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1781 - Die Nackten und die Seherin

1781 - Die Nackten und die Seherin

Titel: 1781 - Die Nackten und die Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair?«
    »Aber sicher.«
    Ich hatte die letzte Antwort etwas lauter als gewöhnlich gegeben und das blieb nicht ohne Folgen.
    Aus dem Hintergrund hörte ich einen halblauten Ruf. »John, bist du es?«
    Das war Glendas Stimme. Plötzlich hatte ich es eilig. Ich schob die Blonde zur Seite und eilte ins Haus. Von der linken Seite hatte mich die Stimme erreicht. Ich lief an einer Treppe vorbei auf die Tür zu, die nicht geschlossen war.
    Und dort sah ich Glenda.
    Sie kam mir nicht entgegen, sondern hielt sich am Türrahmen fest. Dort stand sie und schaute mir aus großen Augen entgegen. Sie hätte mir auch entgegenkommen können, was sie nicht tat, was mich schon ein wenig wunderte, doch als ich in ihr Gesicht schaute, da sah ich, dass sie einiges hinter sich hatte, denn sie sah recht erschöpft aus.
    Bevor ich sie ansprechen konnte, fiel sie mir in die Arme und flüsterte: »Gut, dass du endlich hier bist.«
    »So schlimm?«
    »Ich weiß nicht so recht, ich war eine Weile bewusstlos.«
    »Hat man dich niedergeschlagen?«
    »Nein, wie es passiert ist, weiß ich nicht so genau. Aber ich war nicht mehr Herrin meiner Sinne. Und ich bin auch noch nicht lange wieder auf den Beinen.«
    »Das sehe ich dir an.« Ich kam wieder auf den Niederschlag zu sprechen.
    »Das kann nur die junge Frau gewesen sein.«
    »Klar.«
    »Und wie schätzt du sie ein?«
    Glenda senkte bei der Antwort ihre Stimme. »Lass dich von ihrem Äußeren nicht täuschen, John. Sie ist mit allen Wassern gewaschen und brandgefährlich.«
    »Danke für die Auskünfte. Mal etwas anderes. Was will sie eigentlich von dir?«
    »Hilfe und Unterstützung für eine besondere Reise.«
    »Danke, dann können wir uns ja die Hand reichen. Auch mich hat jemand angesprochen. Er wollte mich gern als Aufpasser haben, wenn sie die Reise starten.«
    »Das hat man ja toll eingefädelt.« Glenda schüttelte den Kopf. »Hätte ich nicht gedacht. Und wie hast du dich entschieden?«
    »Noch gar nicht.«
    »Weißt du denn, wo das Ziel liegt?«
    »Ja.« Ab jetzt musste ich schneller sprechen, denn die junge Frau kam auf mich zu. »In einer der Engelwelten. Sie waren der Meinung, dass sie es sich verdient hätten. Lange genug haben sie im Fegefeuer ausharren müssen.«
    »Das dachte ich mir.« Glenda räusperte sich. »Nun haben sie Probleme, das alles unter einen Hut zu bekommen. Es wird eine Arbeit sein, die ich nicht machen möchte.«
    Die junge Frau kam und blieb neben uns stehen. »Es ist gut, dass Sie hier sind, John Sinclair.«
    Ich hatte die Aussage gehört und wunderte mich darüber, dass gerade eine Person wie sie das gesagt hatte. Sie passte nicht in unser Weltbild, das spürte ich, obwohl ich sie gerade erst kennengelernt hatte. Sie machte den Eindruck einer Frau, die genau weiß, was sie will.
    Jetzt strahlte sie mich an. War das gespielt? Oder setzte sie tatsächlich auf mich als ihren Helfer? So überzeugt war ich davon nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, für sie ein Helfer zu sein. Zudem überlegte ich, wer sie war. Ob sie zu den Engeln zählte, den Menschen oder den Halbengeln. So etwas Ähnliches gab es auch in diesen geheimnisvollen Welten.
    »Wie lautet Ihr Name und wer sind Sie wirklich?«, fragte ich.
    »Elisa, und ich bin jemand, der helfen will.«
    »Und wie?«
    »Das werdet ihr noch sehen. Die Zeit ist noch nicht reif. Die Reise beginnt erst um Mitternacht.«
    »Und wer soll reisen?«
    »Die Personen, die genug gelitten haben. Die es verdient haben, endlich das Licht zu sehen.«
    »Sie wollen sie in den Himmel bringen?«
    »Ja.«
    »Wo da?«
    »Im Ersten Himmel, das reicht aus. Er ist so etwas wie das Gelobte Land und hat mit dem Erzengel Gabriel einen entsprechenden Hüter.«
    »Wie ich hörte, sind es Gestalten aus dem Fegefeuer.«
    »Ja, sie haben ihre Sünden abgebüßt.«
    »Haben Sie das bestimmt?«
    Sie lächelte kurz. »Ich weiß es, nur das ist wichtig.«
    »Und warum haben Sie Glenda Perkins in Ihre Nähe gelockt? Gibt es dafür auch einen Grund?«
    »Ja. Sie ist etwas Besonderes, John Sinclair. Das wissen Sie selbst sehr genau.«
    Glenda musste über das Kompliment lachen, enthielt sich aber eines Kommentars.
    Das tat ich nicht, denn ich wollte mehr wissen. »Sie scheinen sie gut zu kennen.«
    »Doch – schon.«
    »Und wieso?«
    »Ich habe mich lange vorbereiten können, und ich habe es gründlich getan. Ich weiß, dass Glenda Perkins die richtige Person für mich ist. Daran gibt es nichts zu rütteln. Sie ist diejenige, die den Weg in den

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