. „Sie haben das Gift überwunden. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Erst wurden sie schwach, so daß alle glaubten, sie müßten tot umfallen, aber dann sind sie wieder aufgestanden, und jetzt sind sie so munter wie

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