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1777 - Ende eines Unsterblichen

Titel: 1777 - Ende eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Galaktikern, und er stufte den Mausbiber sofort als einen der fähigsten von ihnen ein. Dabei gefiel ihm, daß dieser Galaktiker auch noch über Humor verfügte.
    Geschmeidig bewegte er sich auf dem Gang hin und her, ohne den Ilt dabei aus den Augen zu lassen.
    „Du warst wirklich bei ihm. Was hat er mit Ussi-Van zu tun?" fragte er.
    „Er hat ihn getötet, indem er sich auf ihn gesetzt hat", eröffnete Gucky ihm. „Doch Ussi-Van wird nicht der einzige von euch sein, den er umgebracht hat. Radan-Mech denkt nicht daran, seine Versprechungen zu halten. Er wird den Vertrag brechen, denn er duldet niemanden außer den Sandins im CHASCH. Er plant, alle Origaner zu töten, sobald sich die Sandin-Crypers in ausreichender Weise auf Syssod eingerichtet haben."
    Perro-Lew wollte es nicht glauben. Er konnte sich nicht vorstellen, daß die Crypers sich nicht an einen schriftlich abgefaßten Vertrag halten wollten. Gucky ging behutsam vor. Er sprach von anderen Dingen aus dem CHASCH, erwähnte die Verwandtschaft der Origaner zu den Poundern aus Endreddes Bezirk und machte Perro-Lew damit neugierig. Er konnte ihm jedoch keine Aussage dazu abringen, daß der Origaner nichts von der Existenz der Pounder wußte und auch kein allzu großes Interesse für sie aufbrachte.
    Dann aber kam er wieder auf Radan-Mech und die mit den Origanern getroffenen Abmachungen zu sprechen. Er blieb beharrlich bei seiner Aussage. Schritt für Schritt gelang es ihm, zunächst Zweifel in Perro-Lew zu wecken und ihn dann davon zu überzeugen, daß es ein verhängnisvoller Fehler war, den Sandin-Crypers und ihrem Oberpriester zu vertrauen.
    Ganz aber mochte der Origaner noch nicht mit Radan-Mech und den Sandins brechen.
    „Vielleicht lebt Ussi-Van ja noch", hoffte er. „Erst wenn du mir beweisen kannst, daß der Oberpriester ihn tatsächlich ermordet hat, glaube ich, daß die Sandins nicht unsere Freunde, sondern unsere Feinde sind."
    „Wie du willst", meinte Gucky gelassen.
    Er zog sich einige Schritte bis hinter die nächste Gangbiegung zurück. Als Perro-Lew ihn nicht mehr sehen konnte, schaltete er den Deflektorschirm ein und glitt, von Antigravfeldern getragen, durch die Gänge des CHASCH. Dabei suchte er telepathisch nach Sicnar, und als er ihn ausmachte, teleportierte er sich in seine Nähe.
    Der Götterbote befand sich in einer Lehrstunde mit Sandins von niederem Rang. Mit ihnen diskutierte er über einige überlieferte Verse aus einem alten Buch ihres Volkes.
    Keiner der Sandins bemerkte den Ilt, der sich hinter dem Deflektorschild verbarg; Sicnar ahnte nicht, daß der Mausbiber in seine Gedankenwelt eindrang.
    Gucky blieb kaum zwei Minuten, dann kehrte er zu Perro-Lew zurück.
    „Da bin ich wieder!" rief er, als er sich ihm näherte. „Ich weiß, wo Ussi-Van ist!"
    „Du machst dich lustig über mich", zweifelte der Origaner. „So schnell kannst du es unmöglich herausgefunden haben!"
    Gucky ging nicht darauf ein, sondern schilderte ihm den Raum im CHASCH, in dem Sicnar die Leiche des ermordeten Origaners abgelegt hatte, um sie später zu verbrennen. Perro-Lew erfaßte, welchen Bereich der subplanetaren Anlage der Ilt meinte, und er führte ihn durch senkrecht aufsteigende Schächte und verwinkelte Gänge dorthin.
    Als er Mühe hatte, die mit einem komplizierten Schloß versehene Tür zu öffnen, half der Ilt ihm telekinetisch und war dabei so geschickt, daß Perro-Lew es nicht merkte. Die Tür glitt zur Seite, und der Origaner sah, was aus Ussi-Van geworden war.
    Erschüttert sank er auf den Boden und legte die Hände über seine Augen. Ussi-Van war nicht nur ein Freund von ihm gewesen, sondern auch ein hochbegabter junger Wissenschaftler, in den die Origaner große Hoffnungen gesetzt hatten. Sein Tod war ein schwerer Verlust für alle.
    „Wie konnte Radan-Mech so etwas Entsetzliches tun?" fragte Perro-Lew. „Ich verstehe es nicht."
    „Dabei ist es so einfach", sagte der Mausbiber sehr mitfühlend. „Einem Toten gegenüber braucht Radan-Mech seine Versprechungen nicht zu halten!"
    Unwillkürlich suchte er den telepathischen Kontakt zu dem Oberpriester.
    Vergeblich. Er stieß ins Nichts. Es war, als sei Radan-Mech im CHASCH nicht mehr vorhanden.
     
    5.
     
    Zusammen mit Icho Tolot arbeitete Gucky etwa eine halbe Stunde an der Außenhaut des Zwiebelturms von Syssod. Dann war eine Schleuse aus Formenergie installiert, die groß genug war, auch den Haluter aufzunehmen. Sie wurde von Deflektorfeldern umgeben, so daß die Sandins sie nicht

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