Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1761 - Konfrontation auf Connox

Titel: 1761 - Konfrontation auf Connox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hamamesch?"
    Es war allzu offensichtlich, daß Ammor-Res seinen Widersacher zu unvorsichtigen Aussagen verleiten wollte, und das gelang ihm auch.
    „An den Galaktikern!" stieß Coram-Till hervor.
    „Irrtum!" wurde er kalt von Ammor-Res belehrt. „Wir haben keinerlei Bündnis mit den Galaktikern."
    „Das ist nicht wahr!"
    „Es kann natürlich sein, daß du eine gewisse Verpflichtung gegenüber diesem Atlan und seinen Kumpanen eingegangen bist, Coram-Till. Es ist natürlich denkbar, daß du weitreichende Zusagen und Versprechungen gemacht hast gegenüber Atlan und den Galaktikern, Versprechungen, die dich binden, aber sonst niemanden. Es ist möglich, daß deine Loyalität inzwischen den Galaktikern gilt, nicht mehr deinem Volk und unserer Gemeinschaft. Wie du damit fertig wirst, ist deine Sache. Wir haben unsere Möglichkeiten, Verräter und Abtrünnige zu bestrafen."
    „Was du vorschlägst, Ammor-Res, ist schändlich, ist reine Leichenfledderei und eines Crypers unwürdig. Niemals, nicht bei den härtesten Kämpfen haben wir uns derart widerwärtig, schäbig und verabscheuenswert verhalten!"
    Ich sah, wie Capra langsam die Hand hob, wahrscheinlich um einen Ausgleich der Parteien bemüht. Und es war klar, daß Coram-Till diesen Streit längst verloren hatte.
    „Ich sage es nicht gern", begann der alte Cryper, „aber Ammor-Res hat in vielem recht. Das Schicksal der Galaktiker ist besiegelt, davon müssen wir ausgehen. Es fragt sich nur, ob man sie so einfach diesem Schicksal überlassen darf. Da bin ich der Meinung von Coram-Till. Sie sterben zu lassen und dann ihre Schiffe zu stehlen ist schändliches Tun."
    Ammor-Res goß ätzende Säure in offene Wunden. Er machte eine Respektsbezeigung vor Capra.
    „Welchen Ratschlag hast du uns zu geben, Caston-Pragama von Vista?" fragte er in höflichem Ton.
    „Ich rate, den Galaktikern zu helfen, wie auch immer diese Hilfe für die Unglücklichen aussehen mag. Wenigstens vor dem Tode müßten wir sie bewahren können. Die Schiffe, die ihnen dann zu nichts mehr nütze sind, unseren Flotten einzugliedern, halte ich für vernünftig und auch für ethisch vertretbar, gewissermaßen als Belohnung für unsere Hilfe ..."
    Ammor-Res wiederholte die Geste des Respekts.
    „Ich ehre deinen Verstand und achte deine edle Gesinnung."
    Was jetzt kommen mußte, war klar. Radan-Mech ergriff auch sofort das Wort.
    „Die Zeit ist reif und gekommen", verkündete er mit hohlem Pathos, „daß eine Entscheidung getroffen wird, wer künftig unser Anführer sein wird. Die Kriterien hat Assyn-Stey eindrucksvoll vorgetragen: der Beste unter uns, mit der besten Strategie..."
    Eser-Furron sprang auf.
    „Das bedeutet", rief er, „daß es keinesfalls dieser Nusch sein kann!"
    Das Wort war heraus.
    Nusch, das hieß soviel wie Bastard oder Faulei und stellte Coram-Tills Abstammung in Frage.
    Ein Nusch war einer Verbindung entsprungen, die eigentlich nie hätte existieren dürfen - zwischen einem Cryper aus Hirdobaan und einem aus Queeneroch.
    „Selbst Nusch!" gab Coram-Till zurück.
    „Kannst du das beweisen?" schrie Eser-Furron. „Kannst du das? Nein, du kannst es nicht. Du kannst es sowenig, wie du leugnen kannst, dein Flaggschiff von niemand anderem zu haben als von Nill-Uttra. Was hast du dafür zahlen müssen, Coram-Till? Weiß nicht jeder Cryper in Hirdobaan und Queeneroch, daß ihr ein Paar seid? Ja, rühmst du dich nicht geradezu dieses nuschigen Verhältnisses?"
    „Dafür wirst du mir Buße tun, Eser-Furron", tobte Coram-Till. „Ich sehe dich im Käfig, elender Verleumder!"
    Tekener und ich blickten uns an.
    „Donnerwetter", sagte Ronald Tekener und zeigte das berüchtigte Lächeln, dem er seinen Beinamen verdankte. „Wer immer dies eingefädelt hat, weiß Drehbücher zu schreiben und Dialogregie zu führen. Jetzt ist Coram-Till genau da, wo man ihn haben wollte - er selbst ist es, der Eser-Furron in den Käfig gefordert hat."
    Ich nickte betroffen.
    Wären wir jetzt in die Versammlung geplatzt, wäre dies nicht nur ein Frevel ohne Beispiel gewesen. Hätten wir etwas von einer heimlichen Mordverschwörung gegen Coram-Till erzählt, mit dessen Ermordung im Käfig als Höhepunkt dieses Komplotts, hätte man uns wahrscheinlich nur ausgelacht.
    „Vielleicht hat sich Cecill-Ber geirrt", sagte ich leise.
    Hat er nicht, Narr!
    Kurz, knapp, deutlich - erschütternd.
    „Wir können ihn nicht sterben lassen", sagte ich.
    Tekener lächelte kalt.
    „Mehr aus taktischen Gründen? Weil er

Weitere Kostenlose Bücher