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1781 - Die Nackten und die Seherin

1781 - Die Nackten und die Seherin

Titel: 1781 - Die Nackten und die Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesagt: Mensch und Engel.«
    »Interessant. Und wie kommt so etwas zustande?«
    »Durch Paarung. Welch dumme Frage.«
    Da hatte sie recht. Ich hätte mich selbst treten können. Natürlich, so etwas war möglich. Ja, das hatte ich schon erlebt. Da waren die Nephilim entstanden, aber das war in grauer Vorzeit geschehen und Elisa sah nicht aus, als hätte man sie in dieser Zeit gezeugt. Sie musste einen Vater und auch eine Mutter haben, aber wer war ihr Vater und wer ihre Mutter?
    »Wirst du mir die Namen deiner Eltern nennen?«
    »Nein!«
    »Und warum nicht?«
    »Weil es nicht wichtig für dich ist.«
    Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Der Meinung war ich nicht. Denn ich hätte schon gern gewusst, wer ihre Eltern waren, dann hätte ich mir ein besseres Bild von ihr machen können.
    Oder es gab andere Gründe dafür, dass sie mir nicht sagen wollte, wer ihre Eltern waren. Dass ich sie womöglich kannte, so wie sie ja auch mich gekannt hatte. Da musste man schon mit geheimnisvollen Dingen rechnen, die dann wie Ströme zusammenflossen.
    Ich sagte nichts mehr, aber das Thema hatte ich nicht vergessen. Wir mussten uns auf das konzentrieren, was bald geschehen würde, und die Zeit bis Mitternacht war nicht mehr lang.
    Dann hörten wir Glendas Ruf. Sie hatte sich umgedreht und schaute durch ein Fenster nach draußen. Dort hatte sie etwas gesehen, das sie nicht für sich behalten wollte.
    »Was hast du?«, rief ich.
    »Komm her, bitte!«
    Das tat ich und war schnell bei ihr. Glenda schaute noch immer durch das Fenster, und das tat ich jetzt auch.
    Ich sah sofort, was sie erschreckt hatte.
    Vor dem Haus warteten die Menschen. Und es gab keinen unter ihnen, der nicht nackt war...
    ***
    »Jetzt ist die Theorie vorbei«, flüsterte Glenda, »wir stehen mitten in der Praxis.«
    Da hatte sie recht. Ich sagte zunächst mal nichts und konnte mich nur darüber wundern, dass die alle nackt waren. Genau das bereitete mir Probleme.
    Ob Glenda die richtige Adresse war, wusste ich nicht. Ich fragte sie trotzdem. »Kannst du mir sagen, warum die Menschen nackt sein müssen?«
    »Nein, nicht genau. Aber ich habe darüber auch nicht nachgedacht.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    Elisa hatte unsere kurze Unterhaltung gehört, sie wollte uns helfen.
    »Es ist klar, dass sie nackt sind. Es ist so etwas wie ein Symbol, sie wollten die Last ihres alten Lebens abstreifen, um in das neue eintreten zu können. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Ich nickte nur.
    »Und wie geht es weiter?«, fragte Glenda.
    »Schau genau hin. Sie warten auf uns.«
    »Das heißt, wir sollen das Haus verlassen und zu ihnen gehen.«
    »Das ist richtig.«
    Glenda und ich wechselten einen Blick. Wir dachten wohl beide daran, was geschehen würde, wenn wir uns weigerten. Ich hatte keine Ahnung, aber aufgeben würde die andere Seite nicht. Es konnte in einer Orgie aus Gewalt enden, und das wollte ich nicht.
    »Habt ihr mich nicht gehört?«, motzte Elisa.
    Ich winkte ab. »Ja, ja, schon gut.« Ich griff nach Glendas Hand, um ihr einen gewissen Trost zu geben. Gemeinsam würden wir uns auf den Weg machen, und ich setzte darauf, dass wir auch gemeinsam einen Sieg einfahren würden.
    Wir gingen auf Elisa zu, die uns entgegen schaute. Sie präsentierte ihr Gesicht, das Lächeln auf den Lippen, den Glanz in den Augen, denn sie freute sich auf ein Spiel, in dem sie Regie führte.
    Ich blieb noch einmal stehen. »Und wie geht es weiter, wenn wir das Haus verlassen haben?«
    »Da könnt ihr euch überraschen lassen.«
    »Gern, ich liebe Überraschungen.«
    Sie reckte ihr weiches Kinn vor. »Freu dich nur nicht zu früh, Geisterjäger. Auch für dich gibt es irgendwo eine Grenze.«
    »Das streite ich nicht ab.«
    »Dann geh jetzt!«
    Mir war klar, dass Elisa und ich nie Freunde werden würden, und das wollte ich auch nicht. Ich wollte diesen seltsamen Fall endlich hinter mich bringen.
    Ich ließ Glendas Hand nicht los, und so schritten wir gemeinsam auf die Haustür zu. Wer uns sah, der hätte auch meinen können, dass wir den letzten Gang antraten, um das Grab zu erreichen, das bereits für uns geschaufelt war.
    Schon bald standen wir vor der Haustür. Hinter uns hörte ich Elisas Schritte.
    »Geht endlich raus.«
    »Keine Sorge, das machen wir.«
    Ich öffnete die Tür. Die Nachtluft wehte uns entgegen. Es war jetzt richtig dunkel geworden. Da war kein Streifen Tageslicht mehr am Himmel zu sehen. Man hätte von einer dichten Finsternis sprechen können, hätten nicht einige in

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