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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wusste er das nicht. Das Geräusch war schnell wieder verschwunden und bisher auch nicht erneut erklungen. Aber Dryer hatte genau gehört, woher das Geräusch gekommen war. Nicht aus seiner unmittelbaren Nähe, sondern aus dem großen Raum, in dem die Totenwelt so zahlreich vertreten war.
    Ans Lesen war zunächst nicht mehr zu denken. Peter Dryer hatte sich hingestellt und lauschte angestrengt. Er wollte, dass sich das Geräusch wiederholte, aber der Gefallen wurde ihm nicht getan.
    Das ärgerte ihn schon.
    Warten oder nachschauen?
    Wer gab überhaupt Geräusche ab? Bestimmt nicht die Schädel, die waren still. Es gab für ihn nur eine Erklärung. Da musste jemand heimlich eingebrochen sein.
    Das wollte er herausfinden. Diesmal hielt er seinen Blick auf die offene Tür gerichtet. In dem anderen Raum waren auch noch Schädel ausgestellt. Sie standen aufgereiht in zwei Regalen und schienen aus ihren leeren Augenhöhlen die Besucher anzuglotzen, die an ihnen vorbeigingen.
    In der offenen Tür blieb der Nachtwächter stehen. Der Blick in den Raum war gut. Er übersah alles, und auch das Licht reichte ihm aus, obwohl es nicht so hell war.
    Er suchte nach der Quelle des Geräuschs.
    Nichts. Es war nichts zu sehen. Es hatte sich auch nichts verändert. Wenigstens nicht auf den ersten Blick.
    Dann betrat er den Raum. Diesmal waren seine Schritte vorsichtig gesetzt. Er wollte keinen Fehler begehen und durchsuchte mit scharfen Blicken den Raum. Es gab hier keinen Schädel, der verrückt geworden wäre und nun an einem anderen Platz stand. Es hatte sich nichts geändert. Auch dort nicht, wo eine Gruppe von Schädeln ausgestellt war, die angeblich Heiligen oder Seligen gehörten. Es gab ja genügend Menschen, die daran glaubten, und so war die Ecke der Heiligen immer sehr gut besucht.
    Er ging hin. Irgendwo musste er mit seiner Suche ja anfangen. Und die Schädel der Heiligen standen allesamt an einem Platz, der so etwas wie ein Viereck bildete.
    Er schaute sich die Schädel an, öffnete seine Augen weit und hielt den Atem an.
    Ja, das war es! Da war etwas passiert. Jetzt sah er es mit eigenen Augen. Beinahe hätte er gelacht, aber danach war ihm dann doch nicht zumute.
    Die Schädel der Heiligen und Seligen, die immer so exakt auf der Unterlage gelegen hatten, waren nicht verschwunden, sie bildeten aber ein völlig anderes Muster. Und das zu verstehen, damit hatte der Mann Probleme...
    ***
    Beide Frauen befanden sich noch im Bereich unter dem Dach und schauten sich an. Sie dachten nach, sie wollten eine Erklärung finden, doch es gab keine. Zumindest nicht für Jane Collins. Bei Serena konnte das anders aussehen, aber Jane wagte nicht, sie danach zu fragen, sondern schaute zu, wie die rothaarige Frau langsam den Kaffee schlürfte.
    »Und«, fragte Jane Collins, »ist dir etwas eingefallen? Hast du eine Idee?«
    »Nein, die habe ich nicht.«
    »Aber die Schädel sind wichtig.«
    »Sicher. Ich – ich – habe einen Kontakt gespürt und ich weiß nicht, was der Grund dafür ist.«
    »Hast du mal von ihnen gehört?«
    »Nein, Jane. Doch nun muss ich das überdenken. Es muss etwas geben, das diese Schädel zwar nicht an mich bindet, aber dafür sorgt, dass es nicht normal ist.«
    »Und was könnte das sein?«
    Serena winkte ab. »Das ist schwer zu sagen. Ich kann mir noch nicht vorstellen, warum gerade ich eine so tiefe Verbindung zu den Totenschädeln hergestellt haben soll.«
    »Das kann ich dir sagen.«
    »Ach ja?«
    Jane leerte ihre Tasse. »Du bist etwas Besonderes, das weißt du. Du bist einmalig, und die Schädel sind es vielleicht auch. Es kann sein, dass es zwischen euch eine gemeinsame Linie gibt.«
    Serena überlegte. »Wie meinst du das denn?«
    »Ich kann es dir nicht genau sagen.« Jane hob die Schultern. »Aber beiseite schieben möchte ich es auch nicht.«
    »Denk nach.«
    Das tat die Detektivin auch, sie dachte sogar sehr lange nach. Sie gelangte auch zu einem Schluss. Ob es allerdings der richtige war, das wusste sie nicht.
    »Nun, was hast du dir ausgedacht?«
    »Ausgedacht habe ich mir nichts, ich habe nur nachgedacht. Du bist alt, die Schädel, die dort in der Ausstellung liegen, sind ebenfalls alt. Das heißt, nicht alle, aber einige könnten auch Jahrhunderte auf dem Buckel haben.« Jane legte eine Pause ein und wartete darauf, wie Serena auf ihre Worte reagierte.
    »Ich bin auch alt. Werde aber durch das Blut der Heiligen am Leben gehalten.«
    »So ist es.«
    Serena lächelte. »Setzt du da mehr auf den

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