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1774 - Der Weg des Smilers

Titel: 1774 - Der Weg des Smilers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Thermostrahlers des Blauoperators durch den Schacht. Er streifte aber nur die Kombination am linken Unterarm.
    Jetzt wurde es ernst. Einem Opera-Roboter vom Typ Blau war er hoffnungslos unterlegen. Aber jetzt befand er sich schon ganz nahe am Versteck des Stupos.
    Über den nächsten Schacht glitt er wieder nach oben. Hier schlug er einen Haken und rannte dann in einen Querstollen, in dem Baniffee eine Sperre angelegt hatte. Er riß zwei Steine aus einer Seitenwand.
    Nur langsam bröckelte das Gestein nach. Dann folgten einige Eisenträger. Bis der ganze Schacht blockiert war, konnten noch ein oder zwei Minuten vergehen.
    Ronald Tekener wartete diesen Moment nicht ab. Er rannte durch den Querkorridor weiter.
    Als er zurückblickte, erkannte er den Blauoperator, der am fernen Ende des Korridors erschienen war. Wieder zuckte ein Flammenstrahl durch den Raum. Der Smiler fühlte den glühenden Schmerz an der rechten Wange.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Nur noch 30 Sekunden. Die mußte er gewinnen, denn dann würde er automatisch verschwinden.
    Nun stürzte der Quergang zur Gänze ein. Dem Blauoperator war damit erst einmal der Weg versperrt.
    Die schwere Brandwunde schmerzte höllisch. Tekener torkelte mehr, als er lief, denn der Schmerz drohte seine Sinne zu rauben.
    Oder setzte schon die Abwesenheitsphase ein?
    Plötzlich tauchte Baniffee vor ihm auf.
    „Was ist geschehen?" fragte der Stupo.
    „Ich werde gleich verschwinden, mein Freund", keuchte der Smiler. „Und ich bin verletzt. Der Opera hat mich mit einem Streifschuß erwischt. Paß gut auf! Und hüte dich vor dem Blauoperator, der hinter mir her ..."
    Die Nacht senkte sich über ihn. Er nahm nichts mehr wahr.
     
    *
     
    Beim nächsten Erwachen kam Ronald Tekener ein Glücksfall zu Hilfe. Bei seinen Reisen durch Endreddes Bezirk hatte er schon einige Male beobachten können, wie die Fern- und Regionalkarussells auf Warentransport umgeschaltet wurden. Ein solcher Fall trat am Fernkarussell Petterssons Riff just in dem Moment auf, als er gerade angekommen war.
    Das Empfangskarussell, eine Scheibe von 80 Metern Durchmesser, leuchtete für die Dauer von drei Sekunden grell in der Farbe der Welt auf, zu der gerade der Transmitterkontakt bestand.
    In Tekeners Fall war dies Dunkelblau, also die Farbe von Level 3 oder Zimbag. Daß unmittelbar davor das kleine dunkelgrüne Feld aufgeleuchtet und den Mann ausgespuckt hatte, ging dadurch völlig unter.
    Das helle Leuchten überstrahlte alles und war auf mehrere Kilometer Entfernung hin sichtbar.
    Während die Waren in schneller Folge aus dem Karussell gestoßen wurden und irgendwo im weiteren Umfeld landeten, war kein normaler Personenbetrieb möglich.
    Der Smiler schaltete blitzschnell. Er brauchte keine Sekunde, um festzustellen, daß die brennenden Schmerzen in seinem Gesicht verschwunden waren. Nach weiteren drei oder vier Sekunden war er zwischen den materialisierenden technischen Geräten untergetaucht.
    Selbst wenn Adams wieder ein paar Opera-Roboter geschickt haben sollte, diesmal würden sie ihn nicht entdecken.
    Tekener huschte von Warenstück zu Warenstück, von Container zu Container. Dabei bewegte er sich in Richtung des nahen Kristallwalds, bis er schließlich zwischen den bizarren, an Korallen erinnernden Gewächsen untertauchen konnte.
    Auch jetzt blieb er wachsam. Er bestieg einen der Bäume, bis er einen Überblick über das Gelände erhielt. Am Fern- und Regionalkarussell herrschte im Moment wenig Betrieb. Für die angekommenen Waren, die sich im Umkreis von 3000 Metern verteilt hatten, interessierte sich im Moment noch niemand.
    Etwas weiter entfernt beim Trichterturm und den elf Kantinengebäuden herrschte hingegen rege Betriebsamkeit. Tekener beobachtete einige hundert Galaktiker vor den Kantinen. Und etwa zwei Dutzend Roboter, fast alle von Typ Silber. Rostoperatoren waren gar nicht in Sicht.
    Seine Flucht schien in der Tat unbemerkt geblieben zu sein.
    Er tastete vorsichtig seine rechte Wange ab. Ein ganz leichter Schmerz war zu verspüren. Aber es gab keinen Zweifel: Irgend jemand mußte ihn während der Abwesenheitsphase medizinisch versorgt und einen Heil-Sprühverband angebracht haben. Die Sache war zwar positiv zu werten, aber sie vergrößerte das Rätsel um seinen unbekannten Aufenthaltsort noch mehr.
    Er bewegte sich tiefer in den Kristallwald hinein und versuchte sich an die Eigenarten der Gegend zu erinnern, in der er auf Baniffee gestoßen war. Dank seines Orientierungs- und

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