Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1780 - Blick in die Hölle

1780 - Blick in die Hölle

Titel: 1780 - Blick in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
uns gegenüberstanden.
    »Und welche?«
    »Das weißt du genau. Ich denke, dass Mrs Cole zu ihrem Hexenhaus gegangen ist.«
    »Ja«, meldete sich Johnny von draußen durch die offene Tür, »den Weg kann ich euch zeigen.«
    »Abgemacht.« Ich verließ den Wagen zuerst und sah sofort, dass sich einiges in unserer Nähe verändert hatte. Wir waren gesehen oder entdeckt worden. Drei nicht eben schmächtige Männer waren erschienen, um uns zur Rede zu stellen.
    Ich übernahm das und rief, bevor noch eine Frage gestellt werden konnte: »Keine Sorge, meine Herren, wir sind keine Einbrecher, sondern das Gegenteil. Wir sind von der Polizei. Scotland Yard, um genau zu sein.« Ich winkte einen der Männer heran. Es war ein Schwergewicht mit einem vorstehenden Bauch. Er schaute sich das Dokument an und nickte seinen Freunden zu.
    »Stimmt«, rief er, »das ist einer vom Yard!«
    Da waren sie zufrieden, aber auch neugierig geworden. Sie wollten natürlich wissen, weshalb wir zu ihrer Kollegin gekommen waren. Die Wahrheit konnten wir nicht sagen und sprachen weiterhin von einer Zeugenaussage, die wir dringend brauchten.
    »Wo könnte sie denn jetzt sein?«, rief Bill Conolly ihnen zu.
    Eine direkte Antwort wusste keiner, aber alle drei vermuteten das Gleiche.
    »Sie ist bestimmt bei ihrem Hexenhaus.«
    »Das ist die Idee, danke«, gab ich zurück. »Was könnte sie denn dort tun?«
    »Na ja, putzen, etwas aufräumen. Manche Besucher sind Schweine und lassen alles Mögliche liegen.«
    »Stimmt«, sagte Johnny, »das habe ich auch schon erlebt.« Er nickte ihnen zu. »Danke, dass Sie uns geholfen haben. Jetzt müssen wir nur hoffen, dass sie sich auch dort aufhält.«
    »Bestimmt«, wurde uns gesagt.
    Zum Glück war Johnny mit dabei. Der konnte uns den Weg zeigen, was er gern tat. Wir mussten nicht über den ganzen Rummel gehen, wir befanden uns am richtigen Ende, und das Hexenhaus war so etwas wie das erste Gebäude auf dem Platz.
    Wir blieben in einer bestimmten Entfernung stehen und schauten es uns an. Der Name Hexenhaus war gut zu lesen. Er stand in Zitterschrift über der Tür.
    Das Haus bestand aus dicken Stämmen, die natürlich keine waren, sondern nur ein Imitat aus Kunststoff. Aber für eine Illusion reichten sie aus.
    Auch die Außenbemalung fiel auf. Zum Hexenhaus passten die Fratzen, wobei die wenigsten zu den Hexen zählten. Die meisten waren Abbildungen von dämonischen Kreaturen, wie man sie in der Hölle fand. Jedenfalls stellten sich die Menschen das so vor. Dass eine Hölle auch anders aussehen konnte, wussten sie nicht. Dafür hatten wir so etwas schon erlebt.
    »Na, was sagt ihr?«, fragte Johnny.
    Sein Vater schüttelte den Kopf. »Ich wäre da nicht hineingegangen.«
    »Das glaube ich dir nicht. In der richtigen Stimmung hättest du das auch getan.«
    »Kann sein.«
    »Super. Und was ist mit dir, John?«
    »Ich denke wie dein Vater.«
    »Hätte ich mir auch denken können.«
    Die Tür war geschlossen. Ob sie abgeschlossen war, wussten wir nicht. Bill wollte es probieren, ging hin, um einen Versuch zu starten, als die Tür von innen heftig aufgestoßen wurde und er Glück hatte, dass sie ihm nicht gegen das Gesicht knallte.
    »He, was ist los?«, rief eine Frauenstimme. »Wollten Sie hier einbrechen?«
    Bill gab darauf keine Antwort. »Sie sind Maggy Cole«, stellte er fest.
    »Na und?«
    »Dann müssen wir mit Ihnen reden.«
    »Wer ist wir?«
    Bill deutete auf seinen Sohn und mich. »Das sind meine Yard-Kollegen und...«
    »Scotland Yard?«, unterbrach sie.
    »Ja«, meldete ich mich und hatte sofort ihre Aufmerksamkeit. Auch an Johnny konnte sie nicht vorbeischauen, und als sie ihn sah, da änderte sich ihr Gesichtsausdruck. »He, Sie waren doch gestern erst hier – oder?«
    »Ja, ich war hier und auch im Hexenhaus.«
    »Ist klar. Und jetzt sind Sie mit zwei Bullen zurück? Was soll das denn?«
    »Das werden wir Ihnen erklären«, sagte ich.
    »O ja. Da bin ich mal gespannt.«
    So wie sie sprach, war sie eine Frau aus dem Leben, die so leicht nichts umwarf. Auch sah sie nicht wie eine Hexe aus. Sie trug eine schwarze Hose, einen dünnen Pullover, der recht stramm saß, und eine Weste aus dünnem Leder. Ihr kräftiges Haar war blond gefärbt. Das breite Gesicht hätte von den Proportionen her auch zu einem Mann gepasst. Buschige Augenbrauen, eine kräftige Nase und ein hartes Kinn. Dazu helle, fast glasige Augen. Frauen wie sie traf man auch nicht jeden Tag.
    »Was ist denn nun?«, fuhr sie mich an.
    »Es

Weitere Kostenlose Bücher