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1772 - Ein Grab in den Bergen

1772 - Ein Grab in den Bergen

Titel: 1772 - Ein Grab in den Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Krista ist wohl ganz zufrieden. Sie beschwert sich nicht. Sie findet auch das Zimmer okay. Das Bad ist ja gleich daneben, und ich habe sie mal allein gelassen.«
    »Wollte sie das?«
    »Ja«, sagte Carlotta.
    »Was meinst du dazu, John?«, fragte die Tierärztin.
    »Das ist schon okay. Wir sollten ihr ein wenig Ruhe gönnen. Sie muss nachdenken.«
    »Wobei ihr hoffentlich etwas einfällt, das uns weiterhelfen kann«, meinte Maxine.
    »Wobei denn?«, fragte Carlotta.
    Max streichelte über ihren Arm. »Das wissen wir auch noch nicht so genau...«
    ***
    Das Vogelmädchen hatte die Tür hinter sich geschlossen. So war Krista Hellsen allein zurückgeblieben. Sie sah ja ein, dass die Menschen es gut mit ihr meinten, und die Unterkunft war ebenfalls nicht schlecht, aber sie sehnte sich schon die Normalität zurück und da vor allen Dingen ihren Freund Rudy.
    Wo mochte er jetzt sein?
    Es war eine Frage, auf die sie keine Antwort geben konnte, die sie aber trotzdem quälte. Rudy war nicht einfach gegangen, nein er hatte sich anderen Kräften beugen müssen, und dann war er plötzlich verschwunden gewesen.
    Daran musste sie immer denken, und sie war auch nicht in der Lage, diesen Gedanken abzuschütteln. Er bereitete ihr Angst.
    Schon als sie den Engel entdeckt hatten, war ihr nicht wohl gewesen, nun aber spürte sie die Furcht wie einen Druck. Und sie wusste, dass es auch nicht vorbei war. Es ging weiter, und sie fragte sich auch, ob das an ihnen lag, weil sie den toten Engel entdeckt hatten.
    Mit ihm musste etwas passiert sein. Das hatte sie nicht gesehen, sondern gehört, als die Tierärztin und John Sinclair miteinander gesprochen hatten. Zwar wusste sie nicht genau, was da passiert war, aber etwas war geschehen, das war ihr klar. Da gab es auch kein Herumreden.
    Und jetzt war sie hier!
    Warum? Sie sollte beschützt werden. Aber war das überhaupt möglich? Waren die Gegner nicht viel zu stark? Spielten die nicht in einer anderen Liga?
    Sie wusste es nicht. Es war einfach zu kompliziert. Krista hatte sich auch nie mit Engeln und deren Hintergrund beschäftigt. Früher als Kind schon, aber das hatte sie später als Kinderglauben abgetan.
    Im Zimmer gab es einen kleinen Kühlschrank. Als Krista ihn öffnete, da sah sie, dass er gefüllt war. Eine kleine Flasche Wasser nahm sie hervor, drehte den Verschluss los und trank die eisigen Schlucke, die sie erfrischten. Schließlich hörte sie nicht mehr auf und setzte die Flasche erst ab, als sie leer war.
    Ein erstes Lächeln huschte um ihre Lippen. Sie fühlte sich jetzt besser.
    Innerlich war sie erfrischt, und das Gleiche wollte sie auch äußerlich erleben.
    Das Bad war nicht groß, doch es war alles vorhanden, was der Mensch so brauchte. Sie drehte das Wasser auf, ließ es in ihre Hände strömen und klatschte es dann in ihr leicht erhitztes Gesicht. Die Kälte tat ihr gut. Mit dem Handtuch trocknete sie ihr Gesicht ab und ging dann zurück in den Wohnraum, wo sie allein war.
    Jetzt, nachdem etwas Zeit verstrichen war, dachte sie darüber nach, ob es richtig gewesen war, dass sie Carlotta gebeten hatte, sie allein zu lassen. Besonders wohl fühlte sie sich nicht. Das Zimmer kam ihr eng vor, aber das war es nicht, was die Bedrohung ausmachte. Sie war vorhanden und sie kam aus einer anderen Richtung, und zwar von innen. Sie spürte den Druck und plötzlich wurde ihr heiß. Ihre Wangen glühten und sie fing an zu schwitzen.
    Rasch nahm sie auf einem der beiden Stühle Platz. Sie schaute zum Fenster, dann auf das Bett, sah nicht, dass sich etwas verändert hatte, und hatte doch den Eindruck, nicht mehr allein zu sein.
    »Unsinn«, flüsterte Krista vor sich hin, »ich bin allein. Mich sieht niemand, und ich sehe auch niemanden. Das ist so, und das wird auch so bleiben...«
    Überzeugt war sie von ihren Worten nicht. Sie hatten ihr keinen Mut machen können. Sie wusste auch nicht, was sie noch tun sollte, und so gab es für sie eigentlich nur eine Lösung.
    Weg aus dem Raum. Hin zu den anderen Menschen, die sich um sie gekümmert hatten. Ihnen konnte sie vertrauen, sie meinten es gut mit ihr.
    Jetzt stand ihr Entschluss fest. Sie musste so handeln, um nicht verrückt zu werden. Krista konnte sich nicht erklären, woher dieser Druck kam. Er war einfach da, und das ärgerte sie nicht nur, es machte sie auch entsprechend ängstlich.
    Sie stand auf, weil sie ein inneres Kribbeln spürte. Bis zur Tür waren es nur ein paar Schritte. Sie wollte sie auch schnell zurücklegen, was

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