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1771 - Im Taumel der Nacht

1771 - Im Taumel der Nacht

Titel: 1771 - Im Taumel der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es waren Stimmen, und sie klangen in ihrer Nähe auf. Die Sprecherinnen waren nicht zu sehen, nur zu hören, und sie sprachen in dem Zimmer miteinander, in dem mal die Blutsaugerin gewohnt hatte.
    Aber das war nicht alles. Auch aus der unteren Etage hörte sie Geräusche.
    Serena steckte in der Zwickmühle. Sie wusste nicht, wohin sie sich zuerst wenden sollte.
    Die beiden Frauen waren ihr näher. Sowohl von der Entfernung her als auch innerlich. Und so lief sie auf die Tür des Gästezimmers zu...
    ***
    Es war nicht klar, wen der Kannibale zuerst angreifen wollte, Suko oder mich. Er war förmlich aus der Küche geflogen und wollte all seine Kraft einsetzen.
    Dabei kam er näher an Suko heran als an mich. Und mein Freund reagierte. Er schlug aus dem Handgelenk zu. Er ließ den Nackten förmlich in den Treffer hineinlaufen. Die drei Riemen klatschten gegen den Körper, und Suko huschte dann zur Seite, um nicht doch noch erwischt zu werden. Der Angreifer stolperte an uns vorbei. Er fand keinen Halt und prallte gegen die Wand.
    Wir mussten nicht mehr eingreifen, denn er bekam die Wirkung der Peitsche zu spüren. Drei Wunden waren gerissen worden, und aus ihnen quoll eine dicke Flüssigkeit, als die Gestalt zusammenbrach und sich auflöste.
    Suko nickte mir zu. »Das war’s.«
    »Ja, aber nur bei einem.«
    »Und weiter?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, ob hier noch andere lauern.«
    »Wir sollten trotzdem nachschauen.«
    Hier unten hatte Lady Sarah Goldwyn ihr Reich gehabt. Nach ihrem Tod war nichts verändert worden. Es gab neben der Küche noch den Wohnraum, das Schlafzimmer und auch ein kleines Bad.
    Die Räume waren schnell durchsucht. Nichts zu sehen. Es gab keine Kannibalen im Haus, was uns nicht zufriedenstellte. Keiner von uns konnte sich vorstellen, dass die Cavallo nur einen Leibwächter bei sich hatte.
    »Oben vielleicht«, vermutete Suko.
    Er hatte die beiden Worte kaum ausgesprochen, da hörten wir an der Tür so etwas Ähnliches wie ein Knarzen.
    Wir fuhren herum.
    Und da sahen wir sie.
    Sie waren zu zweit. Beide trugen keinen Faden am Leib. Sie standen uns gegenüber, und ich sah, wie das vor meiner Brust offen hängende Kreuz anfing zu schimmern.
    Es war die Warnung vor dem Bösen, das unbedingt vernichtet werden musste.
    Diesmal waren nicht nur sie zu zweit, wir waren es ebenfalls. Suko setzte erneut seine Dämonenpeitsche ein. Ich ließ ihm den ersten Angriff und lauerte auf den zweiten.
    Der Nackte, der mich angriff, wurde von meinem Kreuz brutal gestoppt. Ich hatte die Kette über den Kopf geschwungen und hielt es ihm entgegen. Er wäre normalerweise dagegen gerannt, doch die Magie schleuderte ihn zurück. Es sah aus, als wäre das Kreuz in meiner Hand explodiert, was ich an dem Lichtschein sah, in den die Gestalt hineingeriet, die noch in der Bewegung zusammenbrach. Sie faltete sich förmlich zusammen und blieb liegen, ebenso wie die Gestalt, die Suko erwischt hatte.
    Ich schaute auf meinen Kannibalen nieder. Er bot einen schlimmen Anblick. Sein Körper war aufgerissen, und aus all diesen Wunden rann die dicke Flüssigkeit, die dann zu einem kleinen See wurde. Es vergingen nur Sekunden, da hatte er sich völlig aufgelöst.
    »War’s das?«, fragte Suko.
    »Ich hoffe.«
    »Okay, dann können wir ja nach oben gehen.«
    »Ja, das können wir...«
    ***
    Jane Collins wusste nicht, wie lange sich die Cavallo noch Zeit nehmen würde, bevor sie zum Biss ansetzte. Jedenfalls wollte sie sich nicht wehrlos überwältigen lassen, auch wenn sie gegen die Kräfte der Blutsaugerin nicht ankam.
    »Ich werde es dir nicht leicht machen!«, flüsterte sie der Cavallo zu.
    Dann trat sie hart zu. Jane wusste, dass Vampire keine Schmerzen empfanden wie normale Menschen. Auch einen Tritt in den Unterleib würden sie klaglos hinnehmen, aber den Gesetzen der Physik mussten sie gehorchen.
    Wie erwähnt, Jane Collins hatte hart zugetreten, und das machte sich bei der Cavallo bemerkbar. Es war ihr nicht möglich, auf den Beinen zu bleiben. Der Tritt trieb sie quer durch den Raum und sorgte dafür, dass sie gegen die Wand prallte.
    Jetzt war der Weg zur Tür frei. Jane wollte fliehen oder zumindest einen Fluchtversuch starten. Ihr war auch klar, dass sie nicht weit kommen würde, weil die Cavallo schneller war, aber zumindest wollte sie es versuchen.
    Sie kam nur bis zur Tür!
    Zuerst hörte sie hinter sich den Fluch. Dann spürte sie die Nähe der blonden Bestie, die sofort zupackte und Jane Collins

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