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1780 - Blick in die Hölle

1780 - Blick in die Hölle

Titel: 1780 - Blick in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geht um Ihr Haus.«
    »Wollen Sie es kaufen?« Sie lachte rau. »War ein Scherz.«
    »Nein, aber besichtigen.«
    »Ach.« Sie war so perplex, dass sie nichts weiter mehr sagen konnte.
    Ich wartete und lächelte dabei. In ihrem Gesicht arbeitete es. Sie dachte wohl darüber nach, warum wir das Innere ihres Hauses sehen wollten.
    »Und was dann?«, fragte sie.
    »Das haben Sie doch gehört. Wir wollen das Hexenhaus von innen sehen und einen Blick in die Hölle werfen.«
    »Ach, daher weht der Wind. Dann hat euer junger Kollege geplaudert. Himmel, hat ihn das so mitgenommen?«
    »Das spielt keine Rolle. Wir möchten es uns nur anschauen, und das bitte sofort.«
    »Und was hoffen Sie zu finden?«
    »Was könnten wir denn finden?«, fragte Bill, der mal wieder an meiner Seite stand.
    »Nun, den Blick in die Hölle.«
    »Und wie sieht die aus?«
    »Ach, das kann ich Ihnen nicht erklären. Das sehen Sie selbst, wenn ich Sie einlasse.« Sie nickte. »Ja, ich habe nichts zu verbergen. Kommen Sie rein. Aber warum hat Ihnen der junge Mann da nichts gesagt?«
    »Er ist noch nicht dazu gekommen.«
    »Wie nett.«
    Bill blieb am Ball. »Da wäre es nett von Ihnen, wenn Sie ein wenig zur Seite treten würden.«
    »Das tue ich gern für unsere Polizei. Ich habe nichts zu verbergen.«
    »Dann können wir ja froh sein.«
    »Denke ich auch.«
    Die Tür war schon offen. Um eintreten zu können, mussten wir sie nur ein wenig anstoßen, was ich als Erster tat. Hinter mir gingen Bill und Johnny. Beide schauten sich genau um, und sie sahen das Gleiche wie ich.
    Es war ein normaler Raum. Wir warfen einen Blick in ihn hinein und sahen nichts von einer Hölle. Der Raum war in zwei Hälften geteilt. Die eine, in der wir standen, enthielt sogar einige Stühle, die man sich nehmen konnte, um in aller Ruhe nach vorn zu schauen, und zwar über die von rechts nach links gespannte Kordel hinweg, die den Raum in zwei Hälften teilte.
    Wir nickten über die Kordel hinweg und hörten Johnnys Kommentar. »Da habe ich auch gestanden.«
    »Aber du hast was gesehen«, sagte sein Vater.
    »Ja. Es war der Blick in die Hölle. Jetzt sehe ich nichts. Nur eine Wand – oder?«
    »Stimmt.«
    Wir fragten Maggy Cole, die an der Seite stand und uns beobachtete. Ihr Gesicht war nicht besonders gut zu erkennen, weil das nötige Licht fehlte.
    »Wie sieht es mit dem Blick in die Hölle aus?«
    »Okay.« Sie nickte. »Da stehen die Besucher dann da wie ihr. Sie schauen auch auf die Wand, und dort haben sie den Blick in die Hölle frei.«
    »Das hätten wir auch gern«, sagte ich.
    Sie schaute uns an, ohne dabei einen Kommentar abzugeben. Ihre Augen verengten sich und sie fragte, was wir denn sehen wollten.
    Die Antwort erhielt sie von Johnny. »Das Gleiche wie ich.«
    »Ach, war das so toll?«
    »Für mich war es das. Ich hatte richtig Angst. Das muss ich ehrlich sagen.«
    Sie lachte. »Dann war die Hölle gut drauf. Das ist nicht immer so, wenn ihr versteht. Manchmal zeigt sie nur sehr wenig von sich. Hin und wieder auch gar nichts. Es gibt auch Tage, da zeigt sie sich in ihrer vollen Pracht.«
    »Und wie sieht die aus?«, fragte ich.
    Maggy Cole hob die Schultern. »Kann ich nicht genau sagen. Auch das wechselt.«
    »Und wer ist der Mann mit den kalten blauen Augen?«, fragte Johnny. »Hat er einen Namen? Kennen Sie ihn?«
    »Nein.«
    Ob sie log oder die Wahrheit sagte, wollte ich mal dahingestellt sein lassen, wahrscheinlich log sie, aber sie gab auch nicht bekannt, ob sie uns den Blick in die Hölle werfen lassen wollte, und das ärgerte mich schon.
    »Wir sind gekommen, um einen Blick in die Hölle zu werfen, Mrs Cole. Ich möchte Sie bitten, uns diesen Wunsch zu erfüllen. Es ist in Ihrem Interesse, denn wir können auch zu anderen Maßnamen greifen. Uns ist dieser Blick wichtig. Sie haben doch nichts zu verbergen – oder?«
    Ich stand jetzt so nah bei ihr, dass ich die Schweißperlen auf ihrer Stirn sehen konnte. So ganz unberührt ließ sie die Sache doch nicht.
    Ich nickte ihr zu. »Also?«
    »Gut. Ich zeige Ihnen den Blick in die Hölle, ohne dass Sie Eintritt bezahlt haben.«
    »Ach«, meinte Bill, »darüber können wir reden.«
    »Mal sehen. Nehmen Sie sich am besten Stühle, das ist bequemer.«
    »Und wie öffnet sich der Blick?«, fragte ich.
    »Schauen Sie einfach nur nach vorn. Ich habe so etwas wie einen Film für Sie parat.«
    »Wer gab Ihnen den?«
    »Ich habe ihn. Das sollte reichen.«
    Eine andere Antwort erhielt ich nicht. Jetzt mussten wir

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