Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1780 - Der brennende Mond

Titel: 1780 - Der brennende Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
drei weitere Planeten, aber sie standen alle so weit entfernt, daß ein Abstecher auf keinen Fall lohnte.
    Aus dieser Höhe überblickten sie einen großen Teil der Taghalbkugel von Level
     
    12.
     
    Mollen war ein häßlicher Planet, ein Klumpen sich drehenden Drecks.
    Jemand klopfte ihm von hinten auf die Schulter. Es war Fink Petticul.
    „Das war auf den letzten Drücker", meinte der kleine Kerl erleichtert. „Sieht so aus, als ob wir's wirklich geschafft hätten."
    Bull lächelte. Er hatte wirklich gute Leute an Bord, und er tauschte mit jedem einen triumphierenden Blick. Sogar mit Fherll Checkert, dem blonden Eisschrank.
    Er steuerte die WIZO über die höchsten Schichten der Atmosphäre hinaus in eine Kreisbahn. Bull hatte die Sterne lange nicht mehr gesehen. Das Funkeln der Millionen Pünktchen, wie man es nur dann zu Gesicht bekommt, wenn man sich jenseits der Atmosphären aufhält ... Es funkelte wunderschön.
    „Ich rechne mit zwei Stunden Flug", sagte Bull, als der Zauber des Augenblicks vergangen war.
    „Dann vielleicht sieben, acht Stunden Erkundung. Und bis zum Ende unserer Frist will ich wieder hier auf Mollen sein, damit wir die WIZO eventuell für einen zweiten Flug gebrauchen können."
    Er benutzte den Computer, um die Entfernung zum brennenden Mond präzise zu bestimmen.
    Erstaunlich war, daß er keinen verläßlichen Wert hereinbekam. Die Zahlen schwankten, fielen mal größer und mal kleiner aus. Fehlerquellen existierten eine ganze Reihe: der Computer, der Orter...
    Vielleicht lag's auch am brennenden Mond selbst. Wenn sie Level 13 vor sich hatten, dann konnte es wohl nicht so einfach sein, auf seine Oberfläche zu gelangen. Möglicherweise verhinderte irgendein Schirm die präzise Ortung.
    Die folgende Stunde verbrachte Bull mit Beschleunigen und Bremsen. Auf halbern Weg zwischen Mollen und Nundor drehte er die WIZO, so daß sie von nun an die Scheibe des goldenen Mondes gestochen scharf über sich erblickten. Einige Details waren längst bekannt: zum Beispiel, daß Nundor einen zehn Prozent größeren Umfang als die Erde besaß. Um solche Dinge herauszufinden, reichten die Ortungsgeräte eines SERUNS, selbst vom Boden aus.
    Über die höheren Atmosphäreschichten hatte sich goldener Staub verteilt. Wahrscheinlich Vulkanismus, vermutete Bull. Und der Staub war es auch, der durch Brechung und Reflexion von einfallendem Sonnenlicht den Mond in eine goldene Kugel verwandelte.
    Nundor war fast vollständig von Ozeanen bedeckt. Abgesehen von den beiden einzigen Kontinenten, deren Ränder man aus der WIZO deutlich sah, gab es wenig zu entdecken.
    Der eine lag auf der Südhalbkugel des Mondes. Er sah aus wie eine geballte Faust und hieß aus diesem Grund Faustus-Kontinent. Kontinent Nummer zwei erstreckte sich über die Nordhalbkugel.
    Seine langgestreckte, schmale Form zog sich über 1000 Kilometer hin. Und die Fülle von kleinen Inseln, die den Kontinent speziell an der nördlichen Spitze umgaben, war für den Namen verantwortlich: Wunderkerzenkontinent.
    Keine der schlimmen Befürchtungen bestätigte sich zunächst. Von Wachforts, Orbitalstationen oder Raumschiffen konnte keine Rede sein. Nichts, worauf man in irgendeiner Weise reagieren mußte. Und als es doch soweit war, kam die Gefahr aus einer Richtung, die er nicht erwartet hatte.
    Glimmende Funken im Landeanflug. Sie entzünden ein funkelndes Kobaltfeuer.
    Bull steuerte die WIZO direkt auf Nundor zu.
    „Festhalten!" warnte er zum zweiten Mal.
    In diesem Fall erwies sich die Warnung als durchaus notwendig, obwohl sie die Atmosphäreschichten des Mondes noch nicht einmal erreicht hatten. „Was ist los, Bully?" Die WIZO schüttelte sich. „Ich weiß es nicht." Er versuchte, die Plattform in den stabilen Orbit zurückzusteuern, aber es war schon nicht mehr möglich. Das Rütteln rührte nicht vom Eintauchen in die Atmosphäre her, sondern von heftigen Fehlreaktionen des Antriebs, die der Andruckabsorber nicht mehr ausglich. Sie stürzten auf Nundor zu. Bull dachte an die mißlungene Entfernungsmessung von vorhin. Höchstwahrscheinlich das erste Anzeichen, und er hatte es falsch gedeutet.
    Aber was, wenn es auf Nundor doch einen Verteidigungsmechanismus gibt? Wenn wir von einem Traktorstrahl hinuntergezogen werden?
    „Nein ...", murmelte er. „Eine völlig andere Erklärung ..."
    Die ganze Misere ließ sich sehr einfach durch Fehlfunktionen des Computers deuten. Die ganze Zeit war's gutgegangen, aber ausgerechnet jetzt, im

Weitere Kostenlose Bücher