1774 - Der Weg des Smilers
Opera-Roboter ums Leben. Den Robotern sind wir ein Dorn im Auge: Sie können die Phasenspringer irgendwie nicht richtig einordnen. Sie scheinen so etwas nicht zu kennen. Daher halten sie uns für gefährlich und versuchen uns festzusetzen. Im Moment sieht es so aus, daß ihnen das mit Belavere Siems, Dino Gonkers und Fherll Checkert auch gelungen ist. Wir konnten vor einigen Tagen auf Prullweg beobachten, wie die drei von Opera-Robotern abgeführt und in ein Gefängnis im oberen Bereich eines Trichterturms gebracht wurden. Wir konnten sie einmal befreien, doch dann mußten wir die Sinnlosigkeit einsehen. Die Operas standen beim nächsten Auftauchen natürlich bereit und führten die drei wieder ab. Irgendwann könnte es uns auch so ergehen. Wir sind daher sehr bemüht, uns nicht verdächtig zu machen. Doch ich will Atlan nicht vorgreifen."
Der Smiler verstand und nickte nur.
„Ich hatte inzwischen einen guten Überblick über Endreddes Bezirk", berichtete Atlan weiter.
„Gegenüber Bully und seinen Leuten hatte ich zehn Tage Vorsprung. Auf die Idee, daß es auch dich erwischt haben könnte, Tek, kam ich anfangs nicht. Da wußte ich ja noch nichts von der exakten zeitlichen Übereinstimmung aller Phasensprünge. Die nächste wichtige Änderung habe ich meinem Extrasinn zu verdanken. Irgendwie setzte er sich allmählich durch, wenn ich nach Schingo zurückkehrte. Schließlich erwachte ich aus dem komaähnlichen Zustand und konnte meine Erfahrungen über Endreddes Bezirk und die verschwundenen Imprint-Outlaws mit Perry sowie dessen Kenntnissen über die Entwicklung in Hirdobaan austauschen. Seit diesem Tag brauche ich jeweils vier Stunden, um aus dem Koma zu erwachen. Dann kann ich neun Stunden ziemlich normal alles tun, bis es mich wieder hierher verschlägt."
„Und es gibt keine Macht, die uns auf Schingo festhalten könnte?" fragte Ronald Tekener.
„Wir haben bis jetzt keine gefunden", bedauerte Atlan. „Doch laß mich weiter erzählen. Zum Zeitpunkt des Erwachens hatte ich schon Kontakt mit Bully und seinen Leuten. Auch hatte ich mit einer Suche nach dir längst begonnen, aber keinen Erfolg gehabt. Irgendwie müssen wir immer aneinander vorbeigelaufen sein. Ich erfuhr ferner, daß du dich stets in tiefer Bewußtlosigkeit befandest, wenn du nach Schingo versetzt wurdest. Anzeichen für ein Erwachen gab es nicht.
Gucky versuchte, deine Gedanken zu erfassen, aber er stieß buchstäblich ins Leere. Während deiner Aufenthalte auf Schingo ist Dao-Lin-H'ay nicht eine Sekunde von deiner Seite gewichen.
Aber du warst nicht einmal in der Lage, Nahrung zu dir zu nehmen. Da du nicht unterernährt gewirkt hast, was wohl am Kantinenbrei liegt, wurde auf eine künstliche Ernährung verzichtet. Du kannst dir denken, welche Aufregung herrschte, als du mit der schweren Brandwunde im Gesicht aufgetaucht bist. Dao hat die Nerven bewahrt und dich in kürzester Zeit mit Hilfe der Mediker wieder zusammengeflickt. Ordentlich, wie sie nun einmal ist, ließ sie auch deine Kombination reparieren.
Als wir beim nächsten Auftauchen feststellten, daß die Schweißnaht, die Sprühfolien und die Transplantationsstücke tatsächlich gehalten hatten, kam mir die Idee mit der eingeschweißten Botschaft. Bis dahin hatte ich es mit Graffiti versucht, die mich auch mit Bully zusammengeführt hatten. Aber die Opera-Roboter hatten das System bald durchschaut. Es war für uns von Nachteil, denn wir verrieten damit ja, wo wir uns treffen wollten."
„Okay", sagte der Smiler. „Ich war auch ständig auf der Flucht. Daher bemerkte ich die eingeschweißte Nachricht zu spät. Ich war erst in der achten Stunde in der Kantine auf Schrett. Da ihr aber hier seid, gehe ich davon aus, daß die Ferronin Amiko Wort gehalten hat."
„Hat sie." Atlan zog die von Ronald Tekener beschriebene Folie heraus und hielt sie in die Höhe.
„Inzwischen hatten Bully und ich uns mit ein paar Hilfsmitteln eingedeckt und diese zum Teil getestet. Aus den überall herumliegenden Waren haben wir uns einen leistungsfähigen Kleinsyntron besorgt und diverse andere Geräte. Dazu gehört das Aktiv-Ortungsgerät, das sich ausgezeichnet als Störsender gegen die Opera-Roboter verwenden läßt. Wir nennen es OSS, für Opera-Störsender. Du hast ja selbst miterlebt, wie es funktioniert. Allerdings haben wir bisher keine Waffen gefunden."
„Was nützen euch die Geräte", fragte der Smiler, „wenn ihr sie beim Oszillieren nicht mitnehmen könnt?"
„Wir haben mehrere
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