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1771 - Der Tempel der Mondgoettin

Titel: 1771 - Der Tempel der Mondgoettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir uns ihm unterstellen."
    „Was du abgelehnt hast."
    „Selbstverständlich!" Coram-Till verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Kopf leicht zur Seite, um Rhodan mit einem Auge anzusehen. „Caston-Pragama, also Capra, und Assyn-Stey ebenfalls. Wir denken nicht daran, uns ihm zu unterwerfen."
    „Also steht ihr außen vor!"
    „Das hört sich so negativ an", protestierte der Rebellenführer. „Das ist es jedoch nicht. Ich habe die Verantwortung für mein Volk, und ich kann und darf sein Schicksal nicht aufs Spiel setzen, indem ich Ammor-Res als Oberbefehlshaber anerkenne. Dieser hat nicht die Fähigkeiten, die dafür notwendig sind."
    „Doch damit sind die Karten neu gemischt", stellte Roi Danton gelassen fest. „Die Situation hat sich grundlegend geändert, weil ich an der Versammlung teilnehmen werde und meine Leute sowie die MONTEGO BAY eine Macht repräsentieren, die alle anderen zu respektieren haben."
    Coram-Till beugte sich vor und blickte den Terraner durchdringend an.
    „Vollkommen richtig", stimmte er zu. „Und ich bin froh darüber. Ich verlasse mich auf dich. Ich bin davon überzeugt, daß du ein ebenso gradliniger Mann bist wie dein Vater."
    „Wir werden versuchen, einen Kompromiß auszuhandeln", sagte Michael, ohne auf diese Worte einzugehen.
    „Wenn das gelingt, werden meine beiden Verbündeten und ich mitmachen", unterstrich der Cryper-Rebell. „Voraussetzung ist, daß du dich in die Höhle des Löwen wagst. Du mußt nach Taklott, auf die Welt des Dämonenkults, und du wirst nicht umhinkommen, dich mit Dan-Sandin auseinanderzusetzen."
    Michael lächelte kühl.
    „Bist du dazu bereit?" fragte Coram-Till. „Dieser Dämon wird sich keinem Oberkommando unterwerfen. Im Gegenteil! Mit einer Teufelei wird er versuchen, uns dazu zu bringen, daß wir ihm das Kommando übertragen. Ein Mann wie er schreckt auch vor einem Mord nicht zurück. Nun?
    Du willst noch immer dorthin gehen?"
    „Selbstverständlich", antwortete der Terraner, und sein Lächeln vertiefte sich. „Ich nehme es jederzeit mit Ammor-Res und den anderen auf. Es wird eine hochinteressante Begegnung werden, und Dan-Sandin wird lernen müssen, daß ich nicht bereit bin, seine Rolle als Gott zu akzeptieren."
     
    3.
     
    Als riesiger roter Feuerball stand die Sonne über dem Horizont. Davor erhob sich ein dunkles Gebäude, das sich nach oben hin stark verjüngte.
    Assyn-Stey sah vier quadratisch angeordnete Leuchtpunkte. Sie erschienen ihm wie Augen, die auf ihn gerichtet waren und eine magische Macht auf ihn ausübten.
    Stöhnend fuhr er sich mit beiden Händen über die Augen, doch er wurde das Bild nicht los, und er begriff, daß es in seinem Kopf war. Es war nicht wirklich vorhanden. Es war eine Halluzination, die ihm jemand aufzwang.
    Mit einem Aufschrei wirbelte er herum. Seine Arme schössen hoch, und seine Fäuste trafen den Mann, der sich Landvo-Arch nannte. Sie schleuderten ihn zu Boden.
    „Aber, Herr", stammelte Landvo-Arch, während er sich vorsichtig wieder erhob. Schützend hielt er sich die Arme vor den Kopf. „Warum schlägst du mich?"
    Assyn-Stey durchquerte den Salon seines Wohnsitzes und ging zu einem Schild, der an der Wand hing. Auf dem blankpolierten Metall zeichnete sich ein Tausendfüßler ab, der sich ringförmig zusammenkrümmte. An seinem Kopf befanden sich vier quadratisch angeordnete Augen, die durch Edelsteine dargestellt wurden.
    Der Anführer der Vista-Crypers legte seine Hand darauf, und dann drehte er sie suchend. Ein Stück Metall löste sich und fiel scheppernd zu Boden. Jetzt sah das Zentrum des Schildes anders aus. Die vier Augen stellten lediglich Sektoren am Rande eines größeren Auges mit wechselndem Farbenspiel dar.
    Assyn-Stey riß den Schild von der Wand und warf ihn Landvo-Arch vor die Füße.
    „Verschwinde damit!" brüllte er zornig.
    „Aber, Herr, es ist ein Geschenk für dich", stammelte der andere. „Ich habe es im Wüstensand des Planeten Numm gefunden. Es muß jahrtausendealt sein. Es ist eine Kostbarkeit."
    „Seit dieses Teufelszeug in meinem Haus ist, kann ich nicht mehr klar denken", erwiderte Assyn-Stey.
    Er war nahezu zwei Meter groß und außerordentlich kräftig. In den Augen der Crypers-Frauen sah er ungemein gut aus, und für sie besaß er eine Ausstrahlung, die ihn unwiderstehlich machte.
    Landvo-Arch bückte sich und nahm den Schild vorsichtig auf. Aus dem Auge waren kleine Stücke herausgebrochen und auf den Boden gefallen. Nun gab es kein wechselndes

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