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1771 - Im Taumel der Nacht

1771 - Im Taumel der Nacht

Titel: 1771 - Im Taumel der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergessen.« Serena lächelte. »Ich kann mir allerdings vorstellen, dass er die Cavallo an der langen Leine laufen lässt und erst angreift, wenn wirklich nichts mehr geht.«
    »Meinst du?«
    »Sonst hätte ich es dir nicht gesagt.«
    »Okay, dann gehe ich mal.«
    »Tu das und sei vorsichtig.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.« Jane wartete noch und schaute zu, wie Serena sich zurückzog. Jetzt konnte sie von der Tür aus nicht mehr gesehen werden.
    Jane Collins wusste, dass sie sich in einer mehr als bescheidenen Lage befand. Sie ging zwar, aber es kam ihr vor, als wären ihre Knie mit einer weichen Masse gefüllt.
    Sie musste die Tür zum Archiv aufziehen, um den Raum verlassen zu können. Der erste Blick nach draußen brachte ihr gar nichts. Sie fühlte sich auch nicht erleichtert und zog die Tür weiter auf.
    Sie sah vor sich die Treppe und schaute hinab.
    Dort stand Justine Cavallo!
    ***
    Eigentlich hätte Jane nicht mal besonders überrascht sein müssen. Sie war es trotzdem und spürte den Druck im Magen, den sie wie eine Faust empfand. Dieser Person hier gegenüberzustehen und das noch in dieser Umgebung, das war nur schwer zu verkraften. Sie erlebte den Adrenalinstoß, der auch dafür sorgte, dass ihr Blut in Wallung geriet und sich ihr Gesicht rötete.
    Justine sah aus wie immer. Es hätte Jane auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Das Haar war mehr als blond, der Körper recht üppig, und das dünne Leder schien Mühe zu haben, all das zu bändigen. Der Ansatz ihrer Brüste war zu sehen, eigentlich noch mehr davon, denn sie hatte sie hochgeschoben.
    »He, Jane, da bin ich wieder. Und das in meiner alten Heimat. Ist doch ein Ding – oder?«
    »Verschwinde«, flüsterte Jane. »Du bist gegangen und hast hier nichts mehr zu suchen.«
    »Sei doch nicht so brutal. Das hier ist für mich ein Stück Nostalgie oder ein Teil meiner Existenz. Ich mag die Umgebung noch immer, und ich hoffe, dass mein Zimmer noch nicht belegt ist.«
    »Davon kannst du ausgehen.«
    »Sehr schön. Dann würde ich doch vorschlagen, dass wir uns in mein ehemaliges Zimmer begeben, damit wir dort ein wenig plaudern können.«
    Die Detektivin sagte nichts. Sie wusste im Moment nicht, wie sie sich verhalten sollte.
    »Warum sollte ich da zustimmen?«
    Die Blutsaugerin deutete eine Verbeugung an. »Weil ich es so will, Jane.«
    Ja, weil sie es so wollte. Und sie würde immer das bekommen, was sie wollte. Das stand fest, da ließ sie sich auch nicht beirren, und Jane wollte nicht, dass es jetzt schon zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung kam.
    Sie wollte so viel Zeit wie nötig gewinnen, um etwas zu erfahren.
    Sie musste der Aufforderung folgen, um den Stress nicht noch schlimmer zu machen. Deshalb ging sie die Treppe hinab.
    Justine erwartete sie. Die Lippen hatte sie zu einem Grinsen verzogen, hielt den Mund jedoch geschlossen, und so waren ihre Zähne nicht zu sehen.
    Obwohl sie langsam ging, hatte Jane das Gefühl, dass die Zeit viel zu schnell lief. Aber sie konzentrierte sich nicht nur auf die Cavallo, sie schaute auch an ihr vorbei, denn sie hatte die Helfer der Blutsaugerin nicht vergessen.
    Der Nackte war aufs Dach gestiegen. Saß er noch immer dort? Oder hatte er längst den Weg ins Haus gefunden? Es war alles möglich, und Jane spürte, dass ihre Kehle allmählich trocken wurde. Auch eine Folge der bedrückenden Furcht.
    Die letzte Stufe.
    Justine Cavallo stand vor ihr. Es schien ihr Spaß zu machen, denn ihre Augen blitzten.
    »Wie in alten Zeiten, nicht wahr, meine Teure?«
    »Darauf kann ich verzichten. Die alten Zeiten sind vorbei, das solltest auch du dir merken.«
    »Ich weiß, Jane, ich weiß, ich bin nun mal eine nostalgisch veranlagte Person. Dafür kann ich nichts und muss mich damit abfinden. Ich will dich daran teilhaben lassen, Jane. Hier im Haus habe ich mich wohl gefühlt. Besonders in meinem Zimmer. Nur möchte ich es nicht allein betreten. Das weißt du doch. Das hatte ich dir gesagt, meine Liebe.«
    »Was ist mit diesen Nackten? Wer sind sie? Deine neuen Getreuen als Nicht-Vampire?«
    Die Cavallo lachte. »Ich habe mir gedacht, dass du neugierig bist. Ja, sie stehen an meiner Seite. Ich habe sie von einem guten Freund bekommen, der beste Beziehungen zur Hölle hat.«
    »Matthias?«
    »Sehr richtig.«
    Jane lachte, was die Blutsaugerin ein wenig verunsicherte. »Was ist los?«
    »Nichts weiter.« Jane lachte schon wieder. »Ich habe mich nur darüber amüsiert, dass du und Matthias ein Team bilden,

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