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1771 - Im Taumel der Nacht

1771 - Im Taumel der Nacht

Titel: 1771 - Im Taumel der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Kopf. »Hier oder...?«
    »Hier.«
    »Wo ist jemand?«
    Sie hob den rechten Arm und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger gegen die Decke. Jane verzog das Gesicht. »Da?«
    »Ich denke.«
    »Und wie kommst du darauf?«
    »Weil ich etwas gehört habe. Trotz der Isolierung. Ich kann es aber nicht lokalisieren.«
    »Dann ist jemand über das Dach gegangen – oder?«
    »Das glaube ich auch.«
    Jane schaute in die Höhe. Sie sah nichts, sie hörte auch nichts, aber es dauerte nur wenige Sekunden, da erhielten die beiden Frauen den Beweis.
    Dieses Dach hatte nicht nur zwei flache Seiten. Das war früher mal so gewesen, inzwischen war auf dem Dach etwas um- oder angebaut worden. Und zwar zwei Gauben, die sich gegenüberlagen, und von einer der Gauben her war ein Geräusch zu hören gewesen.
    Beide schauten hin.
    Beide sahen die Bewegung hinter dem Fenster. Auf dem Dach und vor der Gaube hockte ein nackter Kannibale und wartete darauf, an Fleisch zu kommen...
    ***
    »Also doch«, sagte Jane leise, »sie versuchen es mit allen Mitteln.«
    Serena fragte: »Ist das der Typ, den du am Fenster gesehen hast?«
    »Keine Ahnung. Er sah zumindest so aus.«
    »Kann es nicht sein, dass alle so aussehen?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    Der Typ hockte vor dem Gaubenfenster. Seine Augen waren weit geöffnet, das konnten die beiden Frauen sehen. Ansonsten bildete er keine Gefahr, denn er traf keinerlei Anstalten, die Scheibe einzuschlagen.
    »Der wartet«, murmelte Serena.
    »Und worauf?«
    Serena lachte. »Auf uns bestimmt nicht. Ich denke, dass er auf etwas anderes wartet.«
    »Und worauf? Hast du eine Idee?«
    »Ja, die habe ich. Darauf, dass die Falle zuschnappt.«
    Serena lachte.
    »Ja, so wird das sein. Er ist sicher nicht allein, man hat hier eine Falle aufgebaut.«
    »Und wir gehören dazu?«
    »Wenn ich das wüsste.«
    »Die Cavallo auch?«
    Serena warf Jane einen knappen Blick zu. »Ja, ich würde das nicht so einfach zur Seite schieben. Die Blutsaugerin auch. Und sie wird ihren Spaß haben.«
    Jane spürte, dass ihr das Blut in den Kopf stieg. Zudem hatte sie feuchte Hände bekommen und über ihren Rücken rann es kalt. Sie hoffte darauf, dass John Sinclair bald bei ihr sein würde, aber sie wurde abgelenkt, als sich das Telefon meldete. Auch hier oben unter dem Dach stand ein Apparat, den Jane Collins jetzt aus der Station nahm. Sie befürchtete, dass es ein schlechter Anruf sein konnte. Recht vorsichtig hob sie ab.
    Sie kam nicht mehr dazu, sich zu melden, denn die Cavallo war schneller.
    »He, da bist du ja.«
    »Und?«
    »Du kannst dich freuen, Jane.«
    »Aha. Und worauf?«
    »Dass wir da sind, Schätzchen. Bei dir, verstehst du?«
    »Darauf pfeife ich.«
    »Komm, sei nicht so arrogant. Du brauchst auf gar nichts zu pfeifen. Du musst nur zuhören.«
    Jane wollte nach dem Grund fragen, als sie etwas hörte. Es war ein Krachen, das an ihre Ohren drang, und sie kam sich vor, als hätte sie es nicht nur aus dem Hörer vernommen, sondern in natura.
    Und wieder sprach die Blutsaugerin. »Das Geräusch, das du soeben gehört hast, ist beim Aufbrechen deiner Haustür entstanden...«
    ***
    Suko und ich hatten beide im Laufe der Zeit ein Gespür für bestimmte Situationen bekommen. Das hatte sich auch jetzt nicht geändert. Die Musik spielte leider woanders, doch wir waren davon überzeugt, den Takt angeben zu können.
    Diese blonde Bestie hatte es auf Jane Collins abgesehen. Die Conollys hatte sie ihren Helfern überlassen, auch das war uns bekannt. Eine andere Rolle spielte Matthias. Er war so etwas wie ein Joker. Möglicherweise auch ein Regisseur, der alles in die Wege geleitet hatte und nun seine Früchte ernten wollte.
    Er ging mir nicht aus dem Kopf, aber ich wollte mich darauf konzentrieren, Jane Collins zu beschützen. Ich glaubte nicht, dass sie gegen die Cavallo eine Chance hatte.
    Suko fuhr so schnell wie möglich. Auch er wusste, um was es ging. Man konnte von einem Frontalangriff der anderen Seite ausgehen, und ich war gespannt, was uns genau erwartete. Ich hoffte, dass sich Jane gegen die Cavallo behaupten konnte, bis wir bei ihr waren.
    Manchmal wimmerten die Reifen, wenn Suko den Wagen in eine Kurve lenkte. Das Geräusch vermischte sich dann mit dem des Motors. Auf dem Dach drehte sich das Blaulicht, und zum Glück fuhren die anderen Fahrzeuge vor uns zur Seite.
    So kamen wir relativ schnell durch, und ich hoffte, dass wir es schafften. Ich hatte mich oft genug bei Jane Collins aufgehalten, ich

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