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1760 - Verrat auf Ambraux

Titel: 1760 - Verrat auf Ambraux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zögern auf die Tür zu. Er vertraute Capra und ließ sich durch das Verhalten seines Kommandanten nicht irritieren.
    Atlan und Tekener folgten ihm im Abstand von einigen Schritten. Sie waren wachsam und darauf gefaßt, angegriffen zu werden. Dabei gaben ihnen ihre SERUNS die nötige Sicherheit. Sie wußten, daß diese Systeme sie auch bei einem blitzschnell vorgetragenen Angriff ausreichend schützten.
    In der Baracke war es hell. Lampen leuchteten den Raum bis in den letzten Winkel aus. Der Staub war durch zahlreiche Ritzen ins Innere des Gebäudes gedrungen und bedeckte Tische und Sitzgelegenheiten ebenso wie die vergilbten Fenster und den mit kostbaren Stoffen ausgelegten Boden.
    Caston-Pragama erwartete sie an einem schweren Tisch aus Holz. Er war etwa achtzig Jahre alt, 2,10 Meter groß, und sein Gesicht war eingefallen. Die Augen lagen tief in den Höhlen. Als dünne, durchsichtige Häute spannten sich die Lippen über seine Zahnreihen, und jeder einzelne seiner Schädelknochen war durch die schuppige Haut seines Kopfes zu sehen. Seine Hände waren so dünn, als seien die Knochen lediglich mit ein wenig vertrockneter Haut überzogen.
    Er bot das Bild eines Mannes, der seit langer Zeit schon unterernährt war, und er konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr auf den Beinen halten. Daher trug er eine wie wattiert aussehende Kombination, in die ein Exoskelett eingebaut war. Für die beiden Galaktiker war zu erkennen, daß es aus ausrangierten Roboterteilen zusammengebaut worden war.
    Der Konstrukteur dieser Apparatur war offenbar der Origaner, der in einer Ecke des Raumes stand und Capra auf Schritt und Tritt beobachtete, bereit, augenblicklich einzugreifen, wenn irgend etwas an dem Bewegungsapparat versagte.
    Und noch jemand war bei Capra: Assyn-Stey, der Rebellenführer der Vista-Crypers. Er war ein guter Freund Coram-Tills, und seine Anwesenheit machte augenblicklich deutlich, daß keinerlei Gefahr für den Anführer der Ambraux-Crypers und die beiden Galaktiker von diesem Treffen ausging.
    Als Coram-Till mit den beiden Galaktikern eintrat, kam Capra ihnen einige Schritte entgegen.
    Dabei bewegte er sich ruckartig und unter Ächzen und Knarren der schlecht geschmierten Gelenke.
    Mühsam schob er die Füße über den Boden. Jeder einzige Schritt schien mit höchsten Qualen für ihn verbunden zu sein. Er bot einen mitleiderregeriden Anblick.
    In seinen Augen jedoch war ein Feuer, das die körperliche Schwäche vergessen ließ. Auf Atlan und Tekener machte er den Eindruck eines überaus intelligenten und weisen Mannes, der es verdiente, von seinen Gesprächspartnern mit Respekt behandelt zu werden, und dem es hoch anzurechnen war, daß er ihnen entgegenkam, obwohl es viel kräftesparender und einfacher gewesen wäre, in einem Sessel zu sitzen und auf sie zu warten.
    Die Ortungs- und Sondierungsgeräte der SERUNS zeigten keine verborgenen Sprengladungen und auch keine Abhörvorrichtungen an. So primitiv der Ort ihrer Zusammenkunft auch wirkte, er war gut gewählt.
    Mit gleitenden Bewegungen trat der Origaner an Capra heran und hantierte am Exoskelett seiner Beine. Es knackte kurz. Danach schien Caston-Pragama es leichter zu haben, auf seinen Füßen zu stehen.
    „Danke, Iccu-Si", sagte er. „Jetzt ist es sehr viel besser."
    „Wir müssen das Teil auswechseln", erklärte das Echsenwesen. „Ich habe gerade eben gesehen, daß es brüchig ist und sich verbogen hat. Ein Materialfehler, der vorher nicht erkennbar war."
    Capra begrüßte Coram-Till und seine beiden Begleiter mit freundlichen Worten. Dann trat er kurz zur Seite, um Coram-Till und Assyn-Stey Gelegenheit zu geben, miteinander zu reden.
    Der Anführer der Vista-Crypers war etwa 1,95 Meter groß und sehr kräftig. Er galt als sympathischer Draufgänger, der die Verständigung mit den anderen Gruppen suchte. Die beiden Freunde begrüßten einander in herzlicher Weise.
    Caston-Pragama musterte Atlan und Tekener lange und eingehend.
    „Es ist gut, daß ihr mitgekommen seid", sagte er schließlich. „Es könnte Probleme geben, die wir allein nicht bewältigen können und bei denen wir auf eure Hilfe angewiesen sind."
    „Wenn es nötig ist, werden wir euch helfen", versprach der Arkonide. „Wir sind darauf vorbereitet."
    Capra blickte sie von oben bis unten an.
    „Davon sehe ich nichts", versetzte er ratlos. Doch dann glitt so etwas wie ein Lächeln über seine Lippen, und für einen Moment wurden seine Zähne sichtbar. „Ich verstehe. High-Tech. Man hat

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