1777 - Ende eines Unsterblichen
immer wieder auf Schranken der unterschiedlichsten Art gestoßen, die sie nicht überwinden konnten. Sie hatten versucht, diese Schranken zu umgehen, indem sie außerhalb des Zwiebelbaus einen senkrechten Schacht in den Boden getrieben hatten, um dann von der Seite her in das Labyrinth einzudringen. Sie waren am Energieschlauch gescheitert.
Auch den Galaktikern war es nicht gelungen, die Geheimnisse des CHASCH zu enträtseln. Sie hatten sich zurückgezogen, doch der Gedanke an die Rätsel des CHASCH hatte sie nie losgelassen. Ein forschender Geist wie Icho Tolot hatte sich immer wieder damit beschäftigt.
So war es kein Wunder, daß der Haluter die erste sich ihm bietende Gelegenheit ergriff, um zum CHASCH zu fliegen. Das ungelöste Rätsel ließ ihm keine Ruhe, und er war enttäuscht, daß Atlan ihm nicht mehr über die Anlage hatte sagen können.
Als der Haluter einsah, daß der Arkonide ihm nicht helfen konnte, zog er sich in den Hintergrund zurück und beschränkte sich darauf, das weitere Gespräch schweigend zu verfolgen.
Atlan kam nun auf die Pounder zu sprechen, die sich auf der Evolutionsebene von Endreddes Unterwelt eingenistet hatten und dabei möglicherweise einem Auftrag von Gomasch Endredde gefolgt waren.
„Sie verstehen es, die Anlagen als Transportmedien und als Waffen zu benutzen", berichtete er.
„Sie sind umweltangepaßte Artgenossen der heimatlosen Origaner aus Queeneroch. Auch hier könnten sich interessante Zusammenhänge ergeben, so daß es schon aus dieser Sicht ratsam ist, Syssod und das CHASCH aufzusuchen. Sicherlich lohnt es sich, die Origaner zu befragen, sich im CHASCH genauer umzusehen und gezielt nach einem Modul dieser Form zu suchen."
Icho Tolot war begeistert von dieser Idee. Sofort trat er wieder näher an die anderen heran.
„Ich bin dabei", meldete er mit dröhnender Stimme. „Und ich schlage vor, daß Gucky sowie die Zwillingsschwestern Nadja und Mila Vandemar ebenfalls mitkommen."
„Einverstanden", sagte Rhödan. „Ihre parapsychischen Fähigkeiten werden bei einer solchen Suche von großem Nutzen sein. Allerdings sehe ich Probleme."
„Du denkst an die Sandin-Crypers", stellte Gucky fest.
„Richtig", stimmte Rhödan zu. „Syssod ist den Sandins zugesprochen worden. Sie könnten Schwierigkeiten machen und uns den Zutritt zum CHASCH verweigern. Deshalb werde ich mit Coram-Till reden. Er sollte uns begleiten. Vermutlich ist er in der Lage, die Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, die sich mit den Sandins ergeben könnten."
„Und du?" fragte Gucky. „Was machst du? Kommst du mit nach Syssod?"
„Nein", antwortete der Unsterbliche. „Ich fliege ins Riffta-System nach Borrengold und rede mit den Crypers. Wir haben Vereinbarungen mit ihnen getroffen, und die müssen wir einhalten."
*
Sicnar sah sich verblüfft um, als er die Halle betrat und Radan-Mech nicht sehen konnte.
Langsam trat er an das Lager heran und entdeckte dort die Leiche des erstickten Origaners.
Erschrocken ließ er sich auf die Knie sinken und untersuchte sie. Dabei bemerkte er das Gerät.
Er nahm es auf und schaltete es ein.
„Sei ganz beruhigt, Sicnar", ertönte die Stimme von Radan-Mech aus dem kleinen Lautsprecher.
„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich brauchte ein bißchen Freiheit, um zu mir selbst zu finden. Zur Zeit ergötze ich mich auf einer fetten Weide, von der ich ausgeruht, gesättigt und wohlgenährt zurückkehren werde. Du kannst deinen Brei also wieder mitnehmen. Ich werde ihn nicht essen."
Sicnar stieß einen Fluch aus, wie er ganz und gar nicht zu einem Priester wie ihm paßte, dann eilte er aus der Halle, um Helfer zu holen. Wenig später kehrte er mit zwei jungen Männern zurück und überwachte, wie sie die Leiche des Origaners beseitigten und das Blut vom Boden aufwischten.
Er sorgte dafür, daß die Kissen des Lagers ausgetauscht wurden, so daß keine Spuren zurückblieben.
Als er danach allein war, setzte er sich auf eine steinerne Bank und blickte sich nachdenklich um.
Er fragte sich, wieso er Blut gefunden hatte. Die Leiche des Echsenwesens wies keine äußeren Verletzungen auf. Nur im Mundbereich war sie mit Blut beschmiert gewesen.
Sollte das Undenkbare geschehen sein? War Radan-Mech verletzt?
Er konnte es sich nicht vorstellen, und er wollte es vor allem nicht glauben, denn eine Verletzung des Oberpriesters bedeutete, daß der gesamte Plan in Gefahr war. Waren die Bemühungen der letzten Wochen vergeblich gewesen?
Sicnar war ein
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