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1777 - Ende eines Unsterblichen

Titel: 1777 - Ende eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erinnerung. Da allerdings war der Sandin noch schlank gewesen. Jetzt hatten sich seine Wangen mit dicken Fettpolstern gefüllt, die Augen wurden von breiten Wülsten umgeben, die so mächtig waren, daß die Augen darin nahezu verschwanden, und im Mundbereich drang ihm das flüssige Fett förmlich unter den Schuppen hervor.
    „Ich bin Radan-Mech", antwortete der Sandin und neigte den Kopf dabei zur Seite, so daß nur noch sein gesundes Auge zu sehen war, „und ich kann mir sehr gut denken, was in euren Köpfen vorgeht. Euch gefällt nicht, daß wir mit eurer Landung nicht einverstanden sind. Ihr wollt nicht akzeptieren, daß wir euch verbieten, das CHASCH zu betreten. Doch es bleibt dabei: Die Entscheidung ist gefallen, und sie wird nicht geändert."
    „Laß mich dazu etwas sagen", unterbrach ihn Icho Tolot.
    Der Haluter sprach so laut, daß die Luft zu vibrieren schien, und er entblößte die Reihen seiner Kegelzähne. Seine Augen schienen zu glühen, als ob ein Feuer darin loderte.
    „Das CHASCH birgt ein Geheimnis, das wir auf jeden Fall enträtseln müssen", grollte er. „Unsere Mission ist von höchster Bedeutung auch für dein Volk. Wir können nicht darauf verzichten, das CHASCH zu betreten."
    Radan-Mech, der sichtlich beeindruckt von dem Haluter war, atmete laut und schnaufend. Die geringste Anstrengung schien ihn zu erschöpfen. Er hob eine Hand und machte eine abwehrende Bewegung. Die drei Finger seiner Hand waren dick wie Würste, und es erschien wie ein Wunder, daß er überhaupt noch in der Lage war, sie zu krümmen.
    „Syssod ist eine verbotene Welt für euch", argumentierte er, von Atempausen unterbrochen, „und das CHASCH ist ein Heiligtum, in dem niemand von euch etwas zu suchen hat. Laßt euch nicht einfallen, euch über mein Verbot hinwegzusetzen! Ich Weiß sehr wohl, daß die Galaktiker trickreich sind und daß sie über eine Technik verfügen, die der unseren überlegen ist. Aber wir haben auch einige Tricks aufzubieten. Ich warne euch! Mit uns ist nicht zu spaßen. Versucht nicht, gegen unseren Willen ins CHASCH einzudringen!"
    „Hör mir zu, Radan-Mech", begann der Haluter, doch der Sandin unterbrach ihn sofort.
    „Nein!" schrie er mit schriller Stimme. Er wirkte aufgeregt und verstört, und er schien sich davor zu fürchten, sich mit Icho Tolot auseinanderzusetzen. Sein Verhalten ließ erkennen, daß er sich ihm unterlegen fühlte. „Ich weiß, was mit Dan-Sandin passiert ist, nachdem der Galaktiker bei ihm war. Mit mir soll das nicht geschehen! Hast du mich verstanden? Mit mir nicht!"
    Er hielt heftig atmend inne.
    „Also, laßt euch nicht einfallen, meinen Willen zu ignorieren", fügte er leise und erschöpft hinzu.
    „Ihr würdet es nicht überleben, denn wir haben gelernt. Auch wir haben unsere Tricks, und wenn ihr das Verbot mißachtet, werden wir keine Rücksicht nehmen!"
    Danach schaltete er ab.
    „Das war eindeutig", konstatierte Gucky. „Er hat Angst, aber er meint, was er sagt!"
     
    4.
     
    „Wir fliegen nicht unverrichteter Dinge zurück", sagte Coram-Till. „Wenn Radan-Mech sich weigert, uns Zugang zum CHASCH zu gewähren, dann werden wir uns eben gewaltsam Zugang verschaffen. Oder ist einer von euch anderer Meinung?"
    „Natürlich nicht", antwortete Icho Tolot entschlossen. Er ballte seine vier Hände zu Fäusten, um seine Worte zu unterstreichen.
    „Ich bin sowieso dafür, daß wir zu Ende führen, was wir begonnen haben", sagte Gucky.
    „Ich ebenso", versetzte Mila.
    „Und ich auch", fügte Nadja hinzu.
    Die Mutantin fand, daß sie schon viel zu lange gezögert hatten. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie sich schon früher über alle Bedenken hinweggesetzt und gegen den Willen der Sandin-Crypers getan, was notwendig war.
    „Ich sehe mich unten mal um", schlug der Ilt vor. „Wenn es irgendwo einen Zugang zum CHASCH gibt, den wir benutzen können, ohne von den Sandins bemerkt zu werden, finde ich ihn.
    Sobald ich weiß, wie wir vorgehen müssen, komme ich zurück."
    „Einverstanden", sagte Icho Tolot. Er wollte nicht mehr Zeit verlieren als unbedingt nötig und so bald wie möglich aktiv werden. Daher war ihm nur recht, daß Gucky die örtlichen Gegebenheiten auskundschaften und ihren Einsatz vorbereiten wollte. „Danach steigen wir aus und fliegen mit unseren SERUNS zum Nordpol."
    „Ich begleite euch", sagte Coram-Till. „Und wenn es möglich ist, sollen auch noch einige Männer von meiner Mannschaft dabeisein. Sollten die Sandins uns entdecken,

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