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1778 - Das Wappen der Medusa

1778 - Das Wappen der Medusa

Titel: 1778 - Das Wappen der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er nur noch einen Schritt von der Macht entfernt stand.
    Was war jetzt zu tun?
    Einfach zugreifen und das Wappen aufheben? Ein Erbe der Medusa. Dieser Schlangengöttin, die eine große Macht über die Menschen hatte. Ja, sie hatte ein Erbe hinterlassen. Keiner hatte damit gerechnet. Die wenigsten wussten Bescheid, er aber hatte immer daran geglaubt und es nun auch gefunden.
    Aber er hatte Mitwisser auf seinem Weg hierher zurückgelassen, doch sie hatten sich in den Kämpfen auf den Hügeln gegenseitig aufgerieben.
    Alles war erledigt. Er brauchte nichts mehr zu befürchten und musste nur sein Fundstück aufheben, dann damit die Höhle verlassen und ein neues Leben beginnen.
    Wer sie ansieht, wird zu Stein.
    So hieß es, so war es auch. Wer die Frau mit den Schlangen auf dem Kopf anblickte, der versteinerte. Das galt für sie, aber ob das auch auf ihr Wappen zutraf, wusste er nicht. Er musste es ausprobieren, was mit einem Risiko verbunden war. Kneifen konnte er nicht. Vielleicht wurde er zu Stein, dann war es eben Schicksal.
    Die Lanze legte er zur Seite, als er damit begann, das Wappen anzuheben. Es war recht groß. Und er schaute bisher gegen die Rückseite, die vordere sah er nicht. Noch nicht.
    »Gut dann«, flüsterte Kristos und drehte das Wappen um.
    Jetzt schaute er auf die Vorderseite, und es kam darauf an, ob er zu hoch gespielt hatte oder nicht...
    ***
    Die Zeit verstrich.
    Kristos Kabenis betete zu allen möglichen Göttern, damit diese sich auf seine Seite stellten. Das schienen sie zu tun, denn es passierte nichts, obwohl er das Wappen auf die andere Seite gedreht hatte. Er schaute es zwar an, aber er hatte die Hand mit den gespreizten Fingern vor seine Augen gelegt, damit er nicht alles sah. Es war eine Selbsttäuschung, das gab er schon zu, aber er spürte keine Veränderung. Er sah nur, dass auf der Oberseite ein schwaches Leuchten lag, das von einem bestimmten Motiv ausging.
    Noch war sein Blickfeld eingeschränkt. Das änderte sich, als er die Hände vom Gesicht nahm und einen freien Blick hatte.
    Er riss den Mund auf.
    Es war kaum zu begreifen, aber er hatte das große Glück gehabt.
    Es war die Medusa. Es war ihr Gesicht, es war ihr Kopf mit den Schlangen als Haar. Es war zudem das Gesicht einer alten Frau mit einer grauen, faltigen Haut und bösen Augen.
    Kristos schaute genauer hin und sah, dass der gesamte Kopf von Schlangen umgeben war. Mit ihren Schwänzen hingen sie am Kopf fest, die Mäuler berührten den Rand des Wappens.
    Er starrte es an.
    Und er war nicht zu Stein geworden. Bei ihm hatte der Zauber nicht gewirkt.
    Er war der Richtige. Er war der König. Er war von den Göttern akzeptiert worden. Er konnte das Wappen der Medusa an sich nehmen, ohne dass er versteinerte.
    Fast hätte er seinen Jubel hinausgeschrien. Im letzten Moment riss er sich zusammen. Er war jetzt ein anderer geworden. Ein Mächtiger, der keine Feinde zu fürchten brauchte. Dieses Wissen tat ihm gut, und in seinen Augen war plötzlich ein besonderer Glanz. Nun ging es nur noch nach vorn. Er würde ein Mächtiger werden, nein, er war es schon. Dieses Wappen bewies es, denn er war in der Lage, es anzusehen, ohne dass er versteinerte.
    Er nahm es hoch. Eigentlich hätte es sehr schwer sein müssen, aber das war das Wappen nicht. Es kam ihm sogar als recht leicht vor. Er würde es ohne Probleme transportieren können.
    Etwas störte ihn.
    In der Höhle war es weiterhin dunkel. Helligkeit gab es nur dort, wo sich der Eingang befand. Und da geschah etwas. Dort verdunkelte sich die Öffnung, was eigentlich nicht sein konnte. Niemand war ihm gefolgt und von dem Schlachtfeld hatte sich auch keiner mehr erheben können.
    Und doch war jemand da. Er hatte die Höhle bereits betreten und war zur Seite gegangen, sodass die Helligkeit jetzt wieder freie Bahn hatte.
    Kristos hatte den Mann zwar gesehen, aber nicht erkannt.
    »Hallo, Kristos!«, rief ihn eine Stimme an. »Bist du in der Höhle? Klar, du bist in der Höhle. Das kann ich riechen. Und ich bin jetzt auch hier. Du hast mich wahrscheinlich vergessen, aber ich habe dich nicht vergessen.«
    Irrtum. Ich habe dich nicht vergessen. Ganz und gar nicht, Bruderherz.
    Er dachte es nur, er sprach es nicht aus, aber er ärgerte sich, dass Georgis es geschafft hatte, ihm bis hierher zu folgen. So etwas hätte nicht sein dürfen, und doch war es passiert.
    Kristos wusste auch, dass sein Bruder die Höhle nicht freiwillig verlassen würde. Er wollte eine Entscheidung. Er wollte das,

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