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1760 - Verrat auf Ambraux

Titel: 1760 - Verrat auf Ambraux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jahrhunderten haben die Solten hier gehaust, und was sie bewirkt haben, ist wohl deutlich zu sehen."
    Er zuckte mit den Achseln, um anzudeuten, daß ihn die Probleme letztlich nicht berührten, sondern ausschließlich eine Angelegenheit der Solten-Crypers waren.
    „Die Natur wird sich auch von diesem Schlag erholen", fuhr er fort. „Das ist alles nur eine Frage der Zeit. Sie wird länger existieren als wir oder ihr."
    Er nahm Verbindung mit einer lokalen Station auf, um sich anzumelden, und erhielt augenblicklich Landeerlaubnis. Er wurde bereits erwartet.
    Nachdem er die nötigen Vorbereitungen getroffen hatte, landete er die NIKKEN in einem riesigen Schürf krater, in dem offenbar seit langer Zeit im Tagebau Rohstoffe gewonnen worden waren. Das Aussehen der Landschaft wurde von Sand, Geröll und Abfällen bestimmt.
    Etwa zwanzig Kilometer von der NIKKEN entfernt parkte ein 300-Meter-Raumer. Coram-Till identifizierte ihn als die VONAU, das Schiff seines Freundes, des Vista-Crypers Assyn-Stey. Er schickte augenblicklich eine Grußbotschaft hinüber.
    Einige Kilometer näher stand die INDIKAR, die einen Durchmesser von 800 Metern hatte. Es war das Raumschiff von Capra. Erno-Regor war der Kommandant, der Mann, mit dem man bereits auf unliebsame Weise Bekanntschaft gemacht hatte.
    Staubwolken zogen über die Anlage hinweg, die durch Robotanlagen und eine Reihe von primitiven Gebäuden gekennzeichnet war. Die robotischen Maschinen arbeiteten fast alle. Mit mächtigen Klauen schürften sie Erze.
    Ein geringer Teil der Maschinen jedoch verweigerte seinen Dienst. Crypers versuchten, sie zu reparieren.
    Nach der Landung nahm Coram-Till erneut Verbindung mit einer Kontrollstation auf. Ein Cryper teilte ihm mit, daß Caston-Pragama ihn und die beiden Galaktiker in einem der Gebäude empfangen wollte, das sich genau in der Mitte zwischen der INDIKAR und ihnen befand.
    „Gebäude?" versetzte Atlan leise, als er es vernahm. „Ich würde es eher eine Baracke nennen."
    „Ich bin überrascht", sagte Coram-Till, nachdem er das Gespräch mit der Kontrollstation beendet und die Geräte abgeschaltet hatte. „Ich habe nicht erwartet, daß er euch so bald sehen will."
     
    4.
     
    Sie verließen die NIKKEN durch eine Bodenschleuse. Da die Baracke von Caston-Pragama etwa vier Kilometer entfernt war, ließen sie sich von einer Antigravplattform tragen.
    Schnell und lautlos glitt sie über den rissigen, mit Geröll und Staub bedeckten Boden hinweg, auf dem es nicht die geringste Spur von Vegetation oder tierischem Leben gab. Die robotischen Maschinen der Crypers hatten alles Leben in diesem Bereich vernichtet.
    Während Coram-Till nicht die geringsten Bedenken zu haben schien, sich zur Baracke zu begeben, um sich dort mit dem Anführer der Solten-Crypers zu treffen, stand Ronald Tekener der in seinen Augen allzu rasch herbeigeführten Einigung über den Treffpunkt und diesem selbst argwöhnisch gegenüber. Mit verengten Augen spähte er zu dem staubigen Gebäude hinüber, das aus vorgefertigten Teilen zusammengesetzt war.
    „Ich frage mich, warum Capra uns in so einem Schuppen treffen will, anstatt an Bord der INDIKAR zu sprechen", sagte er.
    Seine Sinne waren in Hunderten von gefährlichen Situationen geschärft worden. Er dachte an Erno-Regor und die Attacken dieses Mannes, und er fragte sich, ob die Baracke nicht möglicherweise als Bombe präpariert worden war, die in dem Augenblick explodieren würde, in dem sie sie betraten. Nach dem in aller Öffentlichkeit gegen sie vorgetragenen Giftanschlag auf Ambraux traute er dem Kommandanten von Caston-Pragama buchstäblich alles zu. Zugleich beschäftigte ihn die Frage, ob Capra über die Angriffe seines Kommandanten informiert war und ob er diese billigte.
    Mußte Erno-Regor nicht fürchten, daß seine Manipulationen bei dem Treffen zur Sprache kamen?
    Und wie wollte er sich herauswinden, wenn Capra nicht mit dem einverstanden war, was er getan hatte?
    Oder waren Intrigen und mörderische Winkelzüge so selbstverständlich bei den Crypers, daß man sich am Morgen eines Tages an die Gurgel ging, um sich am Abend freundschaftlich zusammenzusetzen, als sei nichts geschehen?
    Vier Solten-Crypers in schwarzen Kombinationen traten aus dem Gebäude hervor und stellten sich in respektvoller Haltung vor der Tür auf, die windschief in ihren Angeln hing.
    „Caston-Pragama ist da drin", sagte einer von ihnen. „Er erwartet euch."
    Coram-Till stieg von der Plattform und ging entschlossen und ohne

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