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1780 - Der brennende Mond

Titel: 1780 - Der brennende Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihren Landeplatz umgab, aus einem funktionsunfähigen Computer und einem angeschlagenen Raumschiff WIZO.
    Bull und die anderen nahmen sich die notwendige Zeit, die Plattform gründlich durchzutesten.
    Ein Haarriß durchzog das Material der Plattform von einer Flanke zur anderen. Da sie über den unbekannten Baustoff nichts wußten, ließ sich nicht beurteilen, ob der Riß gefährlich war oder nicht.
    Mit dem Computer hatten sie am wenigsten Mühe. Das Ding war hinüber, und Bull besaß nicht die geringste Hoffnung, es jemals wieder zum Laufen zu bringen. Der Antrieb war schon schwieriger zu testen. Bull und die anderen führten einen kurzen Probelauf durch, aber außer dem Ergebnis, daß noch genügend Leistungsabgabe da war, kam nichts heraus. Präzise Messungen liefen nicht ohne Computer. Und der wiederum ...
    Die Katze beißt sich in den Schwanz, überlegte Reginald Bull.
    Einige Kleingeräte wie der Orter und die Klapptoilette waren zu Bruch gegangen. Am Ende stand die Erkenntnis, daß die WIZO nie mehr wieder fliegen würde. Was allerdings, wie Fherll Checkert ironisch bemerkte, an der Klapptoilette am allerwenigsten lag.
    „Was nun?" fragte Dino Gonkers. „Hier läuft gar nichts mehr, stimmt's?"
    Er war ein Techniker, und Techniker pflegen in dem Augenblick, da die Technik versagt, hilflos zu sein. Sein ratloses Schulterzucken dokumentierte die Tatsache deutlich.
    „Wir haben noch einige Stunden Zeit, bis unsere Oszillationsfrist abläuft", rechnete Bull. „Die WIZO wird hier auf Nundor zurückbleiben. Daran ist nichts zu ändern. Wenn wir hierher zurückkehren wollen, müssen wir ein neues Raumschiff bauen - und zusehen, daß wir diesmal einen funktionsfähigen Computer auftreiben. Fragt sich nur, wie wir die letzten Stunden sinnvoll verbringen."
    Fink Petticul sagte: „In der Ortung waren doch diese Gebäude, erinnert ihr euch?
    Schätzungsweise vierzig Kilometer von hier. Vielleicht schaffen wir es, uns in der restlichen Zeit da umzusehen."
    „Wie denn?" fragte Fherll Checkert böse. „Zu Fuß?"
    „Es sind doch bloß vierzig Kilometer, Fherll."
    „Ich weiß ja nicht, Fink, wie schnell du laufen kannst. Aber ich für meine Person schaffe pro Stunde maximal zehn. Das hier ist Gebirge. Sagen wir, sechs. Macht summa summarum ..."
    „Ach verdammt, Fherll! Halt doch den Mund!"
    Reginald Bull beendete den Streit, bevor er richtig ausbrechen konnte.
    „Schluß, ihr beiden! Fherlls Rechnung ist leider völlig korrekt, das schaffen wir nie. Nicht mal ich, obwohl ich einen Aktivator trage. Im flachen Land ginge es vielleicht. Aber ich wiege zuviel, und die Schwerkraft ist nun mal höher als auf Terra. Es sieht so aus, als könnten wir überhaupt nichts tun. Legen wir also die Beine hoch. Mit dem nächsten Raumschiff klappt es besser."
    Einen sonderlich glücklichen Eindruck machten sie alle nicht, aber was sollte man tun?
    Bull setzte sich ein paar Minuten, wanderte in die Landschaft von Nundor hinaus, schaute lange hoch in den golden schimmernden Himmel. Bittere Ironie. So weit zu kommen und dann einen Wimpernschlag vor dem Ziel liegenzubleiben.
    Fherll Checkert und Fink Petticul setzten ihren Disput leiser und auf sachlich äußerst zweifelhaftem Niveau fort.
    Dino Gonkers und Belavere Siems vergnügten sich auf ihre Art. Sie entwarfen einen Plan, wie aus den Einzelteilen der WIZO ein provisorischer Schweber für geringe Geschwindigkeiten zu erstellen wäre.
    Kurz vor Ende der 13:01-Stunden-Frist riefen Gonkers und Siems die anderen drei zusammen. „Hier ist der Beweis!" behauptete Dino Gonkers triumphierend. „Wir könnten die WIZO oder jedenfalls Teile davon so umbauen, daß wir die 40 Kilometer in einer Stunde schaffen."
    „Wir haben aber nur noch eine halbe Stunde, Dino", erinnerte Fherll Checkert mit beißendem Spott.
    „Euer Zeitplan ist mir natürlich nicht ganz klar, aber ich nehme an, wir verweisen die Sache mal ganz schnell ins Reich der Fabel."
    Gonkers zeigte keine Reaktion. Er ließ sich nicht provozieren. „Das mit dem Zeitplan stimmt, logisch, aber der Umbau wäre problemlos möglich. Das ist eine Frage des Prinzips. Du könntest ruhig mal zugeben, daß du unrecht hattest."
    Fherll Checkert lachte. „Ich gebe es zu. Und jetzt? Auf Wiedersehen in den Karussells. Ich habe verdammt noch mal keine Lust mehr darauf."
    Bull starrte wieder in den Himmel. Er machte sich große Sorgen, ob es möglich wäre, ein zweites Raumschiff dieser Art zu bauen. Jedenfalls wußten sie nun, daß es

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