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1774 - Der Weg des Smilers

Titel: 1774 - Der Weg des Smilers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Merkvermögens entdeckte er bald den Steinhügel, von dem aus er bei der ersten Flucht in die Kristallwälder die Silberoperatoren beobachtet hatte.
    Von hier aus war es einfach, den Weg bis zum Geheimeingang in die subplanetaren Anlagen zu finden. Mehrmals vergewisserte er sich, daß ihm niemand folgte.
    Schließlich schob er die Platte zur Seite und glitt in die Tiefe. Sorgfältig verschloß er die Öffnung.
    „He, Tek!" tönte es voller Freude von unten. „Da bist du ja wieder. Ich wollte dich gerade suchen gehen."
    Als sie sich gegenüberstanden, tastete der Stupo die Wange des Smilers ab.
    „Das ist ja fast tadellos verheilt", staunte er. „Du hattest eine böse Brandwunde. Das habe ich gerade noch sehen können, bevor du verschwandest."
    Sie gingen in die Felskammer, wo ihm der Chamäleonmann einen Napf mit frischem Nahrungsbrei reichte.
    „Ich habe an dich gedacht, mein Freund." Er lächelte.
    Ronald Tekener aß langsam und dachte dabei nach.
    „Du konntest dem Blauoperator entkommen?" fragte er zwischendurch.
    „Nicht nur dem. Es tauchten kurz nach deinem Verschwinden drei Silberoperas auf, die ihm bei der Suche halfen. Aber sie fanden nichts. Manchmal sind die ziemlich dämlich. Ich kenne hier viele Verstecke. Es könnten tausend Blaue kommen, sie würden mich nicht finden."
    „Du hast gesehen, wie ich verschwand, Baniffee? Erzähl mir davon! Wie lief das ab?"
    „Oh, es ging höllisch schnell. Ich glaube, du hast einige Zentimeter vom Boden abgehoben und die Augen geschlossen. Dann warst du einfach nicht mehr da. Die ganze Geschichte dauerte keine zwei Sekunden. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen."
    Ronald Tekener schwieg nachdenklich.
    „Hast du hier irgendwo einen Spiegel?" fragte er dann.
    Irgendwo in dem Durcheinander auf dem Boden fand der Stupo tatsächlich die Scherbe eines Spiegels. Er reichte sie Tekener. Der hielt sie so vor sein Gesicht, daß er die Brandwunde beobachten konnte.
    Das ist medizinische Facharbeit! stellte er fest.
    Die verbrannten Hautreste waren sorgfältig entfernt worden. An drei Stellen zeigte sich, daß Hauttransplantationen von Fingernagelgröße nötig geworden waren. Hier mußte der Flammenstrahl bis an die Gewebeschicht zwischen Haut und Fleisch eingedrungen sein.
    Er tastete seinen Körper ab. Unter dem linken Oberarm entdeckte er drei kleine Ausbeulungen von Heilpflastern. Hier hatten also die unbekannten Mediziner die Haut entnommen, die sie auf seine Backe verpflanzt hatten.
    Ein paar Narben mehr oder weniger machten dem Mann mit dem Pockengesicht nichts aus. Darüber zerbrach er sich nicht den Kopf.
    Aber darüber, wer das gemacht haben könnte. Und vor allem, wo es geschehen war. Es gab keine Antworten.
    Er durchsuchte seine Taschen, aber er fand - wie immer - nichts anderes als das, was er damals im Gefängnis von Schingo bei sich gehabt hatte.
    Als er den Napf zur Seite stellte, machte er eine andere Entdeckung. Am linken Unterarm seiner Kombination, wo ihn der Flammenstrahl auch gestreift hatte, waren die Brandstellen sorgfältig verschweißt worden. Bei dieser Art zu „nähen", handelte es sich um die modernste und fähigste Methode, die auf den Raumschiffen der Galaktiker üblich war. Die Schweißnähte waren fachmännisch angebracht worden.
    Die Erkenntnis tröstete ihn, daß er während der Abwesenheitsphase von wohlgesinnten Wesen betreut wurde. Aber das half ihm nicht, Antworten auf seine Fragen zu finden.
    Er fragte sich, warum man ihm keine andere Kombination angezogen hatte. Es gab verschiedene Antworten auf diese Frage. Eine lautete, daß seine geheimnisvollen Helfer keine andere Kombination besaßen.
    Eine andere klang etwas logischer: Da er nur stets die Dinge bei sich trug, die er beim ersten Verlassen des Gefängnisses auf Schingo mitgeführt hatte, würde womöglich ein anderes Kleidungsstück ihn auch nicht begleiten. Es wäre peinlich, wenn er plötzlich als Nackter aus Petterssons Riff getorkelt wäre.
    „Baniffee, mein Freund", sagte er zu dem Stupo. „Ich werde mich wieder auf die Suche begeben.
    Diesmal werde ich nicht direkt zu dir zurückkehren. Ich muß jedes unnötige Risiko vermeiden. Ich lasse mich direkt von dem Level, auf dem ich mich gerade aufhalte, nach Unbekannt abstrahlen.
    Wenn du mir helfen willst, dann sei nach Ablauf der Abwesenheitsphase, also von jetzt ab genau nach 24 Stunden und 17 Minuten, an Petterssons Riff. Ich fürchte, daß mich dort wieder die Opera-Roboter in Empfang nehmen wollen. Wenn du mir irgendwie

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