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1781 - Die Nackten und die Seherin

1781 - Die Nackten und die Seherin

Titel: 1781 - Die Nackten und die Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Boden eingelassene Lampen ihr Licht verstreut. So war etwas zu sehen, auch wenn das Licht nicht eben strahlend hell war.
    Wir sahen die Menschen, die gekommen waren, um einen neuen Weg zu gehen. Sie standen in einem Halbkreis, und ich zählte zehn Personen. Es waren mehr Frauen als Männer. Sieben zu drei war das Verhältnis.
    Niemand von ihnen schämte sich, und niemand von ihnen sprach auch nur ein einziges Wort. Wie sollte ich das beurteilen? War es die reine Konzentration oder die Ruhe vor dem Sturm?
    Alles war möglich, auch eine dritte Erklärung. Sie kamen mir vor wie in Trance, wie Menschen, die auf etwas warteten, das einschneidend für ihr weiteres Dasein war.
    Ich sagte nichts, auch Glenda gab keinen Kommentar von sich. Wir wollten erleben, was die andere Seite von uns erwartete. Nein, sie tat uns den Gefallen nicht.
    Ich zog Glenda Perkins dorthin, wo wir etwas abseits standen, die zehn Personen aber gut im Blick hatten. Wenn ich nach rechts schaute, sah ich das Haus mit der offenen Tür. Dahinter zeichnete sich Elisas Gestalt ab.
    Sie schob sich vor und blieb auf der Türschwelle stehen. Da auch sie etwas im Licht stand, sah ich ihre Lippen, die sich zu einem Lächeln gekräuselt hatten. Offenbar genoss sie ihren Triumph.
    Ich war gespannt darauf, wie es weitergehen würde. Elisa, die sich als Chefin fühlen musste, tat noch nichts. Sie wartete ab, nickte schließlich und löste sich dann von der Schwelle.
    So betrat sie den Garten und blieb stehen, als sie zwei Meter hinter sich gebracht hatte. Dann schaute sie in die Runde, lächelte, weil ihr Blick die zehn Personen erfasste, und schließlich blieb er an uns hängen.
    »Gleich passiert es«, murmelte Glenda.
    »Was meinst du?«
    »Lassen wir uns überraschen.«
    Die Überraschung ließ nicht lange auf sich warten, denn sie hatte sich Glenda zugewandt.
    »Es ist Zeit«, sagte sie.
    Glenda stellte sich dumm. »Wofür?«
    »Dass du kommst.«
    »Und dann?«
    »Das wirst du schon sehen.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Nein, so haben wir nicht gewettet. Ich will wissen, was auf mich wartet.«
    »Das weißt du längst. Du sollst sie begleiten. Mit ihnen in den Ersten Himmel der Engel gelangen, wo dir die Augen geöffnet werden.«
    »Für was?«
    »Das weiß ich nicht, aber du bist die Einzige, die es schaffen kann. Ich habe es versucht, aber mir ist es verwehrt geblieben. Da musste ich eben einen Ersatz finden.«
    »Und wenn ich nicht will?«, fragte Glenda.
    »Es ist besser, wenn du es willst. Du würdest den Menschen hier einen Gefallen tun.«
    »Wieso?«
    »Sie müssen dorthin. Sie würden hier nur vernichtet werden. Einfach eingehen. Vielleicht sogar verwesen. Es ist die höchste Zeit, dass sie wegkommen.«
    Glenda stieß mich an. »Was soll ich tun, John?«, zischte sie. »Mich fügen?«
    »Ja, versuch es.«
    »Du meinst den Weg in den Ersten Himmel?«
    »Was sonst?«
    »Gott«, flüsterte sie, »das ist eigentlich immer dein Ding gewesen! Und jetzt soll ich deinen Part übernehmen?«
    »Wäre das schlimm?«
    »Ja, es ist schlimm. Du weißt selbst, wie ich zu meiner Eigenschaft stehe, um die ich nicht gebeten habe.«
    Das stimmte. Sie mochte es nicht, dass sie die besondere Eigenschaft besaß, obwohl sie damit schon viel Gutes angerichtet hatte. Das durfte auch nicht vergessen werden.
    »Muss ich dich holen?«, hetzte Elisa. Sie sah jetzt gar nicht mehr so freundlich und lieb aus. Ihr Gesicht zeigte schon eine gewisse Härte.
    »Nein, ich komme.«
    »Dann sofort.«
    Ich drückte Glendas Hand noch mal, dann ließ ich sie gehen. Ich tat es nicht gern, aber es gab keine andere Alternative, und ich wusste auch, dass ich nunmehr an den Rand gedrängt wurde. Das war mehr Glendas Fall, nicht der meine.
    Sollte mich das ärgern? Nein, aber ich würde alles versuchen, um Glenda vor einer Gefahr zu bewahren.
    Sie drehte sich nicht mehr zu mir um. Erst als sie Elisa erreicht hatte, blieb sie stehen. Beide bauten sich so auf, dass sie auch mich im Blick hatten.
    Die Nackten hatten sich nicht von der Stelle bewegt, aber ihre Köpfe so gedreht, dass sie Glenda Perkins anschauen konnten, die für sie die große Hoffnung war.
    Elisa nickte ihr zu. Dann sagte sie: »Tu deine Pflicht und bring sie auf den Weg ins Paradies...«
    ***
    Der Auftrag war klar, aber wie sollte Glenda es schaffen? Sie kannte das Spiel. Sie musste sich auf etwas Neues konzentrieren, auf ein anderes Ziel, und dann schaffte sie es mit einer großen Anstrengung, sich dorthin zu beamen.
    Das

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