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1782 - Zwischen Schingo und Tampir

Titel: 1782 - Zwischen Schingo und Tampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Lage von Gomasch Endredde versetzte oder in die der anderen Maschtaren ...
    Nein, niemals würde er einen Schwächling wie Morran am Leben lassen, einen Verräter und Feigling! Wer von Gomasch Endredde mit Macht und Einfluß versehen worden war, mit der Macht, über Myriaden von Leben nach Belieben zu entscheiden, dann würde er von solchen Gefolgsleuten erwarten, daß sie nicht kapitulierten und sich gefangen gaben, sondern daß sie im Kampf starben oder von eigener Hand. Ein Maschtar in Feindeshand - das war unvorstellbar.
    Und wenn es dennoch geschah, gab es nur eines, was zu tun war: Der Schwächling, der Versager, der Verräter mußte sterben. Niemand unter Gomasch Endreddes Kommando, schon gar nicht ein Maschtar, durfte darauf hoffen, mit der Gegenseite einen Handel zu schließen und die Fronten zu wechseln.
    Er mußte sterben, um welchen Preis auch immer. In diesem Kalkül spielten neun Leben von Galaktikern keine größere Rolle als die Ladung in einem Magazin für eine Waffe; es wurde verschossen, verbraucht, und damit hatte es sich. Wer verschwendete, wenn er ein Raubtier zur Strecke brachte, große Gedanken um die Flöhe, die sich in dessen Fell tummelten?
    „Wir sind soweit!"
    Perry Rhodan stand aus dem Sessel auf und nickte.
    „Ich komme ...!"
     
    6.
     
    Hirdobaan, an Bord der MONTEGO BÄY. 18. November 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung.
    Mehr als fünfzig Galaktiker hatten sich in einer der Messen der MONTEGO BAY eingefunden und standen erwartungsvoll herum. Die Gesichter wirkten angespannt, drückten Mißtrauen aus und Zorn. Die Kämpfe auf Schingo hatten Opfer gekostet, Freunde waren verletzt worden, andere gestorben, und niemand ließ sich von dem Spruch trösten, es sei um einer guten Sache willen geschehen. Wenigstens ein Teil der Verantwortung für diese Todesfälle lag bei den Fermyyd, noch höher war die Schuld des Maschtars Morran einzuschätzen.
    Und jetzt sollte Morran freikommen, unbehelligt zurückkehren zu seinen Kumpanen, um weitere Aktionen und Kämpfer einleiten zu können, die weitere Leben fordern würden.
    Perry Rhodan konnte die Gedanken seiner Gefährten an ihrem Mienenspiel ablesen und mühelos nachvollziehen. Es gab Tage, wie diesen beispielsweise, in denen er sich dafür verfluchte, dieses Leben zu führen, Tage, in denen er keine andere Wahl hatte, als sich zwischen einem größeren und einem kleineren Übel entscheiden zu müssen.
    Du hast es dir selbst ausgesucht!
    „Sie kommen!"
    Die meisten Galaktiker an Bord hatten noch nie einen Fermyyd aus der Nähe gesehen. Als Ten-Or-Too und die anderen vierbeinigen Fermyyd die Messe betraten, ging ein Raunen durch die Reihen der Galaktiker.
    Ten-Or-Too war für einen Fermyyd ungewöhnlich groß, seine Bewegungen waren langsam und kraftvoll, bei jedem seiner geschmeidig starken Schritte konnte man das Spiel seiner Muskeln unter dem blauschwarzen, ölig schimmernden Fell erkennen. Beeindruckt starrten viele auf die Zähne des Ferm-Kommandanten, die an seiner Oberlippe vorbei in die Höhe ragten.
    Ten-Or-Too war unbewaffnet, aber es war unübersehbar, daß allein seine Geschmeidigkeit, Schnelligkeit und Kraft eine bemerkenswert wirksame Bewaffnung ergaben. Wenn die fünf Fermyyd sich entschließen sollten, unversehens die Galaktiker zu attackieren und mit Zähnen und Krallen über sie herzufallen, würde es gefährlich werden.
    „Ich bin Ten-Or-Too", ließ sich der Kommandant vernehmen; seine heisere Stimme war in jedem Winkel der Messe deutlich zu hören. Der Klang dieser Stimme wirkte aggressiv. „Du hast gesehen, daß ich deine Wünsche erfüllt habe, Galaktiker!"
    „Ich kann sehen, daß deine Gefangenen wohlauf sind", antwortete Perry Rhodan.
    Ten-Or-Too blieb vor ihm stehen und setzte sich auf die Hinterläufe. Sein Kopf schwebte vor Perry Rhodans Brust, gelbliche Augen funkelten den Terraner an. Der mehr als zwei Meter lange Schwanz des Fermyyd lag zusammengeringelt auf dem Boden. Rhodan wußte, daß ein Fermyyd auch diesen Teil seines Körpers als Waffe einsetzen und damit tödliche Schläge austeilen konnte.
    Nahm man alles zusammen, die körperlichen Fähigkeiten, die präzise funktionierende Intelligenz der Fermyyd, ihr technisches Verständnis im Umgang mit Waffensystemen, dazu eine Lebensphilosophie, die sich wahrscheinlich grundlegend von derjenigen anderer Hirdobaan-Völker unterschied, dann mußte man anerkennen, daß sich Gomasch Endredde in den Fermyyd eine hervorragende Armee geschaffen hatte. Kein

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