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1774 - Der Weg des Smilers

Titel: 1774 - Der Weg des Smilers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vertraust mir nicht?" fragte die merkwürdige Gestalt. „Sieh mich an! Gleich bin ich du."
    Die Umrisse verschwammen. Und plötzlich hatte Tekener für mehrere Sekunden das Gefühl, seinem eigenen Ebenbild gegenüberzustehen. Ein paar Einzelheiten wie die hellblaue Augenfarbe oder die Narben stimmten zwar nicht, aber die Ähnlichkeit war verblüffend.
    „Ich bin Baniffee", stellte sich der Fremde vor. „Auf Terra im Zirkus von Rolfino Ballosino nannte man mich den Chamäleonmann. Aber nun komm mit! Zum Schwätzen ist später noch Zeit genug.
    Die Silbernen sind gleich da."
    Er deutete zur Seite in einen breiten Spalt zwischen den Kristallbäumen. Dann lief er los, ohne auf den Aktivatorträger zu warten. Aber Tekener folgte ihm schnell.
    Der Bewuchs wurde dünner, aber dafür türmten sich nun zu beiden Seiten des Fluchtwegs Steinhaufen auf. Baniffee schien sich hier sehr gut auszukennen, denn er zögerte keine Sekunde.
    Am Fuß eines Hügels aus quarzartigen Steinen hob er eine Platte hoch. Ein dunkles Loch gähnte darunter.
    „Hinein mit dir!" verlangte er.
    Ronald Tekener befolgte die Anweisung. Er landete etwa zwei Meter tiefer auf einer ebenen Fläche. Hier herrschte eine diffuse Helligkeit, die aus zwei Stollen zu ihm drang, die sich seitlich erstreckten.
    Oben an der Decke schob Baniffee geschickt wieder die Platte über das Einstiegsloch. Dann hangelte er sich an lianenartigen Metallgestängen zu Tekener hinunter.
    „Komm!" Er deutete zur Seite.
    Sie durchquerten einen der Gänge bis zu einer Felskammer. Der Raum war einwandfrei künstlichen Ursprungs. Das verriet schon die indirekte Beleuchtung, die der Smiler aus den subplanetaren Anlagen kannte.
    An einer Wand waren diverse Geräte der Uralttechnik aufgestapelt. Sie waren natürlich außer Betrieb. In einer Ecke standen ein paar Utensilien. Decken lagen auf dem Boden. Dazu zwei leere Speisenäpfe und ein Ding, das sich als Hocker bezeichnen ließ, sowie diverse andere Dinge.
    Baniffee hockte sich im Schneidersitz auf die Decken.
    „Willkommen in meinem trauten Heim", sagte er. „Und nun erzähl."
    „Das ist eine lange Geschichte, mein Freund. Vielleicht erzählst du mir erst einmal etwas von dir.
    Vorstellen möchte ich mich schon. Mein Name ist Ronald Tekener. Meine Freunde nennen mich Tek."
    „In Ordnung, Tek. Wie gesagt, ich heiße Baniffee. Eigentlich ist das ein Künstlername, aber meinen richtigen Namen habe ich fast schon vergessen. Ich bin ein Stupo, wenn dir das etwas sagt. Und ein bißchen mutiert. Manche sagen auch, ich seit etwas verrückt, aber das ist Ansichtssache."
    „Stupo?" überlegte der Smiler. „Wenn ich im Geschichtsunterricht aufgepaßt habe, dann gab es einmal einen Planeten namens Stup im System von Beaulys Stern. Sprichst du davon?"
    „Genau richtig, Tek. Die Vorfahren der Stupos waren Springer. Genau kenne ich mich da nicht aus. Aber irgendwann wurden meine Vorfahren von einer bösartigen Emotio-Strahlung berieselt, die sie in die Primitivität zurückfallen ließ. Danach kam es immer wieder zu vereinzelten Mutationen, meist rein körperlicher Natur. Ich entdeckte im Alter von etwa 40 Jahren, daß ich für kurze Zeit jedes beliebige Aussehen annehmen kann. Daraus machte ich Geld."
    Ronald Tekener setzte sich auf das hockerähnliche Gestell, während der Stupo weitersprach.
    „Leider verfiel ich den Hamamesch-Waren und wurde süchtig. Mit Hilfe meiner Fähigkeit war es aber kein Problem, mich an Bord eines Springerschiffs zu schmuggeln. So gelangte ich nach einem endlos langen Flug an den Verteilerort der Würfel und landete hier. Ich habe das Geschwätz der Erzähler gehört und erlebt, wie alle meine Begleiter von einer Arbeitswut befallen wurden. Ich glaube, daß da eine künstliche Beeinflussung vorliegt, gegen die ich wahrscheinlich immun bin. Wie gesagt, ich bin anders als die anderen Imprint-Outlaws."
    „Dann hast du irgendwann dieses Versteck entdeckt", vermutete der Smiler.
    „Ich bin von Anfang an meinen eigenen Weg gegangen, habe die Räumlichkeiten hier entdeckt und es mir hier so gut eingerichtet, wie es möglich war. Ab und zu hole ich mir in einer Kantine etwas zu essen. Das fällt nicht weiter auf. Durch den anderen Seitengang unterhalb des Einstiegs gelangt man direkt zur obersten Ebene des Trichterturms. Nun warte ich darauf, daß ich wieder zurück auf den Walzenraumer versetzt werde. Ich will zurück nach Terra."
    „Ich fürchte, da mußt du lange, warten." Dann erzählte Tekener dem Stupo, was

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