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1761 - Konfrontation auf Connox

Titel: 1761 - Konfrontation auf Connox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unser Freund ist?"
    „Weil er wie du und ich ein berechtigtes Interesse daran hat, am Leben zu bleiben", antwortete ich.
    „Und weil du und ich die good guys in diesem Spiel sind und bleiben wollen."
    Tekeners Grinsen wurde unverschämt.
    „Ich habe nie bessere Gründe gehört", behauptete er.
    Wir konzentrierten uns wieder auf die Geschehnisse in der Kuppelhalle.
    Eilfertige Helfer hatten unterdessen den Käfig aufgebaut, ein Rund von knapp fünf Metern Durchmesser. Eser-Furron und Coram-Till hatten sich bereits des größten Teils ihrer Kleidung entledigt.
    „Wie wird Eser-Furron es tun wollen?" fragte ich halblaut.
    An den Gitterstäben des Käfigs hingen Waffen: Wurfkeulen, Messer, Prügel, Schlingen, gepolsterte Handschuhe und einige andere Gerätschaften, deren Funktion und Zweck mir nicht so schnell klar wurden.
    Der Oberpriester gab ein Zeichen für die beiden Kämpfer.
    Coram-Till griff sofort an. Er machte einen Satz nach vorn, rammte Eser-Furron eine Schulter in den Rumpf und ließ den Gegner zusammenklappen und nach hinten fallen; Eser-Furron war viel zu schwerfällig und träge, um diesem Angriff etwas entgegensetzen zu können.
    Nicht nur die Anführer sahen zu; von außen hatte sich nun auch Publikum hereingedrängt. Dies war nicht länger eine höchst respektable Versammlung von Anführern, sondern ein Zweikampf - da galten andere Regeln.
    Tekener sah mich an.
    „Gift!" knurrte er.
    „Cecill-Bers letztes Wort!" nickte ich.
    Im selben Augenblick war es mir klar: Cecill-Ber hatte mit diesem letzten Wort nicht die Ursache seines eigenen Todes analysiert, sondern das Thema seiner Warnung zusammengefaßt. Sein letzter Gedanke hatte nicht der eigenen Existenz gegolten, sondern der von Coram-Till.
    Es gab kein Halten mehr, wir rannten los.
    Da sich die Zuschauer im Innenraum drängten, konnten wir vom Rand der Halle aus das Geschehen verfolgen.
    Es kam so, wie Coram-Till es vorhergesehen hatte.
    Unter dem Jubel der eigenen Gefolgschaft verpaßte Coram-Till Eser-Furron eine höchst achtbare Tracht Prügel; er tat es langsam, gründlich und mit sichtlichem Genuß. Offenbar fanden hier einige ziemlich alte Rechnungen ihren passenden Abschluß.
    Eser-Furron taumelte von einem Paar Gitterstäbe zum nächsten, stürzte, schluckte Sand und kam wieder hoch - nur um zum nächsten Mal niedergeschlagen oder zu Boden geworfen zu werden. Coram-Till spielte mit ihm, der Mangion hatte gegen den Ambraux nicht den Hauch einer Chance.
    Es war Eser-Furron, der als erster zu den Waffen griff. Er packte ein Ding, das einem Baseballschläger recht ähnlich sah, und versuchte damit, Coram-Tills Schädel abzuflachen. Aber der Ambraux stemmte die Füße in den Boden, jagte die Handkante der Rechten in die Höhe und parierte den Prügel.
    Erneuter Jubel.
    Eser-Furron schnellte den Fuß hoch und schnippte Coram-Till eine Handvoll Arenastaub ins Gesicht. Das hatte er schon mehrfach probiert, aber ohne Erfolg.
    Dieses Mal war es ihm besser gelungen.
    Coram-Till prallte zurück, schlug die Hände vors Gesicht, taumelte zur Seite.
    Eser-Furron griff nach einer Würgeschlinge, die am Gitter hing. Den Oberkörper leicht vorgebeugt, die Arme pendelnd, so stand er da und wartete auf seine Chance.
    Coram-Till blufft...
    Die Schlinge flog heran, schwebte über Coram-Tills Kopf. Ich sah aber nur das Aufblitzen eines bösartigen Triumphes in den Augen von Eser-Furron.
    Und wußte Bescheid ...
    „Vorsicht, Coram-Till! Gift!"
    Meinem Eingreifen folgte ein Augenblick fassungsloser Stille. Gleichzeitig kam Bewegung in Coram-Till.
    Dieses Mal war es sein Fuß, der nach vorn schnellte und Sand aufstieben ließ.
    Die Schlinge landete auf dem Boden, während Eser-Furron zu taumeln begann. Die Schlinge aufzunehmen und sie um Eser-Furrons Hände zu schließen war das Werk eines Augenblicks.
    Der Mangion brüllte wuterfüllt auf. Coram-Till trat zur Seite, wartete mit kalter Miene ab.
    Eser-Furrons Blick hatte sich wieder halbwegs geklärt. Er zerrte an den Fesseln, die seine Handgelenke zusammenhielten, zerrte abermals - und dann begriff er mit einem Schlag.
    Die Prozedur war ursprünglich für Coram-Tills Hals gedacht gewesen. Die Schlinge selbst war ziemlich harmlos, man konnte aus ihr herausschlüpfen, wenn man die Haut und Konstitution eines Crypers besaß.
    Aber dabei scheuerte der Hanf die Haut frei, fetzte Schuppen fort und ließ ein wenig Blut fließen.
    Und das genügte ...
    Eser-Furron stieß einen gellenden Schrei aus, als er begriff, wie

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